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Grundsätzliches für Anfänger!

3 verfasser

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Franz

Franz
Fachmoderator Cattleya & Laelia

Jetzt bitte nicht nach erstem Leseanfang wegklicken. Ich möchte aus gegebenen Anlass einmal Hilfe zur Frage demnächst Orchideenliebhaber oder Eintagsfliege veranschaulichen.

Die Zeiten haben einen Wandel vollzogen. Die älteren Orchideenliebhaber/Pfleger hatten noch nicht die Möglichkeit im Internet auf die Suche nach Anweisungen und Pflegevorschlägen zu gehen. Man kaufte sich Anfängerliteratur und studierte diese erst einmal. Die geschenkte oder durch must have erworbene Orchidee wurde gepflegt und das geschriebene beherzigt. Man war wißbegiehrig und schaute sich um, wo kann ich mehr erfahren und kam mit der Zeit auf Ortsgruppen der Orchideenvereine.

Heute wird es durchs Internet sehr leicht gemacht. Aber viele, ich nenne sie Eintagsfliegen, verlieren schnell die Lust. Die erste Orchidee wurde erworben oder als Geschenk mal ans Fenster gestellt und schnell stellen sich erste Fehler bzw. Orchideenschädlinge ein. Dann kommt hier im Forum die Frage: Hilfe, stirbt meine Orchidee jetzt? So oder so ähnlich lauten viele Anfragen.

Es ist ein Zeichen der Zeit das man es nicht mehr nötig hat sich vorher einmal in grundsätzliches zur Pflege von Orchideen einzuarbeiten. Es gibt doch das Internet. Frage>resultierende Antwort. Sorry, solche Pfleger mit dieser Einstellung gehören für mich zu den Eintagsfliegen. Keine Ahnung, zu spät gefragt, Orchidee siecht dahin, kein Interesse mehr.

Orchideen zu pflegen, zu vermehren und sie wiederholt zur Blüte zu bringen ist ein Hobby was sehr viel Freude bereiten kann. Nur>>>>>>> man muss schon etwas Zeit investieren um Grundlagen zur Pflege zu erlernen und dann dementsprechend zu verfahren.  
Wir haben in unseren Forum viele Beiträge unter wichtig gekennzeichnet, die man erst einmal lesen sollte. Weiterhin gibt es Anfängerliteratur schon für wenige € zu kaufen. Wer dann noch Spass am Hobby findet und sich weiter entwickeln will.Es gibt in der Nähe bestimmt Ortsgruppen der D.O.G. oder des VDOF. Hier sind langjährige Pfleger mit viel Sachverstand die gerne weiter helfen.

Es liegt also an Euch, wird es ein Hobby (was sehr schön sein kann) oder bleibe ich Eintagsfliege.

Es sind Ratschläge, was ihr draus macht ist Eure Sache.


_________________
Gruß Franz
.....................................................................................................................
Nehmen Sie die Menschen wie sie sind, andere gibt es nicht. (Konrad Adenauer)

Menschen finden Ehrlichkeit so lange gut, bis Du etwas sagst was ihnen nicht passt.

Mara Gefällt dieser Beitrag

Christian N

Christian N
Moderator

Nun ist eine einige Zeit vergangen, nachdem Franz seinem berechtigten Zorn Luft gemacht und die Zahl von z. Z. 690 Klicks zum Thema lässt vermuten, daß es ein berechtigtes Interesse hierzu gibt, zumal es sich in der Rubrik wichtig befindet.

Aus gegebenen Anlass möchte ich dieses Thema beleben.

In einer PM wurde ich gefragt, welche Bedingungen zu erfüllen sind, wenn man sich etwas anspruchsvolleren Orchideen zuwenden möchte.

Diese Frage hat eine Schlüsselfunktion bei der Orchideenliebhaberei.

Sicherlich ist die überwiegende Zahl der Orchideenhalter über die Anschaffung von Phalaenopsishybriden zu unserem Hobby gekommen.
Jeder ernsthaft Interessierte wird jedoch kurz über lang seine Orchideenpalette erweitern wollen.

Der naheliegende Weg ist es, eine Orchidee, die einem über den Weg läuft und gefällt, kurz entschlossen zu kaufen, ohne die Kulturbedingungen zu kennen.
In zahllosen Beiträgen ist diese Verfahrensweise von den erfahrenen Orchideenfreunden verdammt worden und hat sicherlich Frust und Unsicherheit bei den Anfängern ausgelöst.

Ich finde, wir sollten positiv denken und gemeinsam Vorschläge machen, wie man Bedingungen für die Kultur anspruchsvollerer Orchideen schaffen oder verbessern kann.
Ich habe im Laufe der Zeit viele individuelle Lösungen gesehen, es macht also Sinn, so eine Art Workshop aus dem Thema zu machen, bei dem möglichst viele Beiträge gefragt sind.


Gruß
Christian

Franz, eleinen, Sabine62, weeand, BrigitteB, plantsman, sphingidae und Gefällt dieser Beitrag

UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

Wer sich ernsthaft und längerfristig mit der Kultur von Orchideen beschäftigen möchte, sollte sich darüber Gedanken machen, wie man an geeignetes Gießwasser gelangt.

Regenwasser, Wasser aus Umkehrosmose, vollentsalztes Wasser oder destilliertes Wasser sind für eine erfolgreiche Kultur notwendig.  

Leitungswasser ist heute in den meisten Gegenden in D für die Kultur von Orchideen kaum zu gebrauchen, da sowohl der Salzgehalt als auch der viel zu hohe pH-Wert für Orchideen ungeeignet ist.

Das im Leitungswasser enthaltene Calcium kann aufgrund seiner chemischen Bindung als Calciumhydrogencarbonat nicht von den Pflanzen aufgenommen werden. Verdunstet das Leitungswasser im Wurzelbereich, bildet sich Calciumcarbonat als schwerlösliches Salz in Form von Kalkstein und führt zum Ersticken der Wurzel. Wenn die Pflanze weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen kann, wird sie anfällig für Fäulnis und Schädlingsbefall und führt letztendlich zum Tod der Pflanzen. Je nach Gattung kann das Siechtum  wenige Monaten oder Jahren andauern.

Leitungswasser kann man aber alle vier Wochen mit Regenwasser etc. (siehe oben) in einer Verdünnung von 1:1  nutzen, damit der im Pflanzstoff saure pH-Wert wieder ein wenig aufgepuffert wird.

Oftmals wird Mineralwasser als geeignetes Gießwasser für Orchideen angepriesen. Ich habe ca. 10 Mineralwässer auf Leitwert und pH-Wert getestet und keines war aus meiner Sicht geeignet. Allerdings gibt es eine Vielzahl von anderen Mineralwässern...

Brauchbares Mineralwasser für Orchideen sollte eine  Leitwert von < 150 µS und einen pH-Wert um die 6 haben.

Christian N, Sabine62, weeand, sphingidae und Mara Gefällt dieser Beitrag

Christian N

Christian N
Moderator

Bevor darauf eingegangen wird, wie man Kulturbedingungen schafft, um auch anspruchsvollere Orchideen zu kultivieren, sollten aber die Grundlagen der Orchideenkultur verinnerlicht werden.

Diese sind bereits von Franz übersichtlich zusammen gestellt worden:

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
und
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]



Erfahrungen kann man in der Orchideenkultur nur über die Zeit sammeln, es gibt nur sehr wenige Orchideen, die unabhängig vom Jahresrhytmus  kontinuierlich wachsen und blühen.

Die Schaffung geeigneter Bedingungen ist aber von Beginn an ein Muß, im Laufe der Zeit kann man nur noch versuchen, die Bedingungen zu optimieren.

Das ständige Herumexperimentieren mit Licht, Temperatur und Feuchtigkeit jedoch, ohne triftigen Grund, schwächt alle Orchideen.

Folgende Kulturräume mit z.T. sehr unterschiedlichen Bedingungen, werden für Orchideen genutzt:
Fensterbänke in allen Himmelsrichtungen, schräge Dachfenster, Treppenhausfenster, verglaste Balkone oder Loggien, Wintergärten, Gewächshäuser und nicht zuletzt Kellerräume und Pflanzenvitrinen.

Die für eine erfolgreiche Orchideenkultur erforderlichen Wachstumsfaktoren Licht, Temperatur, Luftfeuchte und Luftbewegung sind in ihnen in verschiedenen Kombinationen vorhanden.

Zu beachten ist, daß nahezu alle Orchideen gewisse Schwankungen der genannten Wachstumsfaktoren erfordern und das sowohl im Tages- wie auch im Jahresverlauf.
Diese erforderlichen Schwankungen können sehr individuell sein.

Das ist bei über 20.000 Arten nicht verwunderlich, aber es gibt natürlich immer Gruppen mit ähnlichen oder gleichen Erfordernissen.
In der Natur bilden sie Gemeinschaften, in Kultur dagegen können Orchideen von unterschiedlicher geografischer Herkunft, aber gleichen klimatischen Bedingungen, sehr gut zusammen gepflegt werden.

In unserem Forum sind für viele Orchideenarten Kulturberichte zu finden, in denen auf verschiedene Kulturräume und Wachstumsbedingungen eingegangen wird.


Für den Anfänger bedeutet das zunächst alle eigene verfügbaren Kulturräume auf ihre Bedingungen (Wachstumsfaktoren) zu überprüfen, bevor erste Orchideen angeschafft werden.
Besteht jedoch der Wunsch nach Orchideen mit gehobeneren Ansprüchen, müssen die vorhandenen Kulturräume, notfalls mit technischen Hilfsmitteln, angepaßt werden.


Licht muß ausreichend vorhanden sein, aber je nach Himmelsrichtung muß Mittagssonne schattiert werden, um Verbrennungen und zu hohe Temperaturen zu verhindern.
Im Winter reicht selbst dicht hinter Glas das Licht für Orchideen nicht aus.
Pflanzenleuchten auf LED-Basis sind preiswert zu erwerben und billig im Verbrauch.

Die Steuerung der Temperaturen sollte eigentlich kein Problem sein. In Wohnräumen wird u.U. die erforderliche Nachtabsenkung der Temperatur (Differenz je nach Art 5 - 15°C zum Problem.
Aber auch in anderen Kulturräumen, wenn im Winter Tagtemperaturen über 20°C bei Nachttemperaturen von unter 10°C für etliche Monsunorchideen erreicht werden müssen.

Naturgemäß ist die ständige Einhaltung einer Luftfeuchte um die 70%  in Wohnräumen am schwierigsten zu lösen. Hier kann man aber Ultraschall-Nebler, die es in allen Größen gibt, in die Nähe der Pflanzen stellen und ggf. ein günstiges Mikroklima schaffen.

Am wenigsten Beachtung wird noch der Luftbewegung geschenkt, wohl auch weil sie oft mit einer Absenkung der Luftfeuchte verbunden ist. Oft wird deshalb auf eine künstliche Luftbewegung verzichtet, aber für Orchideen mit empfindlichen Neutrieben hilft sie beim Abtrocknen derselben.
Sie ist mit dem handelsüblichen Sortiment an Lüftern, am besten in Verbindung mit Luftbefeuchtung, rel. leicht zu realisieren.


Sinnvoll ist es, sich Orchideen anzuschaffen, für die die vorhandenen Wachstumsfaktoren ausreichen. Anfänger müssen sich allerdings darüber erst einmal informieren.

Viele Orchideen sind aber Gelegenheitskäufe, sie werden nur sehr selten angeboten und tauchen in den Händlerlisten kaum auf.
Leider helfen auch Wunschlisten da wenig. Dazu gibt es einfach zu viele Orchideen.
Selbst der Gattungsname ermöglicht keine Rückschlüsse auf die Kultur, es gibt immer Ausnahmen von den allgemeinen Hinweisen.
Da die viele Orchideenhändler nur Zwischenhändler sind, kann man bei ihren Kulturhinweisen nicht sicher sein.

Aber wir leben im Smartphonzeitalter und können jederzeit das Internet abrufen.

Dort findet man sofort alle Informationen, die man zur Kultur aber auch für den Platzbedarf braucht.
Fotos, die nur die Blüten zeigen, reichen nicht aus. Dem Wuchs der Pflanze kann man das Vorhandensein von Speicherorganen und den Aufbau der Blätter entnehmen und damit Hinweise auf Wasserbedarf und Ruheperioden.

Es ist jedoch hilfreich, sich mit den gängigsten Hinweisen vertraut zu machen.

Beliebt sind Kürzel zur Temperatur. Die Bereiche kalt, temperiert und warm sind von den Gewächshäusern und ihren Abteilungen übernommen worden.
Sie sagen nichts über die Einhaltung etwaiger Ruhezeiten aus.
Auf manchen Internetseiten findet sich sogar der Kulturhinweis Kalt - Warm.
Das ist kein Widerspruch, sondern bedeutet eine warme Vegetationszeit und eine kühle Ruhepause.
Wie lang diese Perioden sind bleibt allerdings oft offen.

Aussagekräftiger sind dagegen die Höhenangaben in den Heimatgebieten.
Die meisten unserer Orchideen kommen aus Höhenlagen um die 1000m ü.d.M. Je größer die Höhenlage ist, um so kühler müssen sie gehalten werden.
Natürlich ist hier noch die geografische Breite zu beobachten.
Je größer das Verbreitungsgebiet ist und bei einer großen Spannweite an Höhenlagen, kann man davon ausgehen, daß die jeweilige Orchidee auch in Kultur eine gewisse Toleranz aufweist.
Bei einer Herkunft aus Höhen über 2000 m ist Vorsicht geboten, diese Orchideen haben spezielle Anforderungen.

Nach diesen Hinweisen wäre es jetzt natürlich interessant, Beispiele zu sehen, wie mit Ideenreichtum und handwerklichen Mitteln Lebensräume für spezielle Orchideen geschaffen werden.



Gruß
Christian

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UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

Christian hat in seinem Beitrag einen großen Teil der Voraussetzungen für eine erfolgreiche Orchideenkultur sehr sachlich und real beschrieben.

Doch reagieren wir Orchideenleute, wenn es um unser Hobby geht überhaupt rational? Wenn eine Orchidee, die ich schon lange gesucht habe irgendwo angeboten wird, gibt es kurzfristig eine Schockstarre und dann leuchten die Alarmglocken: WILL ICH HABEN

Ein guter Orchideenfreund hatte mal gesagt, dass wir uns regelmäßig Orchideenträume kaufen... die Realität mit der Kultur dieser Pflanzen sieht oftmals anders aus - so doll wir uns auch anstrengen.

Wenn ich längere Zeit Orchideen erfolgreich kultiviere, macht sich langsam eine Sucht breit - das Orchideenfieber.


In dem sehr lesenswerten Buch von Eric Hansen "Orchideenfieber" hat ein Orchideenmensch gesagt:

man kann von allem loskommen, vom Alkohol, von Drogen, von Frauen, von Spielsüchten - aber niemals von Orchideen, wenn einen das Orchideenfieber richtig erfasst hat!!!

Um zum Thema zurück zu kommen und einmal aufzuzeigen, welche Kulturmaßnahmen ich bzw. die Orchideen in den letzten Jahrzehnten durchlebt haben, hier ein paar Links: Theorie und Praxis  Teil I-IV  (das Dreieck hinter Kultur anklicken)

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Hier findet man auch viel gesammeltes Wissen um die Kultur von Orchideen und es geht hier nicht nur um Paphiopedilum.

Viel Spaß beim lesen...


Nachrichtlich:

wenn mich dieses Orchideenfieber nicht gepackt hat, dann kann ich ein paar Orchideen auf der Fensterbank auch als Deko ansehen, die dann alle paar Wochen oder Monate durch neue Pflanzen ausgetauscht werden.

In den letzten Jahren sind alleine in D pro Jahr 35 Millionen Orchideen verkauft worden. Wo sind die alle geblieben???

Franz, Christian N, sphingidae und Mara Gefällt dieser Beitrag

Christian N

Christian N
Moderator

Wer hat in den 80er Jahren die TV-Serie Nero Wolfe mit dem übergewichtigen Privatdetektiv gesehen?
Sicherlich nicht allzu viele, aber für Orchideenliebhaber war sie ein Muß!

Nero Wolfe hatte nämlich einen verglasten Dachgarten mit einer großen Orchideensammlung, die immer wieder Kulisse war.
Und eine Folge dieser Serie handelte davon, daß ausgerechnet ihm sein "Paph" rothschildianum gestohlen wurde.

Paphiopedilum rothschildianum gehörte damals wie heute zu den begehrtesten Orchideen überhaupt.

Kein Wunder, daß es auf meiner Wunschliste stand.
Obwohl ich mich zu den Orchideensüchtigen zähle, dauerte es viele Jahre, bis ich 2016 mein erstes Paphiopedilum rothschildianum in den Händen hielt und noch weitere 7 Jahre, bis es endlich blühte.

Die Kultur dieses Frauenschuhs hat jedoch eine Vorgeschichte.

Als ich 2009 wieder mit dem Aufbau meiner zweiten Orchideensammlung begann, verfügte ich über ein Gewächshaus und einen Wintergarten.

Das GWH heherbergt Orchideen, die kühl-temperiert zu halten waren, Grund sind dafür die Heizkosten und der Bestand an Orchideen mit deutlicher Winterruhe.

Im Wintergarten sollten im Winter Bereiche für warm zu haltende Orchideen geschaffen werden. Eigentlich hat der WiGa Wohnraumklima, im Gegensatz zu normalen Wohnräumen läßt sich jedoch durch Heizungsregulierung die gewünschte stärkere Nachtabsenkung der Temperatur erzielen.
Durch den hohen Pflanzenbestand hat sich auch eine relativ hohe Luftfeuchte, besonders im Winter, eingestellt.

Für wärmere Bereiche bot es sich an, Bänke über die in Bodennähe montierten Heizkörper zu stellen.
Um auf diesen nicht nur Wärme zu erhalten, sondern auch Luftfeuchtigkeit, wurden etwas tiefere Pflanzschalen mit einer Schicht Blähton und einem geringen Wasserstand versehen.
Im Winter wird durch die Wärme von unten Wasser in ihnen verdunstet und die Topforchideen darin bekommen ein günstiges Mikroklima.
Da es im Sommer jedoch tagsüber sehr lufttrocken im WiGa wird, stellte ich einen zusätzlichen Ultraschallvernebler auf. Dieser sorgt für kalten Nebel in seiner Umgebung und damit für eine hohe Luftfeuchte. Er läuft automatisch innerhalb vorgegebener Werte. Bei niedrigeren Temperaturen lasse ich ihn jedoch über eine Zeitschaltuhr laufen.

Zunächst jedoch zog hier 2011 erst einmal ein Paphiopedilum philippinense ein, das gut weiterwuchs.
2016 kam Paph. rothschildianum hinzu und vor 2 Jahren ein Paph. sanderianum, ebenfalls seit längerem Wunschorchidee.


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Pflanzenwanne mit Orchideen


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Hinten links Paph. philippinense, hinten rechts Paph. rothschildianum, davor Paph. sanderianum, sowie ein Paph. hybr in Colomikultur als Versuch.


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Im Sommer ist in dieser Südostlage unbedingt eine Schattierung erforderlich.
Waagerechte Alu-Lamellen, die stufenlos verstellbar sind eine gute Wahl.


Dies ist ein Beispiel für die gezielte Schaffung eines Mikroklimas für eine Wunschorchidee.




Gruß
Christian

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