Begleitpflanzen

Ein Pflänzchen mit einer wunderschönen Blüte.
Eine ideale Pflanze für Nischen in unseren Orchideenvitrinen.

Leider laufen mir solche Pflanzen nur selten über den Weg.

Gruß
Christian

Auch die Kleinsten erwachen wieder aus ihren Wurzelknöllchen: Sinningia pusilla
Blütengröße ca. 1 cm
Sie ist ein weiteres Begleitpflänzchen in meiner Regenwaldvitrine und sehr blühwillig.

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Heute wieder was entdeckt: Blüten von Sinningia musicola

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Moin,

Begonien verortet man nicht unbedingt in Afrika. Die dortigen Arten sind teilweise aber recht hübsche Dingelchen, darunter auch, im Vergleich zu den anderen Kontinenten, viele epiphytische. Begonia prismatocarpa ist zwar nicht immer epiphytisch, eher lithophytisch im tiefen Regenwaldschatten West-Afrikas, lässt sich in der Vitrine jedoch nicht davon abhalten, auch mal die Deko-Äste hochzuklettern.
So zart sie auf den ersten Blick aussieht, so kann sie, wenn sie sich wohlfühlt, schon mal ordentlich loslegen. Zum Wohlfühlen braucht sie nur ein warmes, eher schattiges, luftfeuchtes Örtchen, immer ordentlich Wasser (nur im Winter darf es etwas trockener sein) und ein luftiges Substrat. Klingt fast wie eine Orchidee, oder?

Hübsch an der nur 5 cm hohen Pflanze finde ich den Kontrast der gelben, rotgestreiften Blütenblätter mit den saftiggrünen Blättern.

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Eine wirklich hübsche, kleine und attraktive Art.
Danke für die interessante Vorstellung dieser Pflanze.

Also, das ist ja mal was feines,  würde gut in meine Vitrine passen  

konrad schrieb:Also, das ist ja mal was feines,  würde gut in meine Vitrine passen  

Genau das habe ich auch gerade gedacht.

Moin,

wie so viele andere Pflanzen des Regenwaldes sind auch viele Impatiens nicht wählerisch wenn es um ihren Wuchsort geht. Hauptsache ein paar Nährstoffe, ausreichend Wasser und so wenig Konkurrenz wie möglich. In dieser Gattung gibt es sogar obligate Epiphyten, die nur so wachsen. Impatiens hians ist in dieser Hinsicht flexibel. Sie hat aber, wie Gesnerien, Begonien und kleine Melastomataceae, luftbedürftige, feine Wurzeln. So wächst sie am Besten in Moospolstern oder dünnen Feinerde-Auflagen auf Felsen oder Erdabbrüchen.

Einige Fachleute bezeichnen Impatiens gerne als zweikeimblättige Orchideen, denn die Vielfalt der Bestäubungssyndrome ist in dieser artenreichen Gattung ebenfalls sehr groß und damit auch der Formen- und Farbreichtum der Blüten. So dürfte Impatiens hians, die Form und Farbe verraten es, von Vögeln bestäubt werden. Ausserdem sind die Staubgefäße und der Griffel locker zu einer Säule vereint.

Die Kultur dieser bis 60 cm hohen zentralafrikanischen Art ist nicht weiter schwierig und kann in Schalen in einem Substrat erfolgen, dass man auch für Cymbidien oder Paphis nutzen würde. Als Standort mag sie halbschattige Stellen im kühleren Warmhaus und ist, bis auf den Winter, auf reichlich Wasser angewiesen.
Da viele dieser Springkräuter eher kurzlebig sind, sollte man sie regelmäßig durch die leicht wurzelnden Kopfstecklinge vermehren.

Die Bedeutung des Artnamen "hians" bedeutet "klaffend", kann aber auch "gähnend" meinen. Das gefällt mir irgendwie besser, Gähnendes Springkraut , wie ihr an den Fotos sehen könnt.

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Ich liebe diese Beiträge von plantsman.

Sie erinnern uns immer wieder daran, daß es außer Orchideen noch viele andere zauberhafte Pflanzen gibt.




Gruß
Christian

Auch wieder eine sehr interessante Pflanze mit schönen Blüten.
Danke für deinen Beitrag.

Gefällt mir sehr gut !!!

Moin,

es freut mich, wenn ich euch auch mit anderen Pflanzen immer mal wieder eine Freude machen kann.

Moin,

Madagaskar ist ja bekannt für seine pflanzengeographischen Besonderheiten. Die Arten der Gattung Streptocarpus, die auf dieser Insel zu finden sind, sehen ihren Verwandten auf dem Festland was den Wuchs angeht, auch nicht besonders ähnlich. Wo die kontinentalen Arten eher Rosettenpflanzen sind, haben alle Arten auf Madagaskar gut entwickelte Triebe.

Zu diesen stängeligen Typen gehört auch Streptocarpus hilsenbergii. Es ist unter den madagassischen Taxa die Art mit den größten und farbprächtigsten Blüten. Bei einem Besuch des Botanischen Garten Bonn hab ich sie dort ergattern können. Sie war eine der letzten Pflanzen aus einer ehemaligen Forschungssammlung die dort noch rumstand. Ein Botaniker hatte seine Doktorarbeit beendet und danach braucht der nächste Doktorand den Platz für seine Arbeit. Im Allgemeinen werden von diesen Pflanzen dann Angebotslisten an andere botanische Gärten verschickt. Die Bonner Sammlung wurde, so viel ich weiß, bis auf ein paar Reststücke, als Gesamtpaket abgegeben.
Nun steht also so ein Reststück hier in Magdeburg in den Gruson-Gewächshäusern und ist in unserem neuen Berg-Regenwald-Haus zu begutachten. Zur Zeit steht die Pflanze in voller Blüte, ein echtes Highlight, denn sie hat aktuell einen Durchmesser von ca. einem Meter.

Berg-Regenwald zeigt auch schon, wo es pflegetechnisch hingehen sollte. Die Art wächst sehr oft an Erdabbrüchen oder auf moosbedeckten Felsen, die gut feuchtigkeitsversorgt sind. Unsere Pflanze wurde z.B. auf Felsen gesammelt, die in der Regenzeit von Wasser durchsickert werden. Trotzdem muss man zu Hause nicht so einen Aufwand treiben. Ein gut durchlässiges, luftiges, mineralisch-humoses Substrat, am besten in einer Schale, reicht aus.
Den Sommer über braucht sie viel Wasser, im Winterhalbjahr kann man eine moderate Trockenzeit einbauen. Die winterlichen Nachttemperaturen dürfen dann auch bis auf 10° C runter gehen. Dagegen ist der Lichtbedarf überraschend hoch, auch wenn sie recht schattig stehen kann, denn nur im Sommer ist es nötig, mittags zu schattieren. Je mehr Licht, desto mehr Blüten im Winter. Vergessen werden darf aber nicht, morgens zu nebeln oder zu sprühen, denn sie möchte ganzjährig eine höhere Luftfeuchte.

Ich habe sogar ein Foto gefunden, auf dem die Art mit Orchideen zusammen wächst: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Christian N schrieb:Ich liebe diese Beiträge von plantsman.

Sie erinnern uns immer wieder daran, dass es außer Orchideen noch viele andere zauberhafte Pflanzen gibt.

Hallo Stefan, dem was Christian geschrieben hat, kann ich mich nur anschließen, mach bitte damit weiter.

Leider habe ich in der Nähe keinen Botanischen Garten, den ich mal so zwischendurch besuchen kann.

Vor eineinhalb Jahren habe ich eine Dryadella aviceps gekauft. Als ich nach Hause kam und mir die Pflanze genauer ansah, entdeckte ich zwei kleine Blätter im Substrat.
Die habe ich jetzt einfach weiterwachsen lassen. Normalerweise entferne ich sie.
Die Blätter wuchsen schön und als sie größer wurden, erkannte ich die Blätter einer Begonie. Wenig später erschien eine weiße Blüte. Sie gefiel mir sehr gut.
Nach ein paar Monaten stellte sich heraus, dass die kleine Blume Samen gebildet hatte, denn an einer anderen Stelle sah ich die gleichen Blätter wachsen.
Hier können Sie die Pflanze und die Blüten sehen. Die länglichen Blätter sind von Schaphosepalum microdactylum.
Weiß jemand zufällig den Namen dieser Begonie?

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Moin André,

die, oder eine ähnliche Art/Hybride, ist hier im botanischen Garten Magdeburg auch irgendwann mal aufgetaucht. Seit dem tingelt sie durch sämtliche wärmeren Gewächshäuser. Unser Botaniker hat 2015 mal versucht sie zu bestimmen, ist aber leider zu keinem 100%igen Ergebnis gekommen. Ist ja auch nicht so einfach bei einer der größten Pflanzengattungen weltweit, vor allem nicht, wenn man sie geographisch nicht eingrenzen kann. Es scheint sich jedenfalls um eine Pflanze aus dem Dunstkreis von Begonia hirtella zu handeln. Wie sie da aber reingehört, ist leider nicht ganz klar.
Sie versamt sich zwar überall, ist aber nicht stark genug, um lästig zu werden oder andere Pflanzen zu verdrängen.

Hallo Stefan,

Recht herzlichen Dank für die Information.
Immer schön wenn man wieder etwas gelernt hat.
Ich finde es niedlich und wie du auch schreibst, keine Gefahr für die Orchideen

Der Bericht über Streptocarpus hilsenbergii ist wieder sehr interessant.
Ich habe ihn mit großem Interesse gelesen.

@André
Sehr hübsch was sich da bei dir eingeschlichen hat!

Moin,

eine weitere Variation von Gehölzen, die man nicht als Epiphyten erwartet: Juanulloa mexicana. Was man nicht sofort erkennt ist ihre Verwandtschaft mit unserern Engelstrompeten (Brugmansia). Es ist also ein epiphytisches Nachtschattengewächs.
Die Gattung gehört zu einer Gruppe von Solanaceae, die sich, ähnlich wie Hoya, wurzelkletternd durch die Braumkronen schwingt. Dabei werden sie oft recht groß, die Juanulloa kann bis zu 30 Meter (!) lang werden. Die Blüten von all diesen Gattungen sind aber sehr attraktiv und teilweise sogar spektakulär. Leider haben auch botanischen Gärten nur selten Arten dieses Tribus (Solandreae) in ihrem Repertoire. Eine Ausnahme sind die Juanulloa und, wer im Mittelmeer-Raum oder auf den Kanaren Urlaub macht, kennt vielleicht, Solandra maxima mit ihren riesigen cremebraunen und stark duftenden Blütentrichtern, die dort gerne als Zaunbegrünung gepflanzt wird.

Juanulloa mexicana ist von Oaxaca bis nach Ecuador in wärmeren Regenwäldern verbreitet. Sie gehört also ins Warmhaus und möchte dort einen sonnigen bis halbschattigen, luftfeuchten Platz. Die Gruson-Gewächshäuser pflegen die Art in Schalen in einer "Cymbidien-Mischung" mit fast ganzjährig viel Wasser. Wie bei Solanaceae üblich den Dünger nicht vergessen.
Sie hat zwar ein starkes Wachstum, kann aber immer recht gut geschnitten werden. Dann blüht sie auch fast das ganze Jahr über. Man muss nur immer nach Schmier- und Schildläusen ausschau halten. Diese scheinen diese Pflanze und ihre Verwandten zu lieben.

Interessanterweise wurde sie vor längerer Zeit mal als Kübelpflanze für den Wintergarten vermarktet. Das ging natürlich in die Hose und es sind wohl nicht mehr viele Pflanzen in privater Hand zu finden.

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Vielen Dank für diesen kleinen Ausflug in die Wunderwelt der Botanik.

Kletternde Begleitpflanzen bieten sich an, um die Ecken eines Orchideengewächshauses attraktiv zu machen, 30m sind allerdings heftig.
Bei mir sind es Kannenpflanzen und Hoyas, die dort ungestört zu schönen Exemplaren heranwachsen können.


Gruß
Christian

Zantedeschia aethiopca (Calla)
Aronstabgewächs, giftig; kommt aus Südafrika und nicht (wie der Name sagt) aus Äthiopien! Macht 2 Phasen im Jahr: Vegetation mit viel Wärme und Feuchtigkeit (naß), Ruhezeit kühl (10-15 Grad) und fast völlig trocken.
Sie steht auf der Schale eines großen Rieselbrunnens im GW und hat sich von sehr kleiner Topfpflanze in den Jahren prächtig entwickelt! Im Winter ist es hier kühler, doch ganz trocken nie. Sie braucht jetzt viel Platz.
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LG Friedrich

Hallo Friedrich,

dass ist eindeutig ein Anthurium Hybrid.
Gehört aber auch zur gleichen Familie wie Zantedeschia, Araceae ( Aronstabgewächse ).

Grüße
Heiner

plantsman schrieb:
Juanulloa mexicana ist von Oaxaca bis nach Ecuador in wärmeren Regenwäldern verbreitet. Sie gehört also ins Warmhaus und möchte dort einen sonnigen bis halbschattigen, luftfeuchten Platz. Die Gruson-Gewächshäuser pflegen die Art in Schalen in einer "Cymbidien-Mischung" mit fast ganzjährig viel Wasser. Wie bei Solanaceae üblich den Dünger nicht vergessen.
Sie hat zwar ein starkes Wachstum, kann aber immer recht gut geschnitten werden. Dann blüht sie auch fast das ganze Jahr über. Man muss nur immer nach Schmier- und Schildläusen Ausschau halten. Diese scheinen diese Pflanze und ihre Verwandten zu lieben.

Interessanterweise wurde sie vor längerer Zeit mal als Kübelpflanze für den Wintergarten vermarktet. Das ging natürlich in die Hose und es sind wohl nicht mehr viele Pflanzen in privater Hand zu finden.

Genau diese Pflanze ist bei uns! Vor etwa 25 Jahren bei Flora Toskana gekauft, stand sie längere Zeit auf einem Südbalkon; das hat ihr jedoch nicht gefallen. Seit dem steht sie ganzjährig auf einem Tisch im GW und fühlt sich offensichtlich wohl, den sie blüht immer mal im Jahr. Ein kleiner Strauch, etwa 70 cm hoch. Bis gestern war eine Blüte dran. Als ich heute fotografieren wollte, war sie schon abgefallen. Beschnitten wurde sie von mir noch nie.
Die Blüte öffnen sich nicht ganz, dies war nur zwei Mal im Laufe der Jahre der Fall. Sie entspricht genau dem Habitus der von plantsman gezeigten.
Die nächsten Blüten werde ich zeigen.

Übrigens: Der Botanische Garen in Jena hat sie auch.

LG Friedrich

Juanulloa mexicana
Hier ein Bild meiner z.Z. nicht mehr blühenden Pflanze im GW:
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Ich habe noch ein altes Bild gefunden, als diese Pflanze noch auf dem Balkon zusammen mit anderen Blühwilligen stand. In der Zwischenzeit wurde offensichtlich nicht fotografiert. Die Blätter sind auch üppiger geworden:
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LG Friedrich

Moin,

seit einiger Zeit versuche ich für die Gruson-Gewächshäuser so viele epiphytische Ericaceae wie möglich zusammenzutragen. Da stöbert man natürlich auch bei den Kollegen der anderen Botanischen Gärten in allen Ecken ihrer Gewächshäuser herum. In Bayreuth fiel mir bei einem Besuch 2017 eine weitere andine Blaubeere, hier Macleania spec. genannt, auf. Musste ich selbstverständlich haben. Schnell waren zwei Stecklinge geschnitten und, wie es bei dieser Verwandtschaft gang und gäbe ist, in Magdeburg innerhalb kürzester Zeit bewurzelt. Das geht wirklich super, selbst mit alten, verholzten Trieben.

Die Nachbestimmung war jedoch nicht einfach, denn es gibt, im Gegensatz zu Cavendishia, noch keine neuere Überarbeitung der Gattung Macleania. Durch iNaturalist hab ich jedoch einen Spezialisten der Gattung, einen Agraringenieur aus Kolumbien, kennengelernt. Zur nächsten Blüte wurden also ein paar Fotos gemacht und ihm zugeschickt. Nach ein paar Tagen kam die Antwort, es handelt sich um eine orangeblütige Form von Macleania ericae. Normalerweise blüht die Art in einer Kombination aus purpurrot und grün.

Mit dieser Information konnten auch endlich die nötigen Pflegeparameter für diese ekuadorianische Bergwald-Pflanze bestimmt werden:
- winterliche Nachttemperatur bis ca. 12° C
- Standort sonnig bis halbschattig
- ein sehr luftiges, aber nicht zu feines Epiphyten-Substrat in Schalenkultur
- durchgehend gleichmäßige Feuchtigkeit im gesamten Jahresverlauf

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