Das Wasser
1. Qualität und Güte
Alle Lebewesen und Pflanzen sind direkt oder indirekt vom Wasser abhängig. Da Orchideenpflanzen um die 80% aus Wasser bestehen, ist Wasser ein Faktor von erheblicher Bedeutung in der Kette der notwendigen Kulturbedingungen.
Eine wichtige Rolle im Kulturerfolg spielt nicht nur die Quantität (viele Orchideen werden in der Pflege ertränkt), sondern auch die Qualität des Wassers. Nicht jedes Wasser ist zur Pflege geeignet.
Wichtige Faktoren sind:
• Sauberkeit bzw. Reinheit des Wassers
• Gehalt an organischen oder chem. Bestandteilen
• ph – Wert
• Härtegrad
Bevor Wasser zum Tränken eingesetzt wird, sollte man daher wissen, was steckt in meinem Wasser und ist es für meine Zwecke brauchbar, oder muss ich es aufbereiten.
• Sauberkeit
Trinkwasser aus dem Leitungsnetz ist sauber, jedoch mit Chlor zur Desinfizierung versetzt und sollte nicht sofort nach Entnahme verabreicht werden. Durch abstehen des Wassers kann das Chlor entweichen. Weiterhin hat das Wasser in vielen Regionen einen hohen, für Orchideen schädlichen Härtegrad.
Oberflächen- oder Regenwasser hingegen, können beträchtlich verschmutzt und organisch wie chemisch belastet sein (Keime, Auswaschungen, Ablösungen).
Die Schwebeteile können über Filter ausfiltriert werden, chem. Bestandteile und organische Bestandteile können nicht immer ausgeschlossen werden. Daher auch der Hinweis bzw. die Regel der alten Gärtner, Dach erst abregnen lassen, dann erst das Regenwasser auffangen. Dies ist nicht unsinnig, sondern begründet.
• Gehalt an organischen oder chem. Bestandteilen
Ist man sich unsicher, ob Oberfächenwasser in oben angeführter Form belastet ist, hilft nur eine wiederholte Analyse des Wassers in einem Labor. Kohlefilter helfen hier nur bedingt und das Abkochen des Wassers ist zwar bei organischer Belastung wirkungsvoll, aber teuer. Sauberes Regenwasser vom gereinigten Dach kann in Industriebereichen mit Schornsteinschloten schon chemisch belastet sein, in ländlichen Gegenden dagegen ist es sehr brauchbar.
• ph – Wert
Der ph – Wert ist abhängig vom Härtegrad des Wassers, sprich, je höher der Anteil an gelösten basischen Stoffen ist, um so höher liegt der ph – Wert über dem Neutralpunkt (ph 7).
Kölner Wasser hat um die 24° dH und einen ph – Wert etwas über 7. Dieses Wasser wäre unaufbereitet für Orchideen nicht brauchbar. Für Orchideen sollte das Gießwasser weich und leicht säuerlich, sprich ph – mäßig etwas unter dem Neutralpunkt liegen. Ansäuerung des Wassers ist mit Torf ins Wasser einhängen möglich, aber eine Resthärte bleibt.
• Härtegrad
Wasserhärte ergibt sich aus der enthaltenen Menge an Calcium- oder Magnesiumsalzen. Diese Härte wird in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben und kann bezogen auf ihr Leitungswasser beim zuständigen regionalen Wasserversorger erfragt werden.
Danach gelten:
0 bis 4 °dH = sehr weich
4 bis 8 °dH = weich
8 bis 12 ° dH = mittelhart
12 bis 18 °dH = etwas hart
18 bis 30 °dH = hart
über 30 ° dH als sehr hart.
Wasser bis 8° dH ist für Orchideen brauchbar, darüber hinaus gehende Werte sollten nicht verwendet werden.
2. Möglichkeiten zur Enthärtung des Wassers:
- Wasser abkochen, die Salze werden teilweise als Kesselstein im Topf abgelagert.
- Zugabe von Oxalsäure in das Ansatzbecken.
22,5g Oxalsäure enthärten 1m³ um 1° dH.
- Weißtorf ins Ansatzbecken hängen. Diese Methode kann auch im Kleinen angewendet werden. 300l Weißtorf enthärten 1m³ Wasser um ca. 15° dH.
Hinweis: Gießwasser aufgedüngt sollte einen Leitwert zwischen 200 bis allerhöchstens 300µS nicht überschreiten, da sonst Wurzelverkrustungen auftreten können, die unsere Pflanze schädigen (Ablagerung von Salzen).
3. Möglichkeiten einer technischen Aufbereitung von Wasser
• Teilentsalzung durch Kationenaustausch
Hierbei werden spezielle Kunstharzkügelchen in einem Klarsichtbehälter mit einem Bodensieb als Austauschmedium genutzt. Es erfolgt die Bindung von basischen Stoffen gegen einen Austausch von H-Ionen. Mit beginnendem Farbumschlag (daher transparente Behälter) muss mit verdünnten Säuren das Medium regeneriert werden.
Diese Art der Wasseraufbereitung wird auch sehr oft von Aquarianern genutzt. Diese Anlagen werden daher auch sehr oft in großen Aquaristik – Fachgeschäften angeboten.
• Umkehrosmose
Das Umkehrosmose - Verfahren ist vor über 60 Jahren erfunden worden. Basis ist eine sehr dünne Membran. Befinden sich auf beiden Seiten der Membran Flüssigkeiten mit unterschiedlich hoher Menge an gelösten Salzen, so sorgt der osmotische Druck für den Ausgleich der Salzkonzentration in dem reines Wasser aus der reineren Seite in die unreinere fließt.
Bei der Umkehrosmose drückt man Leitungswasser gegen eine solche Membran. Durch die extrem kleinen Poren gelangen nur Wassermoleküle hindurch.
Die Membrane wird automatisch ständig gespült, damit die Poren nicht verstopfen. Das sog. Konzentrat wird ins Abwasser geleitet. Es ergeben etwa drei Teile Abwasser auf einen Teil Reinwasser. Die Bevorratung des Reinwassers erfolgt dann meist in einem Vorratstank.
1. Qualität und Güte
Alle Lebewesen und Pflanzen sind direkt oder indirekt vom Wasser abhängig. Da Orchideenpflanzen um die 80% aus Wasser bestehen, ist Wasser ein Faktor von erheblicher Bedeutung in der Kette der notwendigen Kulturbedingungen.
Eine wichtige Rolle im Kulturerfolg spielt nicht nur die Quantität (viele Orchideen werden in der Pflege ertränkt), sondern auch die Qualität des Wassers. Nicht jedes Wasser ist zur Pflege geeignet.
Wichtige Faktoren sind:
• Sauberkeit bzw. Reinheit des Wassers
• Gehalt an organischen oder chem. Bestandteilen
• ph – Wert
• Härtegrad
Bevor Wasser zum Tränken eingesetzt wird, sollte man daher wissen, was steckt in meinem Wasser und ist es für meine Zwecke brauchbar, oder muss ich es aufbereiten.
• Sauberkeit
Trinkwasser aus dem Leitungsnetz ist sauber, jedoch mit Chlor zur Desinfizierung versetzt und sollte nicht sofort nach Entnahme verabreicht werden. Durch abstehen des Wassers kann das Chlor entweichen. Weiterhin hat das Wasser in vielen Regionen einen hohen, für Orchideen schädlichen Härtegrad.
Oberflächen- oder Regenwasser hingegen, können beträchtlich verschmutzt und organisch wie chemisch belastet sein (Keime, Auswaschungen, Ablösungen).
Die Schwebeteile können über Filter ausfiltriert werden, chem. Bestandteile und organische Bestandteile können nicht immer ausgeschlossen werden. Daher auch der Hinweis bzw. die Regel der alten Gärtner, Dach erst abregnen lassen, dann erst das Regenwasser auffangen. Dies ist nicht unsinnig, sondern begründet.
• Gehalt an organischen oder chem. Bestandteilen
Ist man sich unsicher, ob Oberfächenwasser in oben angeführter Form belastet ist, hilft nur eine wiederholte Analyse des Wassers in einem Labor. Kohlefilter helfen hier nur bedingt und das Abkochen des Wassers ist zwar bei organischer Belastung wirkungsvoll, aber teuer. Sauberes Regenwasser vom gereinigten Dach kann in Industriebereichen mit Schornsteinschloten schon chemisch belastet sein, in ländlichen Gegenden dagegen ist es sehr brauchbar.
• ph – Wert
Der ph – Wert ist abhängig vom Härtegrad des Wassers, sprich, je höher der Anteil an gelösten basischen Stoffen ist, um so höher liegt der ph – Wert über dem Neutralpunkt (ph 7).
Kölner Wasser hat um die 24° dH und einen ph – Wert etwas über 7. Dieses Wasser wäre unaufbereitet für Orchideen nicht brauchbar. Für Orchideen sollte das Gießwasser weich und leicht säuerlich, sprich ph – mäßig etwas unter dem Neutralpunkt liegen. Ansäuerung des Wassers ist mit Torf ins Wasser einhängen möglich, aber eine Resthärte bleibt.
• Härtegrad
Wasserhärte ergibt sich aus der enthaltenen Menge an Calcium- oder Magnesiumsalzen. Diese Härte wird in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben und kann bezogen auf ihr Leitungswasser beim zuständigen regionalen Wasserversorger erfragt werden.
Danach gelten:
0 bis 4 °dH = sehr weich
4 bis 8 °dH = weich
8 bis 12 ° dH = mittelhart
12 bis 18 °dH = etwas hart
18 bis 30 °dH = hart
über 30 ° dH als sehr hart.
Wasser bis 8° dH ist für Orchideen brauchbar, darüber hinaus gehende Werte sollten nicht verwendet werden.
2. Möglichkeiten zur Enthärtung des Wassers:
- Wasser abkochen, die Salze werden teilweise als Kesselstein im Topf abgelagert.
- Zugabe von Oxalsäure in das Ansatzbecken.
22,5g Oxalsäure enthärten 1m³ um 1° dH.
- Weißtorf ins Ansatzbecken hängen. Diese Methode kann auch im Kleinen angewendet werden. 300l Weißtorf enthärten 1m³ Wasser um ca. 15° dH.
Hinweis: Gießwasser aufgedüngt sollte einen Leitwert zwischen 200 bis allerhöchstens 300µS nicht überschreiten, da sonst Wurzelverkrustungen auftreten können, die unsere Pflanze schädigen (Ablagerung von Salzen).
3. Möglichkeiten einer technischen Aufbereitung von Wasser
• Teilentsalzung durch Kationenaustausch
Hierbei werden spezielle Kunstharzkügelchen in einem Klarsichtbehälter mit einem Bodensieb als Austauschmedium genutzt. Es erfolgt die Bindung von basischen Stoffen gegen einen Austausch von H-Ionen. Mit beginnendem Farbumschlag (daher transparente Behälter) muss mit verdünnten Säuren das Medium regeneriert werden.
Diese Art der Wasseraufbereitung wird auch sehr oft von Aquarianern genutzt. Diese Anlagen werden daher auch sehr oft in großen Aquaristik – Fachgeschäften angeboten.
• Umkehrosmose
Das Umkehrosmose - Verfahren ist vor über 60 Jahren erfunden worden. Basis ist eine sehr dünne Membran. Befinden sich auf beiden Seiten der Membran Flüssigkeiten mit unterschiedlich hoher Menge an gelösten Salzen, so sorgt der osmotische Druck für den Ausgleich der Salzkonzentration in dem reines Wasser aus der reineren Seite in die unreinere fließt.
Bei der Umkehrosmose drückt man Leitungswasser gegen eine solche Membran. Durch die extrem kleinen Poren gelangen nur Wassermoleküle hindurch.
Die Membrane wird automatisch ständig gespült, damit die Poren nicht verstopfen. Das sog. Konzentrat wird ins Abwasser geleitet. Es ergeben etwa drei Teile Abwasser auf einen Teil Reinwasser. Die Bevorratung des Reinwassers erfolgt dann meist in einem Vorratstank.