Seitdem ich zwischen die Rhizome Sphagnum mit aufgebunden habe, wächst die Pflanze nicht nur besser, sondern blüht regelmäßig.
Die Wurzeln wollen einfach länger eine feuchte Umgebung haben.
Dabei ist zu beachten, daß die Wurzeln wegen des kriechenden Wuchses deutlich kürzer sind, als bei anderen Gattungen.
Deshalb zweifle ich an, daß sie ein Körbchen unten am Block erreichen.
Allerdings beobachte ich bei meinen großen Cirrhopetalen (eberhardtii und rothschildianum), daß auch am unteren Ende Neutrieb gebildet werden.
Bei stark kletternden Orchideen bin ich dazu über gegangen, die von einigen Orchideenfreunden angewandte Kultur auf Röhrengittern aus Kunststoff (Dachrinneneinlagen aus dem Baumarkt) anzuwenden, die mit Substrat gefüllt werden.
Bisher hänge ich sie senkrecht auf, was Platz sparend ist.
Allerdings ist die Feuchtigkeitsverteilung ungünstiger, als bei waagerechter Aufhängung.
Da muß man auf die bevorzugte Wuchrichtung der Orchidee ein gehen.
Bisher habe ich u.a. Otoglossum brevifolium und coronarium, Encyclia citrina, Phragmipedium besseae (unten mit Topf) und Onc. warmingii wegen des kletternden Wuchses so in Kultur, beim nächsten Umpflanzen kommen noch Onc. flexuosum und Esmeralda cathcartii dazu.
Ich glaube, daß diese Kulturform für einige Orchideen unerläßlich ist, wenn man sie zum Blühen bringen will.
Es sind die Arten, die einen kletternden Wuchs haben und möglichst wenig geteilt, eine bestimmte Substanz aufbauen müssen.
Die traditionelle Kultur, mehr oder weniger oft zu überbrausen, ist für die meisten Orchideenfreunde zu aufwendig.
Auch eine zweite Gruppe, nämlich die feuchtigkeitsempfindlichen Orchideen, bei denen nur die Wurzeln mit längerer Feuchtigkeit in Berührung kommen sollen, wird so am besten kultiviert.
Das sind die hängend wachsenden Rattenschwanzoncidien, von denen ich Onc.stacyii, cebolleta und sprucei so kultiviere.
Und natürlich werde ich auch meine Cirrhoptalen beim nächsten Umpflanzen nicht mehr auf Rindenbretter, sondern auf Röhren pflanzen.
Gruß
Christian