Diese Miniaturart wurde früher als Varietät von D. aggregatum (jetzt lindleyi) betrachtet, unterscheidet sich von dieser aber durch eine herzförmige Lippe, die behaart ist.
Darüber hinaus ist sie deutlich kleiner und ist wenigblütig (1-2 Blüten pro Infloreszenz).
Die Art hat ein sehr weites Verbreitungsgebiet von Indien, Bhutan, Nepal über Myanmar, Laos, Thailand bis S-China.
Sie wächst epiphytisch in laubabwerfenden Wäldern in Höhenagen von 500 - 2000m; dort ist es im Winter kühl und im Sommer warm, bei sehr hohen Tag-Nacht-Temperaturdifferenzen. Kurzzeitig werden Temperaturen bis an die Frostgrenze vertragen.
Blütezeit ist das Frühjahr, die Blüten werden bis 3cm groß.
Ich kultiviere 2 Teilstücke eines Klones. Eins in Blockkultur im temperierten Bereich des GWH (Fotos) und das andere in einer halben Kokosnußschale mit mineralischem Substrat im kalten Bereich.
Beide wachsen gleichgut und haben auch gleichviel Blütenansätze.
Ich habe auch im Winter regelmäßig gesprüht, also keine besondere Trockenzeit eingehalten.
Anzumerken ist, daß im kühlen Bereich auch eine kräftige Pflanze vom D. lindleyi hängt, die trotz Schrumpfens der Bulben keine Blütenansätze hervorgebracht hat. Sie wurde allerdings auch weniger gesprüht, da sie sich im Kunststofftopf befindet.
In Anbetracht des riesigen Verbreitungsgebietes kann das Herkunftsgebiet bei der Kultur eine Rolle spielen. Die Pflanzen aus größeren Höhen brauchen dann mehr Licht und eine deutlichere Ruhezeit, um zu blühen. In Orchideenliebhaberkreisen werden diese oft als blühfaule Klone bezeichnet.
Bei D. jenkinsii kann das jedoch nicht zutreffen, denn bei dem relativ langsamen Wachstum kann sich die Art in der Natur keine Blühfaulheit leisten, das wäre mit einem schnellen Aussterben verbunden.
Wenn die Pflanzen also trotz gutem Wachstum nicht blühen wollen, muß an den Kulturbedingungen gedreht werden.
Gruß
Christian