„Ich müsste meine beiden Cattleya dowiana im Frühjahr umtopfen, bei einer ist das Substrat verbraucht, das sieht man deutlich. Würdet ihr viel Moos beimischen, oder nur grobes Substrat nehmen“?
Rudi, ich denke dass diese Frage gar nicht so leicht zu beantworten ist und die Antwort von u.a. dem Pflanzgefäß, Deinem Gießverhalten und den sonstigen jeweiligen Bedingungen abhängt.
Wenn ich bisherige Hinweise richtig verstanden habe ist ein wenig Feuchtigkeit haltendes Substrat besser als eines das lange zum Abtrocknen braucht. Vor Allem nach der Blüte scheint die Art auf zu hohe Feuchtigkeit empfindlich zu reagieren.
Aus gegebenem Anlass wollte ich wieder einmal in die Runde der dowiana bzw. aurea-BesitzerInnen fragen, wie es Euren Pflanzen geht und auf welche Parameter in der Kultur Ihr Eure Erfolge oder Misserfolge zurückführt bzw. bei welchen Bedingungen Ihr sie erfolgreich oder auch nicht pflegt bzw. gepflegt habt. Ich dachte an eine kurze Schilderung von Kulturraum, Temperatur, Licht (Zusatzlicht?!), Feuchtigkeit, die man zum Vergleich gegenüber stellen kann.
So will ich einmal beginnen, obwohl es bei mir bisher kaum oder nur bedingt funktioniert hat.
In meinem Anlehn-Glashaus mit Mindesttemperatur von 12° hat es einmal definitiv nicht geklappt. Ganz oben (möglichst hell und maximale Wärme waren das Ziel) wurde eine erwachsene, aus Zimmerglashauskultur mit reiner Kunstbeleuchtung stammende und in Blüte übernommene Pflanze innerhalb weniger Wochen nach der Umstellung schwarz.
Die Übernahme war auch etwas chaotisch gewesen, ich musste die Pflanze offen durch spätherbstliches feuchtkaltes Wetter transportieren. Ob das, die Umstellung selbst, unpassendes Gießen im zu kühlen Kulturraum, ein weiterer Faktor oder alles zusammen für das Ableben verantwortlich waren, kann ich nur vermuten.
In Zimmerkultur (unter Dach) habe/hatte ich etwas mehr Erfolg. Die Temperaturen sind dort deutlich höher, und sinken aufgrund der aufsteigenden Wärme wohl selten unter 20°. Dafür ist die Luft ziemlich trocken, was ich durch gelegentliches Sprühen abzumildern suche. Gegossen wird im Sommer regelmäßig, um einen dauernden leichten Wasserstand im Glas zu gewährleisten. Im Winter stehen die Pflanzen fast trocken. Das Licht kommt Dank Dachfenstern von oben und ist je nach Jahreszeit maximal, wenn auch ohne Zusatzbeleuchtung.
Eine fast erwachsen erworbene Pflanze von dowiana Rosita (als aurea gekauft) blühte dort zwei Mal in aufeinander folgenden Jahren in SGK, ist aber diesen Winter ziemlich plötzlich von mir gegangen. Die Gründe dürften u.a. das heuer durch Nebel und Wolken extrem wenige Licht und ein zu spät bemerkter Befall mit meinen weißen, wolligen Spezialfreunden gewesen sein.
Eine weitere halbwüchsige dowiana Rosita wächst unter den gleichen Bedingungen, hat aber noch nicht geblüht.
Meine Fragestellung zielt in die Richtung ob ich es in meinem Gewächshaus wieder versuchen kann, was ich zu einer Optimierung tun kann oder ob die Bedingungen einfach überhaupt nicht passen. Vor Allem habe ich jetzt eine Fläche mit Heizkabeln eingebaut wo ich Phalaenopsis-Arten und andere mehr Wärme liebende Orchideen pflege. Vielleicht ist dort ja nur etwas Zusatzlicht nötig.
Doch denke ich auch dass ein Vergleich Neulingen (oder auch Wiedereinsteigern) in der Kultur dieser besonders schönen und seltenen, aber eben auch recht anspruchsvollen und nicht zuletzt doch hochpreisigen Art(en) Hinweise geben soll um Kardinalfehler erkennen und vermeiden zu können.
Viele Grüße
Walter