Christian N schrieb: Machu Picchu schrieb:
Mir ist bewusst, dass die Nährstoffe für die Pflanzen (hier Orchideen) in pflanzenverfügbarer Form vorliegen müssen. Dies ist bei organischen Dünger nicht so. Die Düngerbestandteile werden erst durch Bodenorganismen in pflanzenverfügbare Form überführt. Hier liegt also eine gewisse Depotdüngung vor, mit der natürlich auch die Gefahr einer Überdüngung einher geht. Wenn zu häufig gedüngt wird kann dies zu einer Verbrennung der Wurzeln führen. Deswegen muss man zwischendurch gut mit Regen- oder Osmosewasser arbeiten.
Für mich sind aber diese Bodenorganismen wichtig - egal ob Pilze oder Bakterien, sie drängen Schadorganismen zurück, die lebendes Gewebe befallen.
Ähnliches geschieht ja auch auf unserer Haut: Dort verhindern "gutartige" Bakterien, dass "böse" Bakterien auf der Haut überhand nehmen.
Dass organische Nährstoffe
nur von "gutartigen" Microorganismen verwertet werden, widerspricht meinen Erfahrungen.
Seitdem ich meine Dachrinnen regelmäßig sauber mache und das Regenwasser erst nach längeren Regenfällen speichere, haben sich Infektionen an den Orchideen deutlich reduziert.
Orchideen sind und bleiben Schwachzehrer und darauf, dass die Düngung zu Lasten anderer Wachstumsfaktoren von den Orchideenhobbygärtnern traditionell gern überbewertet wird, hat Uwe in einem seiner Beiträge schon hin gewiesen.
Nach allen möglichen Experimenten, die sich im Nachhinein meist als sinnlos erwiesen haben, gehe ich nach folgendem Prinzip vor:
Möglichst sauberes Regenwasser verwenden, regelmäßig schwach düngen und nur, wenn die Pflanzen im Wachstum sind.
Mineralische Dünger in bekannter (bewährter) Zusammensetzung verwenden.
Wenn unter diesen Bedingungen kein zufrieden stellendes Wachstum der Orchideen erfolgt, versuche ich die Faktoren Licht, Luft und Wassermanagement zu optimieren.
Damit will ich die Verwendung von nachweisbar bewährten Hausmitteln in besonderen Fällen nicht in Frage stellen, sie sollte bei Orchideen aber eher die Ausnahme, als die Regel sein.
Abschließend muss ich noch eine Bemerkung zur Messung des elektrischen Leitwertes machen. Ich zweifle an, dass alle Messgeräte richtig gehandhabt und regelmäßig geeicht werden. Dann sind aber viele Werte nichts wert, zumal sie selten in Zusammenhang mit den übrigen Eigenschaften des Gießwassers gebracht werden.
Ich verwende mein Messgerät deshalb nur in größeren Abständen zur Kontrolle oder wenn sich die Bedingungen für die Regenwasserspeicherung ändern.
Gruß
Christian