Bei Oncidium longipes blühen wieder alle Teilstücke synchron.
Das ist das größte Teilstück.
Und hier die Einzelblüte von Onc. longipes
Nachfolgend werde ich versuchen, die Frage von Friedrich aus dem vorherigen Beitrag zu beantworten.
Dazu hier ein Foto der Blüte von Onc. uniflorum.
Die Sektion Barbata der Gattung Oncidium enthält eine Reihe von umstrittenen Arten.
Eine Reihe davon werden mit Oncidium longipes Lindley 1850 in Verbindung gebracht.
Die Internetseite, die i.d.R. zuerst besucht wird, um Orchideenarten zu recherchieren, ist
www.orchidspecies,com (IOSPE PHOTOS).
Dort steht bei Oncidium longipes Ldl.1850 u.a.:
ähnlich oder conspezifisch dem Onc. uniflorum,
ähnlich dem Onc. regentii
KEW führt Onc. croesus als ein Synonym zu dieser Art (Onc. longipes)
Schaut man bei KEW vorbei, wird Oncidium longipes unter Gomesa geführt:
Gomesa longipes (Lindl.) M.W.Chase & N.H.Williams (2009)
Aus der Liste der Synonyme liest man heraus, daß folgende Oncidiumarten als Synonyme geführt, also nicht als eigene Arten betrachtet werden:
eurycline
unicolor
hassleri
janeirense
monophyllum
oxyacanthosmum
Nun gibt es auch noch das 2011 erschienene Orchids of Brazil Oncidiinae-Part 1
von Dalton Holland Baptist/Patricia A.Harding/Americo Docha Neto .
Dort werden alle Oncidien um Onc.longipes aufgeführt als
Alatiglossum uniflorum (Booth ex Ldl.) Baptista 2006.
Unter den Synonymen finden sich die ehemaligen Oncidien
longipes
janeirense
oxyacanthosmum
biflorum
unicolor
hassleri
monophyllum
regentii
bohnkianum
uniflorum
carlosregentii
Als eigene Art geführt wird
Alatiglossum croesus (Rchb.f.) Baptista 2006
mit Oncidium eurycline Rchb.f.1883 als Synonym
Zu der Gattung Alatiglossum zählen die Autoren insgesamt die Arten:
barbatum
chrysopteranthum
chrysopterum
ciliatum
cogniauxianum
croesus
culuenense
herzogii
macropetalom
micropogon
uniflorum
Der Wirrwarr bei der Namensgebung setzt sich wie folgt zusammen:
Bereits bei der Gattung Oncidium wurden Arten als Synonyme eingestuft, leider nicht von allen Autoren mit der gleichen Zuordnung.
Bei der Umgruppierung zu neuen Gattungen gibt es auch unterschiedliche Meinungen, Synonyme müssen oft übernommen werden, wenn dabei Arten zusammen gelegt werden.
Komplettiert wird das Chaos dadurch, daß Varietäten von manchen Autoren auch als eigene Arten anerkannt werden.
Was an neuer Namensgebung in der Zukunft Bestand haben wird , läßt sich z.Z.nicht vorhersagen.
Viele wissenschaftliche Veröffentlichungen dazu enthalten unterschiedliche Auslegungen.
Alle Interessierte, die nur die bei KEW aufgeführten Gattungsnamen verwenden und der Meinung sind, daß sie damit auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind, machen sich die Sache zu einfach.
Die Autoren , die andere Gattungsabgrenzungen und -namen vorgeschlagen haben, berufen sich alle auf den letzten Stand der Forschung und wenn ihre Veröffentlichungen mit den international anerkannten Regeln der botanischen Nomenklatur übereinstimmen, sind auch sie gültig.
Wie bisher, wird sich erst im Laufe der Zeit erweisen, welche Gattungs- und auch Artnamen sich letztlich durchsetzen.
Wir Hobbyordchideengärtner sind dabei gut beraten, im Zweifelsfall die alten Namen auf unsere Etiketten zu lassen.
Gruß
Christian