lillihihn schrieb:Ich habe sie dzt. auf Moos aufgebunden, weil einige dieser L. beim Kauf (vor etwa 2 Monaten) kaum noch Wurzeln hatten und sich jetzt schon schöne Wurzel zeigen. Wenn die Wurzeln schon kräftig sind, werde ich sie in Lava umtopfen. ... Wenn ich noch Fragen habe, darf ich mich dann an dich wenden ?
... Kann ich die L. jetzt auch am Abend sprühen obwohl ich sie noch auf der Terrasse (Nacht zw. 8 - 11 °) habe ?
Hallo Lilli,
klar, kannst Dich gerne an mich wenden. Die Steinlaelien sind meine Leidenschaft.
Das mit dem Moos war klug: zu etablierende Steinlaelien unbedingt im Moos ankultivieren und erst im nächsten Frühjahr in kleine Tontöpfe mit mineralischem Substrat setzen. Bewährt hat sich eine Mischung aus Lavalit und Flusskies (sowie etwas Aqualit), aber das ist eine Frage der Philosophie - es tun sicher alle mineralischen Mischungen recht gut, jedenfalls aus meiner Erfahrung sehr viel besser als Rinde, denn letztere kann ich nicht unbeschadet dauerfeucht halten. Und noch ein Tipp: Die kleinen Töpfe (mit mineralischem Substrat - NICHT die Moostöpfe!) zusammen in einen größeren Untersetzer stellen, in den sie alle reinpassen, und in diesem ca. 1 - 2 cm Wasser so lange stehen lassen bis es verdunstet oder aufgebraucht ist. Dann wieder bis auf 1 - 2 cm auffüllen und erneut austrocknen lassen - das lieben die Wurzeln!
Ich würde in der Tat abends bzw. nachts sprühen, wenn es nicht ohnehin auf der Terasse pieselt oder Nebel hat (dann wäre es überflüssig). Bedenke aber, dass Du Moos darunter hast und nicht Lava, also darauf achten, Übernässung des Substrats zu vermeiden (es sollte nur "bügelfeucht" sein). Meine Baby-Milleris in Mini-Töpfchen sind zum Beispiel dauerfeucht, da sie wie die anderen im Wasser stehen, d.h. bei jedem Kontrollgang abends sehe ich, dass das Substrat selbst an der Oberfläche vor Feuchtigkeit glänzt - und sie wachsen im Moment super. Doch vorsicht auch hier vor blinder Nachahmung: Etablierte Pflanzen verhalten sich anders als solche, die im Anpassungsprozess sind. Außerdem habe ich festgestellt, dass das Wachstum erst bei Temperaturen über 10° C richtig losgeht bzw. dass sich das Wachstum darunter anscheinend verlangsamt oder zur Gänze eingestellt wird, obschon es Steinlaelien gibt, die soger kurzzeitig Frost verkraften sollen (was ich aber nicht provozieren würde). Beim ersten Anzeichen, dass die Temperatur unter 5° C gehen könnte, kommen meine in den Wintergarten; allerdings auch wieder raus, wenn die Vorzeichen für mehrere Tage wieder günstiger stehen. Denn insbesondere die kühl-feuchten Herbstnächte befördern das Wachstum der Steinlaelien besonders auffällig, wenn sie den Sommer über gut Kraft tanken konnten.
Und gut, dass sie schon Wurzeln bilden, dann werden sie es garantiert schaffen. Der Vorteil vom Moos ist ja, dass man sehr schonend umtopfen kann - und auch die mineralischen Substrate erlauben ein äußerst schonendes Umtopfen, so dass kaum Wurzeln verletzt werden. Trotzdem reagieren Steinlaelien empfindlich - denn inzwischen haben sich die Wurzeln ans Moos angepasst und können nicht mehr einfach umstellen, so dass die Pflanze im Grunde komplett neu wurzeln muss, was ein bis zwei Jahre dauern wird. Und erst dann ist in aller Regel wieder mit Blüten zu rechnen.