Winter naht: Orchideen in Insektizid tauchen

Winter is coming.. heißt es in einer bekannten Fantasieserie und auch unter vielen Orchideenhaltern wird das Gespenst der nahenden niedrigen Temperaturen ein Thema sein.
Für Donnerstag sind bei mir 5 Grad angesagt. Nichts für meine Outdoorpflanzen. Sprich alles muss rein. Die meisten Pflanzen sind ziemlich gedeiht übern Sommer, doch einige haben doch etwas Befahl: Cataseten, Acineta sind leicht befallen von Wollläusen und Thripsen.

Jetzt mein Gedanke: Macht es Sinn die Pflanzen in Insektizid zu tauchen? Gerade bei der Acineta ist Befall an den Wurzeln zu sehen. Voraussetzung wäre nach meiner Logik ein wasserlösliches Insektizid- welche wären das? Hat sowas schon jemand versucht, spricht etwas dagegen? Mein Gedanke wäre so die Wurzeln zu schonen bzw ich kann nicht alle Pflanzen neu topfen...

Freue mich auf eure Anregungen

Eine ähnliche Anfrage hattest Du [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] schon mal gestartet. hat das nichts gebracht?

Ich war mit der Antwort nicht zufrieden , ging ja nicht wirklich ums Tauchen dort und damals habe ich auch nicht bedacht, dass Wasserlöslichkeit ein Muss dafür wäre

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der einzige bin der auf diese Idee gekommen ist, da muss es ja Erfahrungswerte dazu geben

Ich tauche meine Pflanzen bei Bedarf in Neemöl, bis jetzt haben das alle vertragen.

Insektizide sind nicht gerade billig und für ein Tauchbad benötigt man eine größere Menge.
Wenn ich Orchideen in Töpfen damit tauche, muß ich die oberirdischen Teile noch gesondert behandeln. Da das Tauchbad verschmutzt ist, kann ich es zum Sprühen nicht mehr nehmen.
Also müßte ich die Pflanze damit einpinseln.

Das Einpinseln mit Schädlingsbekämpfungsmitteln mache ich bei Orchideen regelmäßig und Tauchbäder mache ich nur ausnahmsweise mit wurzelnackten Pflanzen beim Umsetzen.
Ich benötige weniger Mittel und vermeide es, gesundheitsschädliche Sprühnebel einzuatmen.

Ich wiederhole mich, wenn ich darauf hinweise , daß Schädlingsbekämpfung bei Orchideensammlungen vorbeugend erfolgen sollte.

Einerseits sind die einzelnen Pflanzen durch ihren vegetativen Aufbau, andererseits durch die Pflanzgefäße, evtl. Blockkultur und unterschiedliche Substrate sehr individuell, was auch bei Pflegemaßnahmen wie Schädlingsbekämpfung berücksichtigt werden muß.
Wenn Schädlingsbefall in größerem Umfang auftritt, ist es meist schon zu spät, sie restlos zu vernichten.
Die notwendigen Wiederholungen multiplizieren den Arbeitsaufwand!
Den Hobbygärtnern fehlen mittlerweile auch geeigneten Mittel, um Schädlingsbekämpfung wirksam durchzuführen, die werden nur noch an Profis verkauft.
Nach meinen Erfahrungen sind die frei zugänglichen Mittel eher geeignet Schädlinge zu vergrämen, also ihnen das Leben schwer zu machen, als sie abzutöten.
Im besten Fall wirken sie bei einzelnen Entwicklungsstadien.

In meiner Anfängerzeit las ich den Artikel eines Hobbygärtners im Orchid Review.
Der rief dazu auf, den Winter im Gewächshaus zu nutzen, um die Orchideen von Schädli gen zu befreien.
In dieser Zeit entfallen eine Reihe von Arbeiten im Garten und GWH, es wird weniger repariert, gewässert und nicht umgepflanzt.
Er schlug vor, nach dem Einräumen ins Winterquartier an einer Ecke damit anzufangen, jede Pflanze in die Hand zu nehmen und zu kontrollieren. Abgestorbene Pflanzenteile (besonders Blattscheiden) zu entfernen und Schädlingsbekämpfung vorzunehmen. Das ist wichtig, weil sich die tierischen Schädling gern hinter diesen vermehren.
So arbeitet man sich stetig in einer Richtung durch den Bestand, kann sich die Arbeit gut einteilen und übersieht nichts.
Ich habe diesen Ratschlag verinnerlicht und rate jedem auch dazu.



Gruß
Christian

Wieder sehr interessant, Christian. Womit machst Du denn die Tauchbäder , wenn Du sie machst?
Lg, Mara

Kontrolle ist das A und O, da hast völlig recht. regelmäßige Inspektionen der Pflanzen gehören unbedingt dazu.
Vielen Dank für deine Anregungen Christian.

Was ich mich frage ist der Bedarf wirklich so hoch? wenn ich davon ausgehe, dass ich nur Pflanzen mit wassergesättigten Substrat tauche, sollte sich der Verbrauch in Grenzen halten. Nach abgeschlossener Behandlung könnte man die Restlösung filtrieren und für Vorbeugebehandlung verwenden. So halt meine Gedanken, die nicht praktisch erprobt wurden

Mara schrieb:... Womit machst Du denn die Tauchbäder , wenn Du sie machst?
Lg, Mara

Die Tauchbäderhabe ich bisher immer mit Bi58(Wirkstoff Dimethoat) gemacht.
Meinen letzten Vorrat an Rogor, der internationalen Bezeichnung dafür, hatte ich aus Polen und der ist aufgebraucht.
Der Wirkstoff Dimethoat ist seit einigen Jahren in der EU verboten.

Das im Handel befindliche Bi58 von COMPO ist eine Mogelpackung, das Präparat enthält Lamda-Cyhalothrin als Wirkstoff.

Ich weiß noch nicht, was ich als Ersatz für Dimethoat nehmen werde.


Gruß
Christian

Dankeschön Christian