Dendrobium lichenastrum [(F. Müller) Rolfe] 1905Vorkommen: Nordöstliches Australien. Die Pflanzen sind in Queensland von Mackay bis knapp nördlich von Cairns zu finden.
Ein winziger sympodialer Epiphyt, der eine fast feste Matte bildet.
Standort: Sie wachsen auf Bäumen und Felsen sowohl in offenen Wäldern als auch in dichten Regenwäldern von Meereshöhe bis zu einer Höhe von 600 m.
Blütezeit: Die in der Klimatabelle angegebene Blütezeit basiert auf Berichten aus dem Lebensraum. Kulturpflanzen blühen Berichten zufolge in jedem Monat, und die Pflanzen können fast ununterbrochen blühen.
Wissenswertes: Die Pflanzen sind nicht selbstfruchtbar, aber es werden regelmäßig Samen produziert, wenn der Pollen einer anderen Pflanze verwendet wird.
[F. Mueller. Clements] führt D. lichenastrum [(F. Mueller) Kränzlin] var. prenticei [(F. Mueller) Dockrill] als Synonym von D. prenticei [(F. Mueller) Nicholls].
Bulben:
Keine.
Blätter: Die Blätter entspringen direkt aus dem Rhizom. Die ovalen bis runden Blätter sind 0,5-1,5 cm lang, dicht gedrängt, 0,2 cm voneinander entfernt und stehen wechselständig auf beiden Seiten des Wurzelstocks. Die Blätter können je nach Lichteinfall grün bis rötlich sein.
Blütenstände: 0,5-1,5 cm lang. Die Blütenstände entspringen direkt aus dem Rhizom in der Nähe des Blattansatzes.
Blüten: 1 pro Blütenstand. Die winzigen, schalenförmigen Blüten sind 0,5-0,7 cm groß. Die Blüten sind normalerweise rosa mit roten Streifen, können aber auch schmutzig weiß oder cremegelb sein. Die zungenförmige Lippe kann gelb oder orange sein. Die sehr variablen Blüten sind auf dem matten Laub ziemlich unscheinbar. Sie halten sich etwa 2 Wochen.
Licht/Luftbewegung: 25000-35000 cd. Kulturpflanzen benötigen im Sommer etwa 50 % Schatten.
Temperatur: Im Sommer liegen die Tagestemperaturen im Durchschnitt bei 27 °C und die Nachttemperaturen bei 20-21 °C, mit einer täglichen Schwankungsbreite von 6-7 °C.
Wasser: Während der sommerlichen Regenzeit fallen 5 Monate lang mäßige bis starke Niederschläge, gefolgt von einer 6-7-monatigen Trockenzeit. Zusätzliches Wasser ist im Lebensraum Regenwald jedoch durch starken Tau und Dunst aus Nebel und niedrigen Wolken verfügbar. Erfolgreiche Züchter berichten, dass Orchideen aus diesem Lebensraum "viel Wasser" benötigen und niemals austrocknen dürfen.
Luftfeuchte: Nahe 70 % in niedrigeren Lagen. Im Lebensraum können die Werte jedoch das ganze Jahr über bei 80-85 % liegen.
Dünger: ¼-½ der empfohlenen Stärke, wöchentlich ausgebracht. Ein stickstoffreicher Dünger ist vom Frühjahr bis zum Hochsommer vorteilhaft, im Spätsommer und Herbst sollte jedoch ein phosphatreicher Dünger verwendet werden.
Haltung: Am gesündesten sind die Pflanzen auf Kork- oder Baumfarnplatten. Einige Züchter schichten Sphagnum-Moos zwischen 2 dünne Stücke Baumfarn. Die Pflanzen werden dann auf dieses Sandwich gesetzt. Auf diese Weise wird mehr Feuchtigkeit gespeichert als auf einer normalen Platte, aber die Wurzeln können sich trotzdem frei bewegen.
Umpflanzen: D. lichenastrum ist eine langsam wachsende Art und lässt sich nur schwer etablieren. Ein Umtopfen wird am besten vermieden, wann immer es möglich ist. Wenn es dennoch notwendig ist, sollte es im zeitigen Frühjahr geschehen, wenn neue Wurzeln wachsen.
Ruheperiode: Die durchschnittliche Tagestemperatur im Winter liegt bei 20-21 °C, die durchschnittliche Nachttemperatur bei 11-13 °C, mit einer Tageshöchsttemperatur von 9 °C. Einige Züchter geben an, dass die Tiefsttemperaturen über 6 °C gehalten werden sollten; die Rekordtiefsttemperaturen im Lebensraum liegen jedoch in der Nähe des Gefrierpunkts, und andere Züchter geben an, dass die Pflanzen Temperaturen bis zu -2 °C vertragen, wenn sie trocken sind. Wasser und Luftfeuchtigkeit können etwas reduziert werden, insbesondere bei Pflanzen, die in der dunklen Kurztagskultur angebaut werden.
Synonyme: Bulbophyllum lichenastrum [F. Mueller]
Dendr. lichenastrum [(F. Müller) Nichols] 1838
Dendr. lichenastrum [(F. Müller) F. Müller] 1870
Dendr. lichenastrum [(F. Müller) Kränzlin] 1910
Quelle: OrchAtlas V.3.3.1.2Ich habe diesen Beitrag erst heute gelesen (war zwei Wochen lang nach einer OP im Bett und etwas schaumgebremst).
Eine solche Pflanze hatte ich viele Jahre lang. Es war ein Winzling auf einer daumengroßen Rinde. Sie hing im GW in der "feuchten Ecke" und hatte auch mal geblüht. Sie wurde jedoch von Jahr zu Jahr immer kleiner und verschwand dann. Ich nehme an, die Lebensfähigkeit meiner Pflanze war wegen des winzigen Rhizoms nicht hoch; sie wurde wohl auch wegen der Kleinheit oft übersehen und ist schließlich verhungert. Ich habe diese Art auch bisher nicht wieder angeboten gefunden. Werde sie mir nicht mehr zulegen; sie ist mir zu heikel.
Es ist auch erstaunlich, wie lange man brauchte, um sich auf einen akzeptierten Namen zu einigen. Meine Gratulation all' denen, die hier die schönen Beiträge geschrieben haben!
LG Friedrich