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Reines, lebendes Sphagnum

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1Reines, lebendes Sphagnum Empty Reines, lebendes Sphagnum 29.05.18 18:31

Gast

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Hallo ihr Lieben,

ich habe begonnen zwei meiner Orchideen in reinem, lebenden Sphagnum zu kultivieren.

Meine Dendrobium Phalaenopsis und meine Miltonia Hybride Herralexandre.

Letztere ist ein Neuzugang, den ich in bedeuernswertem Zustand 50% reduziert im Baumarkt erstanden habe. (die roch soooo gut... ueberlegen und dann... ich weiß nicht mehr wieso stand sie in meinem Badezimmer  Laughing ) -Frage am Rande: Ist es eigentlich normal, dass die nur so lange duftet wie die volles Tageslicht hat? Die steht hinter Milchglas, sobald die Sonne Abends vom Fenster weg wandert, hört die auf zu duften... nachdenken )

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Das isse, mittlerweile wieder aufgestanden, nicht mehr labberig sondern knackig. Die und meine Dendrobium stehen seit heute in reinem, lebendem Sphagnum, ich möchte, wenn ihr Interesse daran habt, dass Experiment mit zu verfolgen hier in diesem Beitrag meine Erfahrungen regelmäßig aufschreiben... Very Happy

Die Dendrobium steht in Sphagnum, weil mir dazu ein Züchter geraten hat. Die hat im Prinzip keine intakten Wurzeln mehr. Die beiden kleinen neuen Triebe, bilden Wurzeln, das Sphagnum wirkt antibakteriell, sorgt wohl für perfektes Mikroklima. In dem Topf stehen zwei Pflanzen, die die momentan blüht hat keine neuen Triebe und somit gar keine Wurzeln, die bekommt derzeit Nährstoffe und Feuchtigkeit nur über die Blätter. Heute habe ich die Dendrobium in lebendes Sphagnum gesetzt, in der Hoffnung, dass Pflanze Nummer 2, die, die gerade blüht, auch dazu angeregt wird, neue Triebe und somit neue Wurzeln zu bilden. Alte Bulben können kein neues Wurzelwerk ausbilden. Neue Triebe, die auch neue Wurzeln bilden können, müssen im Prinzip die komplette Pflanze mit ernähren. Je schneller die also groß und kräfig werden, desto eher wird sich die Pflanze wieder erholen.

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Die Miltonia steht in Sphagnum, weil die es ja eh eher feucht liebt, deswegen steht die auch im Badezimmer. Momentan bin ich auf der Suche nach einer großen Glasklocke, dann bekommt die sozusagen ihr eigenes kleines Klima. Ist ja überhaubt nicht zickig die Gute...

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Liebe Grüße
Chrissy

P.S.: Das Sphagnum kam per Post, deswegen ist es zum Teil braun. Sobald das jetzt wieder ordentlich Licht bekommt, wird das auch im Handumdrehen wieder grün.

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Hallo Chrissie,
ich werde dein Experiment mit Spannung verfolgen ja1
LG Sandra

NorbertK

NorbertK
Orchideenfreund

Hallo Chrissy
macht es nicht auch einen Unterschied in welchem Sphagnum man sie hält? Moose gibt es nämlich viele verschiedene Arten. Torfmoos ist meines Erachtens nicht wirklich gut geeignet. Hast Du das erst jetzt so gemacht?

4Reines, lebendes Sphagnum Empty reines, lebendes Sphagnum 30.05.18 14:02

laetitia

laetitia
Orchideenfreund

hallo, Chrissi,

in der Gattung Spaghnum gibt es 2 große Gruppen: die, die ursprünglich im Hochmoor und daher sauer/sehr mineralarm leben und die, die in Niedermooren/Kalkmooren also mineralliebend wachsen.
Wenn Du die falsche Gruppe erwischt, dann zerfällt und verrotet/vertorft schnell das Sphagnum.

Michaela

Michaela
Orchideenfreund

Chrissi, dein Versuch möchte ich gerne im Auge behalten, denn meine Odontioda habe ich auch in Spagnum-Moos getopft. Allerdings nicht in lebendes. Ich bin gespannt, wie es bei dir weiter geht. Ich wünsche dir in jedem Fall viel Erfolg ja1 .

Gast

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Gast

NorbertK schrieb:Hallo Chrissy
macht es nicht auch einen Unterschied in welchem Sphagnum man sie hält? Moose gibt es nämlich viele verschiedene Arten. Torfmoos ist meines Erachtens nicht wirklich gut geeignet. Hast Du das erst jetzt so gemacht?

Die Bezeichnung "Sphagnum" ist der Oberbegriff für Torfmoose. Um ganz genau zu sein ist gehört das Sphagnum (die Torfmoose) zu den Laubmoosen.
Totes Sphagnum hab ich in jedem Subtrat mit drin und sehr gute Erfahrungen gemacht, in Lebendes habe ich die Beiden erst jetzt getopft.

Meiner Meinung nach ist der große Vorteil an Laubmoosen ist, dass sie -wie der Name schon sagt- "Laub" bilden, sie verästeln sich beim Wachsen und bilden relativ feste Stämmchen. Damit wachsen die luftig, halten Feuchtigkeit, lassen viel Licht und Sauerstoff an die Wurzeln und sind als Pflanze an sich pflegeleicht.
Außerdem bilden die genau das Klima, was einer Orchidee an den Wurzeln gefällt: Feuchtigkeit aber keine Staunässe, luftig aber nicht zugig, hell aber ohne direkten Lichteinfall.

Beide Pflanzen sind mehr oder weniger eh hinüber. Mit normalen Substrat kann ich da keinen Blumentopf mehr gewinnen. Das ist für Beide die letzte Chance.
Sphagnum habe ich gewählt, weil es -abgesehen vom geringen Pflegebedarf- relativ leicht zu bekommen ist. Das wird bei anderen Laubmoosen schwierig.

Die anderen Moosgattungen fallen flach: Viele Moose wachsen nur wenige Millimeter hoch, unter Wasser oder stellen unheimlich viele Ansprüche an ihre Umgebung, Laubmoose bilden Stämchen bis zu 15cm.
Andere Laubmoosarten sind aber -legal- so gut wie nicht zu bekommen, im Naturschutzgebiet wildern will ich auch nicht, also bleibt nur legal bestelltes Sphagnum, also Torfmoos, übrig.

Lieben Gruß
Chrissy

P.S.: wie sich die Pflanzen darin entwickeln kann ich nach 2 Tagen noch nicht sagen.
Bekanntlich lassen sich Orchideen viel Zeit, bei allem was sie tun: Selbst beim kaputtgehen... Rolling Eyes

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Gestern Spaziergang.....

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Hey Eli,

das sieht richtig schön gesund und kräftig grün aus, wenn ich das nächste Mal bei uns in der Eifel unterwegs bin, werde ich mich nicht nur hinter meiner Kamera verstecken sondern auch mal den Boden absuchen. Das Sphagnum was ich jetzt verwendet habe, hab ich für 3,90 im Internet bestellt, der finanzielle Aufwand hielt sich also in Grenzen.

Funktioniert aber: Meine Miltonia ist wieder richtig schön knackig die Blätter die geknittert gewachsen sind haben sich richtg gut glatt gezogen und hängen auch nicht mehr lustlos in der Gegend rum sondern sind alle aufgestanden. Sie treibt auch unten wieder aus.

Die Dendrobium -bei der wir Beide ja der Meinung waren, dass sie so schlecht nicht aussieht- hat sich auch wieder super aufgerichtet, die schrumpeligen Pseudobulben werden wieder rund und prall. Zwei Triebe sind -seit dem sie in dem Sphagnum steht- ordentlich gewachsen, da bilden sich schon die ersten Blätter, bei Dendrobium Nummer 2 in dem Topf -die die blüht, das Sorgenkind, hatte gar kein Wurzelwerk mehr- bildet sich unten im Herz auch ein neuer Trieb. Das heißt sie bildet auch da wieder Wurzeln und kann sich hoffentlich bald wieder selbst versorgen und ich kann meinen Sprühdienst morgens und Abends wieder auf das normale Maß -einmal die Woche- reduzieren. Selbst die 2 Blätter, die zusammenschrumpleten haben sich bei der Pflanze glatt gezogen. Damit hätte ich nicht gerechnet, ich dachte die wären hinüber.

Alles in Allem entwickelt sich das Ganze bisher prächtig.

Liebe Grüße
Chrissy

NorbertK

NorbertK
Orchideenfreund

Hallo an Alle
Hier an dieser Stelle möchte ich mal meine Methode Torfmoos heranzuziehen vorstellen.

Gerade eben habe ich gute 5L geerntet. Dazu benutze ich eine PVC-Schale, ca. 330x80x270mm.
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Den Boden lege ich mit einer dünnen gut mit Wasser getränkten Schaumstoffmatte aus und Fülle noch soviel Wasser nach, dass sich eine 2-3mm hohe Fütze bildet.
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In das Wasser gibt man nun soviel Weißtorf bis es leicht breiig wird.
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Vor dem Ernten des Sphagnums schneidet man sich genügend Kopfstücke heraus.....
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.... die dann leicht in den Torfbrei hineingedrückt werden, möglichst ohne dabei den obersten Spoß zu versenken.
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Als nächstes braucht man Stroh, dass etwas kleingeschnitten werden sollte.
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Dieses wird dann gleichmäßig über die beimpfte Torfplörre verteilt und anschließend gut mit Wasser besprüht.
Vor dem Sprühen
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Nach dem Sprühen und fertich is.
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Nachfolgend muß immer nachgespüht werden, Standort, sonnig im freien.
Hier noch eine Schale, die ich vor ca. 2 Wochen angesetzt habe. Man sieht bereits Stellen wo es durchkommt.
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Das geerntet Torfmoos nicht ausdrücken. Einfach nur locker auf Zeitungspapier auslegen.

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Hey Norbert,

Danke Dir, daß werde ich mal versuchen. Hab bisher Torf, einweicht, Moos drauf, das ganze schattig (sonst wird es da drin zu warm) in einem Minigewächshaus. Da wächst das auch super. Geht auch relativ flott. Mit Deiner Methode kann ich es aber raus in die Sonne stellen, das funktioniert mit meiner nicht. Bei meiner Methode hält man das am besten drinnen an Ost- oder Westfestern. Bei Südfenstern wirds gekocht und an Nordfenstern hats zuwenig Licht.

Liebe Grüße
Chrissy



Zuletzt von Chrissy am 03.06.18 19:58 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

NorbertK

NorbertK
Orchideenfreund

Eli1 schrieb:Gestern Spaziergang.....

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Eli, das ist doch sicher kein Torfmoos, oder?
Wie sah die Stelle aus, der Du es entnommen hast?
Für Orchideen würde ich bevorzugt Moos aus dem Wald nehmen. Mit Laub und Holzspäne lässt sich das sicher genauso zu Hause kultivieren.
Nur so, einfach ins Wasser gelegt, funktioniert nicht.

@Chrissy
Ja, stimmt was Du sagst. Bei mir steht die Schale vollkommen frei in der Sonne. Wenn es dann das Stroh schon überwuchert hat passiert es manchmal, dass die Triebspitzen sich schwarz verfärben, vor allem an den Rändern. Das wird wohl wärmebedingt sein.

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Ist aus dem Wald, im Wasser liegt es nur wegen ev. Schnecken.  Im Garten ist ein Moorbeet angelegt , dort wächst es seit etlichen Jahren. Ich weiß wie es funktioniert und dieses wird jetzt verwendet.
In den Gartembildern ist mein kleines Moorbeetbild.

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Hey Eli,

ich seh beim Sammeln nur ein großes Problem: In Europa stehen (fast) alle Torfmoose auf der roten Liste der bedrohten Arten.
Damit ist das Sammeln eigentlich nicht unbedingt der legalste Weg da dran zu kommen.

@Norbert: In reinem Wasser wächst das aber auch. Sphagnum wächst nicht auf dem Torf, es bildet es.

Lieben Gruß
Chrissy

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Chrissy schrieb:Hey Eli,

ich seh beim Sammeln nur ein großes Problem: In Europa stehen (fast) alle Torfmoose auf der roten Liste der bedrohten Arten.
Damit ist das Sammeln eigentlich nicht unbedingt der legalste Weg da dran zu kommen.

@Norbert: In reinem Wasser wächst das aber auch. Sphagnum wächst nicht auf dem Torf, es bildet es.

Lieben Gruß
Chrissy

Auch das ist mir bekannt.

NorbertK

NorbertK
Orchideenfreund

Chrissy schrieb:Hey Eli,

ich seh beim Sammeln nur ein großes Problem: In Europa stehen (fast) alle Torfmoose auf der roten Liste der bedrohten Arten.
Damit ist das Sammeln eigentlich nicht unbedingt der legalste Weg da dran zu kommen.

@Norbert: In reinem Wasser wächst das aber auch. Sphagnum wächst nicht auf dem Torf, es bildet es.

Lieben Gruß
Chrissy

Das ist auch wieder richtig. Theoretisch hätte es gereicht die Stücken nur auf die Schaumstoffmatte zu legen.

@Eli
Ein Link zu Deinen Gartenbildern wäre ganz gut. Das Moos aus dem Wald ist für ein Moorbeet wohl nicht so gut geeignet.

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Mein  Bild diente als Beispiel für ein Moos , im Wald ! da hier ja damit angefangen wurde. ICH GEHE SICHER  NICHT MIT DEM KÜBEL SAMMELN !!!!

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Hey Eli,

das glaube ich Dir und das hätte ich Dir auch nicht zugetraut.
Ich wollte das nur angemerkt haben, falls jemand auf komische Ideen kommt.

Bitte entschuldige, wenn Du das falsch aufgefasst haben solltest.

Liebe Grüße
Chrissy

Leni

Leni
Orchideenfreund

Hallo Norbert
Was ist der Grund, das Ganze einzustrohen?


LG


Leni

NorbertK

NorbertK
Orchideenfreund

Hallo Leni
ich vermute mal das es durch Verrottung Nährstoffe bereit hält. In Testumgebung wurde mit verschiedenen Materialien abgedeckt, wobei mit Stroh die Zuwachsraten signifikant am höchsten ausfiel. In Natur sind es vielleicht tote Halme von Gräsern die dafür sorgen.

Leni

Leni
Orchideenfreund

Okay Norbert, das leuchtet ein Smile


LG


Leni

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Guten Abend,

Update:

Die Orchideen stehen Beide immer noch in Sphagnum, feucht gehalten, so wie das Moos es mag.
Mittlerweile ist die Eingewöhnungsphase vorbei, wenn die beiden Diven irgendwas auszusetzten hätten, würden die wahrscheinlich
so langsam aber sicher reagieren.
Nein. Nichts dergleichen, es wächst, es ist grün und knackig und es blüht immer noch ohne Unterlass. Offensichtlich mögen die das Umfeld.
Beide stehen in einem Orchideentopf, der Topf in einem Schüsselchen, im Schüsselchen steht ständig destilliertes Wasser fürs Moos.

Grüßele
Chrissy

Christian N

Christian N
Moderator

Hallo Orchideenfreunde,


Sphagnum ist für eine ernsthafte Orchideenkultur (fast) unverzichtbar.
Es kann etwa das 20-fache seines Gewichtes an Wasser aufnehmen und über längere Zeit speichern und das auch im abgestorbenen Zustand. Weiterhin kann es schnell und große Mengen an Feuchtigkeit verdunsten.

Deshalb wurde es schon immer den Substraten für epiphytische Orchideen beigemengt, man konnte die Feuchtigkeit durch die zugegebene Menge hervorragend regulieren.

Das lebende Sphagnum besitzt darüber hinaus die Eigenschaft, sterilisierend auf seine Umgebung einzuwirken und damit die Gefahr von Pilz- und Bakterieninfektionen bei eingesetzten Pflanzen erheblich zu verringern.

Da Sphagnummoos, in Europa soll es mehr als 20 Arten geben, unter Naturschutz steht, ist die Beschaffung aus der natürlichen Umgebung nicht mehr möglich.
Für mich stellte das aber kein Problem dar, ich begann mit der Kultur von lebendem Sphagnum bereits Ende der 70iger Jahre, als zu unseen Orchideenausstellungen noch ganze Autoanhänger voll zur Dekoration angekarrt wurden.


Um dauerhaft lebendes Sphagnum in ausreichender Menge zur Verfügung zu haben, legt man sich am Besten ein Moorbeet an.
Zunächst reicht ein 20 Ltr. Eimer aus dem Baumarkt. Darin legt man mehrere Lagen mehrfach perforierter Kunststoffflaschen ( für einen Wasservorrat) auf den Boden und füllt mit Weißtorf bis auf eine Handbreit unter dem Rand auf.
Der Torf muß nun ( vorsichtig, sonst schwimmt er auf) bis zur Sättigung gewässert werden.
Ich setze nun Sphagnumstengel oder -Büschel immer mit dem unteren braunen abgestorbenen Teil  in den Torf ein, weil dieser wie ein Docht wirkt und das Anwachsen der lebenden grünen Kopfstücke erleichtert.

Der Behälter sollte einen Standort haben, wo er morgens und/oder abends direkte Sonne erhält. Sphagnum wächst in der Natur bei ausreichender Feuchtigkeitszufuhr auch in voller Sonne aber  in Kultur kann es in warmen Trockenperioden Probleme damit geben.
Wir dürfen nämlich nur einigermaßen sauberes Regenwasser oder weiches nährstoffarmes Brunnenwasser zum Befüllen und Nachfüllen nehmen. Man sieht dem Sphagnum glücklicherweise sofort an, wenn es zuwenig Wasser hat.

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Hier habe ich einen Kunststoffteich in ein Moorbeet für die Anzucht von Sphagnum umfunktioniert.

Seit einiger Zeit kultiviere ich auch lebendes Sphagnum in Kunsstoffschalen, wie sie für Futtergrillen im Zoohandel verwendet werden. Diese sind seitlich perforiert, so dass nicht mehr als 1 cm (Regen-)wasser in der Schale steht und das Moos nicht "absäuft".

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Diese Schalen kann ich überall zwischen den Orchideentöpfen verteilen. Das trägt zu einer luftfeuchten Umgebung bei und ich habe immer portionierte Mengen lebenden Sphagnums bei der Hand.
Wenn die Köpfe über den Schalenrand wachsen, werden sie abgeschnitten und in neue Schalen ohne jegliches Substrat gesetzt. Die grünen "Reststücke" bilden neue Köpfe und wachsen weiter.
Sphagnum braucht keine zusätzlichen Nährstoffe um weiterzuwachsen, das  kenne ich so nur noch von den Tillandsien.

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Man kann natürlich auch andere Schalen verwenden, dann muß man den Wasserstand regelmäßig kontrollieren.


Wozu  dient das lebende Sphagnum noch?
In lebendem Sphagnum kann man u.a. Rückbulben zum Austreiben bringen, wurzellose Paphies zur Wurzelbildung bringen und Kopfstecklinge von monopodialen Orchideen wieder bewurzeln.

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Diese Vanda hatte durch Pilzbefall den unteren Teil mit allen Wurzeln verloren und wurde im vergangenen Jahr als Kopfsteckling mit lebendem Sphagnum in der Kunststofftüte neu bewurzelt.


Ein letztes Wort noch zu den Orchideen, die wir in reines Sphagnum getopft bekommen.
Das sind zum einen Importe, die nicht mit Erde oder anderen Topfsubstraten eingeführt werden dürfen, zum andern Jungpflanzen oder Pflanzen, die feucht gehalten werden müssen. Die Orchideengärtner benutzen reines Sphagnum auch, weil die Pflanzen nach dem Eintopfen schnell bewurzeln.
Aber Vorsicht, dieses Sphagnum ist abgestorben und erfüllt seine Aufgaben nur zeitlich eingeschränkt!
Die desinfizierende Wirkung entfällt, die Pflanzen sind vor neuen Infektionen nicht geschützt.
Das Moos beginnt sich mit der Zeit zu zersetzen und die Durchlüftung des Substrates geht gegen null.
Man sollte diese Orchideen gut beobachten und zum frühest möglichen Zeitpunkt umpflanzen. Meist entdeckt man im Wurzelballeninneren eine stark verdichteten Moosfropfen um den sich Wurzeln winden, die nach und nach absterben.

Ich hoffe, das war ausführlich genug , Fragen beantworte ich gern.

Gruß
Christian

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zwockel

zwockel
Orchideenfreund

Norbert, tolle Mooszucht.
Andere Moose haben auch diese positiven Eigenschaften.

Liebe Grüße

Will

weeand

weeand
Admin

Hallo Christian,
Danke für den ausführlichen und erläuterten Bericht. Interessant wie du Spahgnum kultivierst. Wieder was zum nachdenken. ja1


_________________
Wer das Kleine nicht ehrt, ist das Große nicht wert.
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Schöne Grüße, André.

Gast

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Gast

Hallöchen,

Fazit: Die Dendrobium wächst im Moos wie Unkraut. Alle geknitterten Blätter sind wieder prall und grün. Die Pseudobulben sind allesamt auch wieder rund und knackig. Die Blüte, die Pflanze Nummer 2 hatte hält sich noch immer. Dieser Teil der Orchidee war schlimm dran: Im Prinzip kein Wurzelwerk mehr, hab die ne zeitlang nur über die Blätter mit extrem verdünnten Dünger ernährt. Jetzt schiebt sie 2 neue Triebe mit frischen Wurzeln und ich muss nicht mehr sprühen.
Die kleinen Triebe, die auf den 1. Bildern zu sehen sind haben mittlerweile die 20cm überschritten, kräftig grün. Insgesamt kommen 5 neue Triebe.

Die Miltonia fühlt sich nicht minder wohl, auch wenn es da Startschwierigkeiten gab. Meine Tochter sah, dass unten in der Schale kein Wasser mehr stand und hat Leitungswasser drauf gegossen. Daraufhin ist die erste Ladung Moos geschimmelt. Also neues Moos und noch mal von Vorne seit dem läuft es auch da wie am Schnürchen.

Die Pflege ist denkbar einfach: Im Prinzip muss man nur dafür sorgen, dass unten in der Schale immer destilliertes Wasser steht. Ganz wichtig: Destilliertes Wasser, kein Leitungswasser sonst bildet sich schneller Schimmel als man gucken kann. Den Rest erledigt das Moos. Bei der Dendrobium ist es mittlerweile schön grün und zeigt oben neue Köpfe. Das Wachstum regelt sich von selbst: Sobald ein Kopf über den Topfrand schaut wird es dem Moos zu trocken und der Kopf zieht sich zurück.

Zusammenfassend kann man also sagen: Sphagnum wirkt Wunder. Die Pflege ist denkbar einfach und im Internet kann man den Liter Moos für 3,50 plus Versand bestellen. Das reicht dicke für 2 Pflanzen und man hat noch was fürs Zimmergewächshaus. Konnte jetzt sogar schon die erste Ladung trocknen.

Bei den Orchideen ist die Kultur in Moos deutlich weniger pflegeaufwändig als in normalen Substrat.

Ich habe eine ziemlich heruntergekommene Miniphalaenopsis geschenkt bekommen, die steht jetzt auch in Sphagnum, mittlerweile hat sich das geknitterte Laub erholt und der Blütentrieb zeigt Knospen.

Grüßele
Chrissy

P.S. Fotos folgen.

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