Moin,
seit 2013 stand in den Gruson-Gewächshäusern eine
Maxillaria porphyrostele herum, eine Rumstehiaceae, wie der Leiter des Botanischen Garten Bonn solche Pflanzen in einem Vortrag genannt hat
. Seit ihrem Erhalt stand sie in unserem einzigen Orchideenhaus und dieses wurde warm gehalten. Somit konnte sie sich niemals zu erkennen geben. Das hat sich jetzt mit dem Neubau und der Einrichtung von drei unterschiedlich temperierten Häusern geändert. Sie ist also ins temperierte Haus gezogen und im Februar 2023 hat sie dann, also nach knapp 10 Jahren, das erste Mal bei uns geblüht.
Der Fahrplan zu dieser Blüte sieht so aus:
- winterliche Nachttemperatur bis ca. 12° C
- ganzjährig gleichmäßig feucht mit moderater Trockenzeit im Winter
- gleichmäßige, wöchentliche Düngung mit einem ausgeglichenen Volldünger, 0,1%ig (wir machen keine Mikrosiemens-Messungen)
- halbschattiger, luftiger, aber gut luftfeuchter Standort
- Schalenkultur in grober, gewaschener Pinienrinde
Das Foto zeigt die Blüte von 2023, denn dieses Jahr hat sie nix gemacht. Ich meine, daß ich sie im Winter nach dem Umzug trockener gehalten habe als 2023/24. Das muss ich nächsten Winter nochmal durchprobieren.
Im Warmhaus hat sie zwischendurch diese widerlichen kleinen, weißen Schildläuse bekommen. Besonders die gefalteten Blattansätze der zwei Blätter sind beliebte Verstecke. Meine ungiftige Lösung war, dass ich von den befallenen Blattpaaren das innere Blatt herausgebrochen und dann die Läuse mit einem scharfen Wasserstrahl oder einer alten Zahnbürste herausgeputzt habe. Nun ist auch dieses Problem beseitigt.
Ein anderes Problem ist die nicht ganz einfache Unterscheidung von der ähnlichen
Maxillaria chrysantha. Den Bildern im Netz kann man nicht trauen, da ist, meiner Ansicht nach, vieles durcheinander geraten. Glücklicherweise sind in der alten
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M. chrysantha sind die Abschnitte mindestens 1 cm lang, die Knollen stehen also entfernt. Auch sind die Blätter von
M. chrysantha länger und schmaler (25 - 30 cm x 0,5 cm vs. 12 - 20 cm x 0,8 - 1,2 cm) sowie die Blüten kleiner (Petalen 20 - 23 x 2 - 3 mm vs. 25 - 28 x 3 - 4 mm). Soweit jedenfalls die Angaben in der Flora Brasiliensis.
Diese Gruppe der brasilianischen Maxillarien wurde in den letzten Jahren zwar schon ein paar Mal bearbeitet, aber niemand hat einen modernen Schlüssel zu den nur 13 Arten veröffentlicht. Somit bleibt wohl erstmal nur das Prachtwerk von 1904.
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