Mediocalcar decoratum

Moin,

vor ein paar Jahren hatten wir in den Gruson-Gewächshäusern eine junge Dame, Teenagerin, als Praktikantin, die auch privat schon mit dem Orchideen-Virus infiziert war. Zum Abschluss ihrer 6 Wochen hat sie uns aus Dankbarkeit zwei Orchideen geschenkt, darunter Mediocalcar decoratum. Zu der Zeit dachte ich noch: "Ohweh, wir haben doch noch kein Kalthaus..... mal sehen ob das klappt". Tja, wie soll ich sagen, es klappt sogar wunderbar.
Damit widerspricht unsere Pflanze ein wenig dem Klischee "Mediocalcar brauchen es kühl". Meiner Meinung nach werden in den Gärtnereien aber bestimmt auch mehrere Herkünfte kultiviert, die ursprünglich auf unterschiedlichen Höhenlagen gesammelt wurden und dann auch in Kultur jeweils individuell reagieren.
Feststellen muss ich jedoch, das die bei uns im Warmhaus gezogene Pflanze in der Ausfärbung der Blüten nicht so intensiv geraten ist, wie bei hier im Forum gezeigten Kalthaus-Exemplaren.

Ein wenig war das Verhalten unserer Pflanze aber auch zu erwarten. Auch wenn die Art zwischen 400 und 2900 m zu finden ist, wurden die meisten Aufsammlungen in Höhenlagen von um die 1500 (+/- 400) m gemacht. In dieser Höhe ist es auf Neuguinea noch ziemlich warm. Somit steht die Pflanze bei uns bei Nachttemperaturen von ca. 15° C und hat auch tagsüber in den letzten heissen Sommern nicht wirklich gelitten.
Das, was sie aber überhaupt nicht mag ist Stauluft, Trockenheit und Sonne. Ausserdem ist sie auch nicht so richtig Mini, die Gesamtpflanze kann bei ihren Wachstum nach einiger Zeit schon ordentlich Platz wegnehmen. Glücklicherweise ist Teilung aber kein Problem, weil sie genug Vermehrungsmaterial mit guter Bewurzelung produziert.