Christian N schrieb:Wolfgang, dieses Exemplar ist einmalig!
Alle Faktoren haben hier zusammen gepasst.
Wahrscheinlich sogar besser, als in der Natur,
ich kann keinen Makel entdecken.
Gruß
Christian
Besten Dank für die Kommentare!
@ Christian: Ja, ich denke auch, dass ich da nicht viel falsch gemacht habe und außerdem recht gute Pflegebedingungen bieten kann. Viel Arbeit ist bei dieser monströsen Pflanze natürlich auch nötig.
Ich habe im Internet keinen Blütenstand mit mehr als 13 zählbaren Einzelblüten gefunden, diese beiden aber haben 17 bzw. 16 Blüten! Halbinger & Soto geben 6-13 an.
Ich als Insider kann natürlich schon den einen oder anderen Makel entdecken
Die Einzelblüte unten rechts beim ersten Blütenstand - ich hab sie zwar vom klebrigen Inneren des Tragblatts gelöst, habe aber übersehen, dass sie sich postwendend mit dem Fruchtknoten wieder am Tragblatt verklebt hat. Somit konnte die Blüte nicht resupinieren und steht nun verkehrt. Das war natürlich unnötig.
Die Blütenstandsstiele am Ende gerade zu bekommen, ist in unserem Klima wohl unmöglich. Ich habe es versucht durch öfteres Umdrehen, außerdem ist die Pflanze bis weit in den Oktober draußen gestanden, um die UV-Strahlung der Herbstsonne optimal auszunutzen. Da sind die Stiele auch noch schön aufrecht gewesen. Aber bis zur Blüte reicht das nicht, und die langen, verweichlichten Stiele halten das Gewicht der riesigen Blütenstände nicht aus. So habe ich zuletzt die Blütenstände (bzw. die oberen Stiele) mit einem dünnen Blumenbindedraht an Strukturen des Wintergartens aufgehängt. So wird das Monster jetzt übermannsgroß, was ein wenig ungünstig fürs Fotografieren ist. Obendrein ist heuer das Fotografieren von Einzelblüten bei den dichten Blütenständen nahezu unmöglich und beim einzigen Versuch habe ich das obere Blütenblatt abgeschnitten
Aber das war´s dann mit den Makeln und Herausforderungen.
Zu erwähnen ist, dass man auch auf den neuen Bildern wieder die Hybridmerkmale bestens erkennt. Es ist eigentlich eine Hybride zwischen den sehr ähnlichen Arten
L. superbiens und der erst 2014 als eigene Art beschriebenen
L. halbingeriana. Die geringen Unterschiede liegen hauptsächlich in den Fortpflanzungsorganen, und meine Blüten zeigen da durchwegs intermediäre Ausbildungen. Elsner hatte damals auch diese Hybride im Angebot, und nachdem offensichtlich die Naturform aus war, haben sie mir einfach die Hybride geschickt.
Aber aus gärtnerischer Sicht macht das kaum etwas aus, da die Pflanze einfach wunderschön ist und die Elternarten auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden sind.
Jetzt noch ein paar Worte zu Sabines Pflanze: Das sieht schon nach einem Blütentrieb aus, und wenn diese Pflanzen einen machen, dann wollen sie auch blühen. Da liegt es dann nur mehr an der Kultur. Allerdings hat die Pflanze den richtigen jahreszeitlichen Rhythmus noch nicht gefunden. Die Blütezeit in Mexiko wäre eigentlich jetzt schon vorbei (bei mir hat es sich wegen der kühlfeuchten, lichtarmen Bedingungen im Spätherbst etwas verzögert). Der Blütenstand wird in den klimabedingt heißen Spätfrühling/Frühsommer kommen. Da ist die Prognose dann möglicherweise ungünstig.
Insofern ist es egal, die Pflanze muss auf jeden Fall noch zulegen und kräftiger werden. Ich würde bald einmal umtopfen in einen breiten geräumigen Topf. Frische grobe Brocken (~ 6 cm) von roter Kiefernrinde (hält jahrelang) gemischt im unteren Teil mit reichlich ebenso groben Styroporbrocken (hält ewig) wäre ideal. Dann zur Wachstumszeit (von Frühling bis weit in den Herbst) regelmäßig in Düngerwasser tauchen und fertig. Die Pflanze gilt als einfach in der Kultur - wenn man die richtigen Bedingungen hat. Bei mir steht die von Mai bis Oktober draußen mit gewissen Anteilen an direktem Sonnenlicht. Im Winter steht sie im Wintergarten nahe am Glas/Südseite.
Persönliche Anmerkung: Weißblühende Pflanzen sind insofern super, weil sie - gerade auch in diesem Fall - eine sehr seltene Laune der Natur sind. So habe ich auch weißblühende Individuen von heimischen Pflanzen immer wieder auch fotografiert. Aber gerade bei der Orchideenkultur ist es nicht meine Sache, da schlafen mir die Füße ein
Die herrlichen Farben und die geniale Lippe einer superbiens kann man da leider nicht erleben. Ist aber nur meine Meinung und Pflanzen der reinen superbiens sind ja auch schwer zu bekommen. Auch ich habe am Ende eine Hybride bekommen, auch wenn man ihr es nicht ansieht.
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