Moin,
leider halten bei allen Bromelien die eigentlichen Blüten immer nur einen Tag. Je mehr Blüten im Blütenstand vorhanden sind, um so länger ist natürlich die Blütezeit. Bei vielen Aechmea "gaukeln" die deutlich festeren Hoch- und Tragblätter eine längere Blütezeit vor. Diese Blätter sind bei Billbergien relativ zart und deshalb ebenfalls nicht sehr langlebig.
ChristianN schrieb:Bei Billbergien habe ich den Hinweis gefunden, daß sie mehr in Richtung Erdbromelien zu kultivieren sind, d. h. bei niedrigen Temperaturen sollte kein Wasser in den Trichter stehen, weil sonst die Gefahr von Fäulnis besteht. Ausserdem spielen bei ihnen die Wurzeln für die Versorgung eine größere Rolle.
Das kann ich leider nicht bestätigen. Es gibt, wie bei vielen anderen größeren Pflanzen-Gattungen auch, teilweise deutliche Unterschiede in der Pflege der einzelnen Arten. Es gibt welche für Kalt- und Warmhaus, obligate und fakultative Epiphyten sowie dauerfeuchte und trockenzeitverträgliche Arten. Z.B. ist die bekannteste Billbergie,
B. nutans, eine dauerfeuchte, rein epiphytische Kalthaus-Art. Dagegen wäre
Billbergia brasiliensis eine sonnenliebende, oft terrestrische Warmhaus-Art, die eine deutliche winterliche Ruhezeit benötigt. Wobei das "terrestrisch" eher so wie bei entsprechenden, sonst epiphytischen Orchideen zu verstehen ist. Die Wurzeln gehen eigentlich nie tief in den Boden sondern wandern eher flach in den obersten Erdschichten bzw. in Felsspalten, Moospolster oder Humusnestern herum.
Bei einer unbekannten Billbergie oder den Hybriden ist eine temperierte Kultur mit angedeuteter Trockenzeit im Winter und "klassischem" Orchideen-Substrat erstmal die sicherste Strategie.
So viel ich weiß, brauchen die Rosetten der Bromelien im Schnitt zwei Jahre bis zur Blüte. Betonung liegt aber auf "im Schnitt". Je nach Wüchsigkeit und Pflegebedingungen kann dieser Wert natürlich variieren.
Die Erwerbsgärtner wollen ihre Bestände gleichmäßig und recht frühzeitig in Blüte haben, damit sie schnell wieder einen neuen Satz produzieren können. Deshalb begasen sie die Pflanzen mit dem Reifegas Ethylen.
Die Ethlylen-Behandlung mit reifendem Obst, Bananenschalen sind vollkommen ausreichend, erfolgt am Besten in einem kleinen Kasten oder einer Klarsicht-Tüte, damit die Gaskonzentration um die Pflanze hoch ist. Das mach ich z.B. bei "meinen" für die Blüte feuerabhängigen (Feuer bildet auch Ethylen), südafrikanischen und australischen Orchideen. Klappt ziemlich gut. Dafür benutze ich ein altes Aquarium.