Moin,
eine Art, deren Abtrennung von Calanthe sylvatica, ihrer Schwesterart, mich morphologisch noch nicht überzeugt. Auf jeden Fall ein schwieriges, variables Aggregat mit riesigem Verbreitungsgebiet und vielen Namen. In seinem Buch "The genus Calanthe" hat Phillip Cribb zwar einen Bestimmungsschlüssel veröffentlich, aber so relative Begriffe wie "Seitenlappen klein bis mittelgroß" mit einer konkreten Größenangabe zu vergleichen, ist nicht unbedingt hilfreich. Was ist dann "klein bis mittelgroß"?
Die Pflanze, die wir in den Gruson-Gewächshäusern kultivieren, haben wir auch nur durch den genauen Vergleich der Beschreibungen im besagten Buch bestimmen können, denn unser Exemplar kombiniert die Merkmale des Schlüssels. Insgesamt scheint Calanthe sylvatica in einigen Teilen größer zu sein als C. masuca (Länge der Blütenblätter, Lippenlappen und Säulenlänge) und so haben wir unseren Pflegling erstmal C. masuca genannt.
Dem Buch nach kann man diese Maße aber offensichtlich geographisch zuordnen, denn die größerblütige C. sylvatica ist demnach auf Afrika und einige Inseln im Indischen Ozean beschränkt, während C. masuca dann nach Osten anschliesst und hauptsächlich Asien bewohnt.
Das nehm ich jetzt erstmal so hin.
Für uns Liebhaber und Gärtner ist die Ökologie und Pflege sicher interessanter, auch wenn man für diese Information erstmal den richtigen Namen oder wenigstens eine Herkunft haben sollte.
Als Calanthe masuca bewohnt sie, wie so viele ihrer Gattungsgenossen, schattigere, meist feuchte Orte am Waldboden tropischer und subtropischer Wälder und durchzieht mit ihrem ausgeprägten Wurzelwerk den Humus am Waldboden. Somit kultivieren wir sie in breiten Schalen mit einer luftig-humosen Mischung über etwas höherer Drainage an einem absonnigen Örtchen im temperierten Haus.
Eine richtige Ruhezeit macht die Art nicht durch, darf also ganzjährig feucht bis sehr feucht gehalten werden...... ohne Staunässe. Dazu dann noch eine gute Düngung, hat Eike oben ja schon erwähnt und dem Wachstum und der Blüte steht nichts im Weg.
Bei uns haben sich leider die Orchideen mit gefalteten Blättern ein wenig empfindlich gegen Schmier/Wollläuse erwiesen. Diese verstecken sich gerne in den Falten der frisch austreibenden Blätter und werden dadurch nicht schnell genug entdeckt. Deshalb kontrolliere ich die Blätter in diesem Zustand gerne mal indem ich die Hüllblätter herabziehe und die Falten vorsichtig öffne. Die Finger erledigen dann den Rest.
Violette Blüten sind bei Orchideen ja nicht allzu häufig. Den Habitus hab ich nicht mitfotografiert, weil die Blätter bei Calanthen ja doch (fast) alle gleich aussehen.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]