Umtopfen von Orchideen

Ich würde gerne mal wissen, in welchen Zeitabständen ihr eure Orchideen umtopft. Ich hab eine Orchidee, die ich vor knapp 5 Jahren gekauft habe und die ich noch nie umgetopft habe. Eigentlich wollte ich das jetzt im September machen aber mir wurde gesagt, dass es schon zu spät wäre. Umtopfzeit wäre von April bis Ende August. Ist das so?

Woran sieht man überhaupt, dass eine Orchidee umgetopft werden muss?

Hier mal ein Bild meiner Phalaenopsis, die ich eigentlich umtopfen wollte. Sie hat vor ein paar Wochen ihre letzten Blüten abgeworfen aber ich habe gesehen, dass bereits zwei neue Blütentriebe im Anmarsch sind. Irgendwie wächst die Orchidee immer höher. Keine meiner anderen Phalaenopsis hat so viele Blätter wie diese.

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Hallo Sonja,

das "Umtopfen" ist in aller Regel von der Wüchsigkeit der entsprechenden Orchidee abhängig und sollte im Regelfall ab April bis in den Frühsommer vorgenommen werden. Ausnahmen sind, wenn eine zugekaufte Orchidee verrottetes Substrat aufweist oder Wurzelfäule abläuft und der Orchidee schnell geholfen werden muss.

Phalaenopsen pflegt man in der Regel alle 2 bis max. 3 Jahre in neues Substrat umzupflanzen. Dann sind im Regelfall schon Substratbestandteile kurz vor dem vermodern und verdichten das Substrat. Ich würde daher wenn die Orchidee keine negativen Anzeichen, sprich abnormer Blattabwurf oder sonstige zu erkennende Wuchsabnormitäten zeigt bis ins Frühjahr warten um dann neu zu topfen. Neu topfen ist immer ein Eingriff in die ablaufenden Kulturabläufe innerhalb des Jahres und sollte daher wenn möglich immer im Frühjahr durchgeführt werden.

Zeichen für notwendiges Umtopfen sind immer verdichtetes Substrat was dann auch teils moderig riecht oder nachlassende Wuchsfreudigkeit.

Ok, danke. Dann warte ich mit dem Umtopfen bis nächstes Jahr und trag es mir in den Kalender ein.

Hallo an alle.

Ich habe in einem Gartenmarkt eine kleine Pflanze aus dem Abfallcontainer gezogen, die noch lebte. Man hat sie mir wirklich geschenkt!
Nun gibt es drei Dinge, die ich nie wegwerfe: Lebensmittel, Bücher und Pflanzen. Diese Pflanze ist wohl eine Cambria (?). Sie wackelt sehr im Topf, hat aber auch neue Wurzeln. Das Substrat ist für mich einfach nur "Dreck". Meine Frage, wie kann ich sie umtopfen, damit sie wieder festen Halt gewinnt? Anbinden an einen Stock hilft nicht wirklich.
Hier ein Bild:
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Liebe Grüße von Michaela

Am linken Bildrand sehe ich richti? Einen Neutrieb + Wurzel neu.
Somit könntest du eigentlich umtopfen.
Setze sie so ein, dass der Neutrieb mehr Platz im Topf hat und die alten Bulben eher am Rand.
Sie wird sich,wenn die Wurzeln ins Substrat wachsen, festigen.

Hallo Michaela!

Es ist lobenswert, Pflanzen, in denen noch Leben steckt, nicht weg zu werfen.

Nachdem ich jahrzehntelang, besonders in der Anfängerzeit, versucht habe, solche Kandidaten hochzupäppeln, hier meine Einschätzung :

Wenn Du die älteste Bulben, die bereits krankhafte Verfärbung zeigt, abtrennst und den Rest in einen Topf mit lebendem Sphagnum-Moos setzt, darüber eine durchsichtige Folientüte ziehst und das Ganze an einen sehr hellen, aber nicht sonnigen Platz stellst, bei Temperaturen zwischen 16 und 25°C, dann hast Du eine geringe Chance auf ein weiteres Wachstum von Wurzeln und Neutrieb.
Wenn alles gut geht, hast Du vielleicht in 3 Jahren eine blühfähige Pflanze.

Abschließend kann ich mir folgende Bemerkung nicht verkneifen.
Orchideen, die beim Handel in den Müll wandern, sind das Ergebnis unserer Überflußgesellschaft und ihrer Marktwirtschaft.
Das Angebot übersteigt die Nachfrage und der Rest wird weggeschmissen.
Früher wurden die Preise damit hoch gehalten, heutzutage verzichtet man sogar darauf und verschleudert Orchideen zu Billigpreisen.

Der Kauf von Massenware an Phalaenopsis, Dendrobium und sog. Cambria hat so einen unangenehmen Beigeschmack, ich persönlich verzichte seit einiger Zeit ganz darauf.

Es gibt so viele Orchideenarten, die wunderschön und erhaltenswert sind, so daß ich überhaupt keine Probleme damit habe, für mich passende zu finden.
Und daß Hybriden generell besser wachsen, als Arten, kann ich nicht bestätigen.
Wenn man ihnen keine guten Bedingungen schafft, wachsen und blühen sie auch nicht besser als die reinen Arten.


Ich wünsche Dir viel Glück bei dem Versuch der Wiederbelebung dieser Orchidee.


Gruß
Christian

Hallo Eli und Christian,

danke für die Ratschläge! So werde ich es machen.
Ich habe für meine Orchideen nur wenige Fensterbänke und werde mir keine Pflanzen zulegen, die deutliche Temperaturabsenkungen und/oder Trockenperioden benötigen, auch wenn sie noch so schön sind. Ich brauche wenige Pflanzen, die robust sind und natürlich auch preiswert. Alles andere ist zu "hoch" für mich. Ich habe schon bemerkt, dass "Baumarktpflanzen" hier im Forum etwas mit Verachtung gestraft werden, doch das ist für mich auch weiterhin meine leicht zu erreichende Einkaufsquelle für die Pflanzen, die ich mag und die es bei mir aushalten.

Einen schönen Sonntag wünsche ich!
Michaela

Hallo Michaela,

Deine Einstellung kann ich nur begrüßen.

Es ist besser, unkompliziert anzufangen und dann zu schauen, was sich daraus entwickelt.
Wohl kaum einen Orchideenfreund hat nicht mit leicht zu beschaffenden Hybriden angefangen.

Es gibt auch Erfahrungen, die man trotz aller gut gemeinten und richtigen Ratschläge unbedingt selber machen muß, ohne gleich in überflüssigeExperimente zu verfallen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und noch mehr Spaß bei unserem Hobby.


Gruß
Christian

Ich kann Christian nur zustimmen.

Du machst es richtig so
Wünsche dir sehr viel Freude an deine Orchideen.