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Reines, lebendes Sphagnum

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Christian N
Leni
Michaela
laetitia
NorbertK
10 verfasser

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Gast

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Gast

Ich habe auch mal eine Frage bezüglich Sphagnum! Ich habe mir bei einem Terraristik Händler im Internet nun 500g Spaghnum (weniger gabs leider nicht Rolling Eyes) zum anwurzeln meiner auseinandergefallenen Oncidium bestellt.

[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]

In dem Moos befinden sich nun kleine Reste von Ästchen. Ich gehe zwar nicht davon aus, aber will auf Nummer sicher gehen: Die stören nicht wirklich, oder sollte ich sie besser raussammeln?

Franz

Franz
Fachmoderator Cattleya & Laelia

Nur tierische Anteile wie Schneckeneier oder lebende Asseln o. dgl. sollten sich nicht bei der Anwendung befinden.


_________________
Gruß Franz
.....................................................................................................................
Nehmen Sie die Menschen wie sie sind, andere gibt es nicht. (Konrad Adenauer)

Menschen finden Ehrlichkeit so lange gut, bis Du etwas sagst was ihnen nicht passt.

Gast

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Gast

Schließe mich Franz an, die Ästchen stören nicht.

29Reines, lebendes Sphagnum - Seite 2 Empty ..lebendes Sphagnum 26.10.18 12:21

Lumpazivagabundus

Lumpazivagabundus
Orchideenfreund

Hallo!

Nur eine Frage bescchäftigt mich bei dem S. aus dem Netz:Ob diese´Anbieter das verkaufte Moos

irgendwo selbst ziehen, oder ob das nicht einfach irgendwo der Natur "entrissen" wurde.

Damit will ich aber keinem, der mal ein son Beutelchen gekauft hat, ein schlechtes Gewissen einreden!!

Franz

Franz
Fachmoderator Cattleya & Laelia

Hallo Herbert,

da solche Entnahmen aus der Natur unter Strafe stehen, sollte man davon ausgehen, dass sie von anderen Entnahmestellen stammen. Ob das immer stimmen wird, kann Keiner von uns bestätigen und die Hand dafür ins Feuer legen. Klar ist aber, dass wenn Prüfungen anstehen, er Nachweis über die Herkunft erbringen muss.


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Gruß Franz
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Gast

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Gast

Lumpazivagabundus schrieb:Hallo!

Nur eine Frage bescchäftigt mich bei dem S. aus dem Netz:Ob diese´Anbieter das verkaufte Moos

irgendwo selbst ziehen, oder ob das nicht einfach irgendwo der Natur "entrissen" wurde.

Damit will ich aber keinem, der mal ein son Beutelchen gekauft hat, ein schlechtes Gewissen einreden!!

Also ich hab meines, Achtung, jetzt kommt's *trommelwirbel*... bei [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] gekauft. Rolling Eyes

Zumindest auf der Seite geben sie an dass es aus einer Moos-Zucht aus Chile stammt. Ob das [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] stimmt, kann ich natürlich nicht bestätigen. Aber ich fand Preis-Leistung gut (500g lebendes Moos für 7€) und hab es woanders auch nicht günstiger gefunden ehrlich gesagt (außer man würde aus China bestellen).

Gast

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Gast

Christian N schrieb:Hallo Orchideenfreunde,


Sphagnum ist für eine ernsthafte Orchideenkultur (fast) unverzichtbar.
Es kann etwa das 20-fache seines Gewichtes an Wasser aufnehmen und über längere Zeit speichern und das auch im abgestorbenen Zustand. Weiterhin kann es schnell und große Mengen an Feuchtigkeit verdunsten.

Gruß
Christian

Ich hab nicht verstanden - wie kann mann im Sphagnum - als es lebendig bleibt - die Orchideen (zum Beispiel eine Cattleya kultivieren? Weil Cattleya Wurzeln sollen auch trocknen im Ruhepause?

Danke sehr fur ihre Hilfe!

Christian N

Christian N
Moderator

Das ist eine sehr gute Frage!

Als ich vor über 40 Jahren mit der Kultur von Orchideen angefangen habe, wäre kaum jemand auf die Idee gekommen, Orchideen aus dem Standardsortiment in reinem Sphagnum zu halten.
Den Grund dafür hast Du schon genannt: Orchideenwurzeln müssen abtrocknen können.
Dauerfeuchtes Substrat ist ein idealer Nährboden für bakterielle und pilzliche Schädlinge.
Und wir können in Kultur die natürlichen Bedingungen nicht bieten: ständige Bewegung frischer feuchter Luft und ständig frisches Regenwasser von oben. Beides sorgt dafür, daß die Keimbelastung sehr gering ist.

Aber schon damals war bekannt, daß lebendes Sphagnum eine keimtötende Wirkung hat (es sondert eine Zimtsäure ab).
Deshalb wurde es zur Bewurzelung von Kopfstecklingen und zum Austrieb von Rückbulben verwendet.
Beides wird zusammen mit lebendem Sphagnum in eine Plastetüte gesteckt und an einen hellen und warmen Ort gehängt.

Unter diesen Bedingungen beginnen die Orchideen rasch mit neuem Wurzelwachstum.
Und das machen sich inzwischen die Orchideengärtner auf der ganzen Welt zunutze.
Jungpflanzen und Teilstücke werden in reines Sphagnum gesetzt.
Das ist in der Regel zwar nicht lebend, behält aber seine positiven Eigenschaften auch nach dem Absterben noch eine Weile, bis es nach einiger Zeit verrottet. Düngung beschleunigt den Vorgang.
Bei einsetzendem Wachstum werden solche Pflanzen in normales Substrat gepflanzt, ohne das Sphagnum zu entfernen, das gut durchwurzelt ist.
Leider ist der Sphagnumkern im Topf von außen nicht zu entdecken.
Wenn er zu verrotten beginnt, haben wir einen idealen Fäulnisherd, der so gut wie nicht abtrocknet.

Ich kontrolliere neu erworbene Orchideen immer auf diesen Sphagnumkern und pflanze dann so schnellere wie möglich um.

Bei der dauerhaften Kultur in lebendem Sphagnum habe ich folgende Erfahrungen gemacht:
Es geht eine Weile gut,wenn das Sphagnum im Kulturgefäß am Boden einen niedrigen Wasserstand vorfindet.
Der trocknet aber wegen der hohen Verdunstungsrate schnell aus.
Ein hoher Wasserstand ist für die Orchideenwurzeln nicht gut.
Sie wachsen zwar auch in das Wasser, manche bilden dabei eine “Behaarung“, die die Wasseraufnahme erleichtert, aber bei Trockenheit sterben sie sofort ab.
Auch eine Düngung ist problematisch. Geringe gelegentliche Düngung macht das lebende Sphagnum mit, aber für ein gesundes Orchideenwachstum reicht das nicht aus.
Eine trockene Ruheperiode für die Orchideen ist unter diesen Bedingungen nicht machbar.

Abschließend kann ich sagen, daß eine dauerhafte Kultur von Orchideen in lebendem Sphagnum für einige Arten, die keine trockene Ruhezeit benötigen, theoretisch machbar ist.
Bei genügend Einfühlungsvermögen und sorgfältiger Beobachtung halte ich überraschende Kulturerfolge für gut möglich.

Gruß
Christian

walter b.

walter b.
Orchideenfreund

Hallo Anlea,

soweit ich weiß ist eine Kultur von feuchtigkeitsliebenden Pflanzen wie den ganzen Pleurothallis-Verwandten inklusive Masdevallia und Dracula in lebendem Sphagnum gut möglich und zum Teil sogar sehr erfolgreich, da ja lebendes Sphagnum zusätzlich zum tollen Wasserhaltevermögen auch eine gute Strukturstabilität und damit Durchlüftung gewährleistet.
Ich halte solche Pflanzen gerne in einer Mischung aus kleingeschnittener Muehlenbeckia und lebendem Sphagnum in Gitter- die ich in wenig größere durchsichtige Töpfen stelle.

Zur Düngung: Moose lassen sich gut am Leben halten indem man dauerhaft wenig düngt (in der Natur erhalten die Orchideen ja auch Nährstoffe und wachsen trotzdem mit Moosen zusammen) oder die Ernährung (auch) über das Laub verabreicht. Blattdüngung wird als Möglichkeit auch immer wieder übersehen, dabei können die Pflanzen viele Nährstoffe in der richtigen Form auch über die Blattunterseite aufnehmen.

Viele Grüße
Walter

Gast

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Gast

Danke sehr fur die Erklärungen!

Es ist immer so entspannend Ihre Erfahrungen zu lesen.

Mit freundlichen Gruessen,
Anlea

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