Dendrobium capillipes [Reichenbach f. 1867]Vorkommen: Weit verbreitet in Südostasien. Das Verbreitungsgebiet reicht von Manipur in Ostindien über die Region Moulmein in Burma bis in die Berge Nordthailands. Die Orchideen sind auch in der Region Xieng Kouang in Laos und im Südwesten Chinas zu finden.
Standort: Die Pflanzen wachsen in der Regel an exponierten Stellen in trockenen Laubwäldern in 800-1200 m Höhe.
Blütezeit: Die in der Klimatabelle angegebene Blütezeit basiert auf Anbaudaten.
Verwechslungen: Die Blüten ähneln denen von D. chrysotoxum, der Habitus ist jedoch kleiner und die gelbe Blütenfarbe ist intensiver.
Wissenswertes: Kleinere Pflanzen findet man gewöhnlich an exponierten Stellen in trockenen Laubwäldern. D. capillipes wird von vielen Züchtern als Problempflanze angesehen, und es sollte sorgfältig auf die Kulturanforderungen geachtet werden. Sie ist sehr anfällig für Spinnmilben, insbesondere wenn sie durch zu warme Wintertemperaturen gestresst ist.
Bulben: Die im Tuff wachsenden, spindelförmigen, glänzenden Stämme sind 5-15 cm lang und 6-knotig, sind fahl-grün in der Jugend und bekommen gelbe Streifen mit dem Alter.
Blätter: Pro Stamm wachsen 3-5 lanzettförmig, dünne, an der Spitze gepunktete, locker angeordnete, abfallende Blätter von 8-15 cm Länge.
Blütenstände: Die aufgerichteten, 8-15 cm langen, dünnen Blütenstiele wachsen aus vielen Knoten der blattlosen Stämme.
Blüten: Die Stiele tragen je 1-4 nicht duftende Blüten von 2,5-4 cm Durchmesser. Die schmalen Sepalen und runden Petalen sind glänzend gold- bis orange-gelb. Die breiten gerundeten Petalen verdecken die lateralen Sepalen. Die große runde Lippe ist dunkler gefärbt als Sepalen und Petalen, leicht gewellt an den Rändern, mit einem großen gold-gelben Fleck und rötliche Streifen im Schlund. Die Blüten halten nur wenige Tage, erscheinen jedoch in Folge, so daß die Pflanzen einige Wochen lang blühen.
Licht/Luftbewegung: 30000-40000 cd. Die kultivierten Pflanzen sollten vom späten Frühjahr bis in den Herbst hinein schattiert werden, aber im Winter sollte die Schattierung reduziert oder entfernt werden. Eine starke Luftbewegung im Anbaugebiet ist sehr wichtig.
Temperatur: Im Sommer liegen die Tagestemperaturen bei durchschnittlich 27-28 °C und die Nachttemperaturen bei durchschnittlich 20 °C, mit einer Schwankungsbreite von 7-8 °C. Die wärmste Jahreszeit ist der Frühling. Die Tagestemperaturen liegen bei durchschnittlich 31-34 °C, die Nachttemperaturen bei 14-21 °C, mit einer Schwankungsbreite von 10-19 °C.
Wasser: Vom Frühjahr bis zum Frühherbst fallen 6 Monate lang starke Niederschläge, im Winter und im zeitigen Frühjahr sind sie 4-5 Monate lang sehr gering. Kulturpflanzen sollten während des aktiven Wachstums feucht gehalten werden, doch sollte die Bewässerung im Herbst nach der Reifung des neuen Wachstums schrittweise reduziert werden.
Luftfeuchte: 80-85% im Sommer bis zum Frühherbst, im Winter sinkt sie für 2 Monate auf fast 55%.
Dünger: 1/4-1/2 der empfohlenen Stärke, wöchentlich ausgebracht. Ein Dünger mit hohem Stickstoffgehalt ist vom Frühjahr bis zum Hochsommer von Vorteil, im Spätsommer und Herbst sollte jedoch ein Dünger mit hohem Phosphatgehalt verwendet werden.
Haltung: Das Aufsetzen der Pflanzen auf Baumfarne oder Korkplatten kommt ihrer hängenden Wuchsform entgegen. Allerdings muss die Luftfeuchtigkeit hoch sein und die Pflanzen müssen im Sommer mindestens einmal täglich gegossen werden. Wenn die Pflanzen nicht aufgehängt werden können, können kleine Töpfe oder Hängekörbe mit einem offenen, schnell durchlässigen Medium gefüllt werden.
Umpflanzen: Das Umtopfen kann jederzeit erfolgen, wenn neue Wurzeln aktiv wachsen.
Ruheperiode: Im Winter liegen die Tagestemperaturen bei durchschnittlich 26-30 °C und die Nachttemperaturen bei 10-12 °C, wobei die Tageshöchsttemperaturen zwischen 15-19 °C liegen. Vom Herbst bis zum Frühjahr fallen 5-6 Monate lang nur geringe Niederschläge; in der ersten Zeit der Trockenperiode ist jedoch erhebliche Feuchtigkeit in Form von starkem Tau und Dunst aus niedrigen Wolken und Nebel vorhanden. Im Frühjahr ist das Wetter jedoch 2 Monate lang klar und trocken mit einer so geringen Luftfeuchtigkeit, dass selbst Tau nur selten zu finden ist. Während des größten Teils der Wintertrockenheit sollten die Kulturpflanzen zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen, aber nicht über längere Zeiträume trocken bleiben. Für 1-2 Monate im Spätwinter sollte die Wassergabe jedoch weiter reduziert werden und die Pflanzen vollständig austrocknen. Auf Düngemittel sollte verzichtet werden. Im Habitat ist das Licht im Winter am höchsten.
Bemerkungen: Die Pflanze verträgt keine hohen Wintertemperaturen und wird leicht von Ungeziefer befallen.
Synonyme: Dendr. acrobaticum [Reichenbach f.]
Dendr. braianense [Gagnepain]
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Quelle: OrchAtlas V.3.3.1.2[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Meine Pflanze (im Topf) wurde im letzten Jahr gekauft und hat sich am Küchenfenster prächtig entwickelt. Der ca. 12 cm lange Blütenstiel war innerhalb einer Woche ausgebildet, dann dauerte es noch bis zur Blüte.
LG Friedrich