Hallo,
auf Wunsch von Angi möchte ich hier Pflegehinweise für die kleine (etwas zickige ) Stanhopea-Verwandte geben. Ich habe diese Spezies zwar erst seit 2008 aber der Zuwachs und die zuverlässige Ausbildung von Blüten lässt erkennen, dass die Art und Weise, wie ich die Pflanze halte, Erfolg verspricht. Ein Sommeraufenthalt im Freien ist wahrscheinlich nicht möglich.
Grundsätzlich mag es diese Kegeliella warm und sehr feucht, sie ist empfindlich gegen pilzliche Erkrankungen und starke Temperaturabfälle, weswegen man ihr etwas Aufmerksamkeit schenken sollte. Ich halte diese Art in einem schwarzen Kunststofftöpfchen an einem Südfenster in der dunkleren Ecke. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt sie nur kurzzeitig und die starke Einstrahlung von Mittagssonne führt zu Verbrennungen. Ein helles Fenster ohne direkte Sonne ist ideal. Sehr wichtig ist zugfreie Frisch- oder Umluft (Fenster auf im Sommer und ein Ventilator im Winter). Das hilft Mykosen zu vermeiden, erlaubt aber auch eine hellere Haltung, da das den Pflanzen hilft zu starke Hitze durch Sonneneinstrahlung abzuleiten. Diesen Hinweis hatte ich von Herrn Zeuner, der anfangs ohne Ventilation große Ausfälle bei dieser Art hatte.
Die Pflanzen stehen dort in einer tiefen Schale, die mit Seramis gefüllt ist, das ständig feucht sein sollte, um eine Luftfeuchte von wenigstens 60 % rel. zu gewährleisten. Besser sind 70 - 80 % rel., Schwankungen und kurze Trockenheit werden aber gut toleriert. Das Substrat ist eine Mischung aus feiner Borke mit wasserspeicherndem Schaumstoff. Es sollte nie ganz austrocknen.
Gegossen wird während des Wachstums täglich mit schwach aufgedüngtem Permeat, eine vitale Bemoosung des Substrates oder der feinen Wurzeln ist ein guter Indikator für die richtige Substratfeuchte. Die Pflanze selbst sollte wegen der Empfindlichkeit gegen Pilze nicht direkt begossen oder besprüht werden oder sehr schnell abtrocknen können! Die Scheinbulben sollten stets prall und weitestgehend glatt aussehen, Runzeln deuten auf eine Wasserunterversorgung hin.
Hat die Pflanze ihre maximale Größe erreicht, sterben die blattlosen Rückbulben ab. Also keine Panik, wenn ab fünf bis sieben Scheinbulben die älteste braun wird und eintrocknet, das ist kein Pflegefehler. Um Fäulniserregern den Nährboden zu entziehen, entferne ich diese eingetrockneten Rückbulben durch vorstichtiges Drehen. Das geht ganz leicht, wenn die Rückbulbe komplett abgestorben ist.
Die Infloreszenz bildet sich im Spätsommer und wächst sehr langsam. Blütezeit ist dann etwa im November. Während dieser Zeit verträgt die Pflanze keine zu niedrigen Temperaturen; Kälteeinbrüche, wie sie oft zwischen Sommer und Herbst vorkommen, sollten durch heizen ausgeglichen werden, sonst trocknet der Blütentrieb ein (Das passierte mir im ersten Jahr :dodgy: ).
Um die Zeit herum, wenn die Blüten sich öffnen, in der Regel aber kurz nach der Blüte, trocknet das Laub der aktiven Scheinbulbe ein und fällt ab, das ist normal. Die attraktiven Blüten halten etwa eine Woche. Die Pflanzen gehen nun in eine kurze Ruhephase, während der man die Wassergaben reduzieren sollte und nicht düngt, bis der Neuaustrieb erscheint. Die Temperatur darf während dieser Phase auch unter 18 °C fallen. Die Scheinbulben dürfen in dieser Zeit ganz leicht schrumpfen und geben quasi Hinweise, ob das Substrat die richtige Feuchte aufweist. Wenn der Neuaustrieb erscheint, sollten die Wasser- und Düngergaben wieder langsam erhöht werden.
Leider habe ich noch keine Erfahrung, wie die Pflanzen aufs Umtopfen reagieren. Ich vermute aber, dass sie wegen ihrer wenigen und dünnen Wurzeln möglichst lange ungestört bleiben sollten.
[quote='Franzl' pid='22908' dateline='1290243244']
[quote='Daz' pid='22900' dateline='1290183020']
Leider habe ich noch keine Erfahrung, wie die Pflanzen aufs Umtopfen reagieren. Ich vermute aber, dass sie wegen ihrer wenigen und dünnen Wurzeln möglichst lange ungestört bleiben sollten.
[/quote]
Nach dieser Deiner Beschreibung ist davon auszugehen.
[/quote]
[quote='Angelika' pid='22944' dateline='1290335292']
Hallo Oliver,
vielen lieben Dank für deine ausführliche Pflegeanleitung.
Die Kegeliella sieht sehr interessant aus, scheint aber, wenn ich das so lese, wirklich nicht einfach zu sein. Da sind meine Stanhopeen und Gongoren etwas einfacher. Aber wenn ich mal eine in die Finger bekomme könnte ich mir vorstellen dass ich schwach werden würde.
[/quote]
[quote='Daz' pid='22956' dateline='1290350127']
Hallo Angelika,
habe ich gerne gemacht, dauerte bloß ein paar Tage länger als geplant, bis ich es auf die Reihe bekam
Ich gebe Dir Recht, dass die Art empfindlich ist aber der erhöhte Aufwand lohnt sich, weil die Blüten doch sehr elegant aussehen. Sie ist trotzdem eine empfehlenswerte Pflanze für den amitionierten Orchideenliebhaber, weil sie bei korrekter Pflege ein zuverlässiger Blüher zu sein scheint. Die Ruhephase ist ja erst nach der Blüte und es scheint keinen speziellen Auslöser für die Blütenbildung zu geben, außer das richtige Maß an Nährstoffen.
Ich hoffe, dass es Mal jemanden geben wird, der mein Pflegerezept für ein Gewächshaus adaptieren kann, wo sie eigentlich hinein gehört. Mein Pflänzchen ist ausgewachsen und bekommt trotzdem nur kleine Blütentriebe aber ich weiß von Fotos, dass sie in der Lage ist deutlich mehr als zwei oder drei Blüten an einem Trieb zu machen.
Ich habe dabei auch schon größere Exemplare mit mehreren Blütentrieben gesehen aber ich vermute, man hat da mehr als eine zusammen in den selben Topf gepflanzt. Vielleicht schaffe ich es ja eines Tages, dass sie sich verzweigt.
Leider hatte ich mit Stanhopeinae bisher wenig Glück aber ich bin ja derzeit dabei meine Erfahrungen zu sammeln. Aus Platzgründen habe ich mich bis jetzt auf wenige klein bleibende beschränkt. Außer Kegeliella gefallen mir die Paphinias sehr gut aber die haben sich bei mir zu Tode geblüht und sind dann weggefault. Ich will es aber noch einmal mit der Gattung probieren, da ich vermute, dass die Pflege bis auf den Temperaturbereich wie bei Kegeliella kupperi ist.
Auch neu in der Sammlung ist eine kühl zu haltende Houlletia spec. aus Kolumbien, die ich aber erst noch hochpäppeln muss, weil es sich dabei um ein frisch importiertes, wurzelnacktes Teilstück handelt. Zwei Blüten der Pflanze kann ich bald zeigen, wenn nichts mehr daneben geht und ich hoffe, dass sie dann jemand identifizieren kann, falls es sich um einen seltenen Exoten handelt.
[/quote]
[quote='Leni' pid='25102' dateline='1310206955']
Hallo Oliver
Sehr schöner Bericht von dir, den ich gerade gelesen habe. Zu Kegeliella ist fast nichts mehr anzufügen.
Zu deiner Houlletia spec interessiert mich schon, wie der Stand der Dinge ist.
Bedenken hat mir beim Durchlesen bereitet, die Zuordnung zum Kühlen Bereich, denn ich kenne keine einzigste Houlletia, die es kühl mag. Sie sind alle gut im temperierten Bereich angesiedelt, manche sogar mit einem leichten Hang zur Wärme.
Houlletia ist ein Orchideengattung, die schon heikel ist. Allerdings, aus meiner Erfahrung, beschränkt sich deren Zickigkeit einzigst auf die Anwachsphase.
Houlletien sind so gut wie gar nicht etabliert zu erwerben, man erhält sie meistens als Importpflanzen.
Einige Arten wachsen zum Bsp. in Columbien an der Alten Strasse in den Hängen im Gras, ein sehr spezieller Standort. Dieser Standort ist überwiegend Busch und Graslandschaft, der sehr feucht ist, weshalb sehr starke Moospolster diese Hänge durchsetzen. In der Regel ist der Standort "Batsch Nass". Die Nässe wird allerdings durch die Steilheit sofort abgeführt.
Andere Standorte zeigen Houlletien auch terrestrisch im lichten Wald auf vermodernden Bäumen. Auf Grund des Standortes an der alten Strasse kultivierte der BoGa Heidelberg sehr lange die Houlletien auf einem mit Moss bewachsenen Lavabrocken, der in einer Schale Wasser stand, sehr erfolgreich.
Diese Kulturmethode ist allerdings für den normalen Orchideenliebhaber fast nicht realisierbar. Ich habe über Jahre immer wieder versucht, einen andere Methode zu entdecken, die erfolgreich und einfach ist. Erst ein Gespräch mit Alex aus Ecuador brachte den Durchbruch. Er erzählte mir, dass er seine Houlletien in einem Gemisch aus Lava und Spaghnum hält. Wichtig sei, dass die Houlletie tiefer!!!! gepflanzt wird, also der Bulb zur Hälfte im Substrat verschwindet.
Da ich eine Abneigung gegen Spaghnum habe, habe ich es durch Kokoschips mittlerer Körnung ersetzt und beide Substratbestandteile im Verhältnis 1:1 gemischt.
Im Ergebnis kann ich sagen, dass jede Houlletie seit dem ohne Probleme die erste Phase schafft und nachezu ohne Probleme gedeiht.
Zudem sollte man darauf achten, dass der Nährstoffbedarf hoch ist. Zum Standort temperiert, luftfeucht bei guter Zirkulation, keine Ruhezeiten. Stehende Nässe an Neutrieben führt schnell zum Abfaulen wie bei vielen Stanhopea Verwandten.
LG
Leni
[/quote]
[quote='Daz' pid='25112' dateline='1310306801']
Hey Oliver,
in der Tat gibt es Neues in diesem Thema zu berichten. Kurz angemerkt sei, dass die Kegeliella derzeit ein Rekonvaleszent ist und dieses Jahr wohl nicht blühen wird. Ich musste bis auf die jüngste Scheinbulbe alle älteren amputieren, weil sie anfing bakteriell zu faulen. Jetzt erholt sie sich im Aquarium umgetopft, wo ich hoffe, dass sie mit der dort etwas geringeren Luftbewegung zurecht kommt. Sie hat es dort drin aber wärmer und sehr viel feuchter. Derzeit macht sie allerdings zwei neue Leittriebe, die bis auf ganz leichte Pilzflecken am sehr empfindlichen Laub, die sich aber bei der Kultur in geschlossenen Räumen bei der Art wohl nicht völlig vermeiden lassen, gut gedeihen. Wenn sie sich soweit erholt hat, dass sie aus dem hoch luftfeuchten Milieu wieder heraus kann, stelle ich sie wieder an ihr altes Plätzchen. Es sei den es gefällt ihr im Aquarium besser.
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auf Wunsch von Angi möchte ich hier Pflegehinweise für die kleine (etwas zickige ) Stanhopea-Verwandte geben. Ich habe diese Spezies zwar erst seit 2008 aber der Zuwachs und die zuverlässige Ausbildung von Blüten lässt erkennen, dass die Art und Weise, wie ich die Pflanze halte, Erfolg verspricht. Ein Sommeraufenthalt im Freien ist wahrscheinlich nicht möglich.
Grundsätzlich mag es diese Kegeliella warm und sehr feucht, sie ist empfindlich gegen pilzliche Erkrankungen und starke Temperaturabfälle, weswegen man ihr etwas Aufmerksamkeit schenken sollte. Ich halte diese Art in einem schwarzen Kunststofftöpfchen an einem Südfenster in der dunkleren Ecke. Direkte Sonneneinstrahlung verträgt sie nur kurzzeitig und die starke Einstrahlung von Mittagssonne führt zu Verbrennungen. Ein helles Fenster ohne direkte Sonne ist ideal. Sehr wichtig ist zugfreie Frisch- oder Umluft (Fenster auf im Sommer und ein Ventilator im Winter). Das hilft Mykosen zu vermeiden, erlaubt aber auch eine hellere Haltung, da das den Pflanzen hilft zu starke Hitze durch Sonneneinstrahlung abzuleiten. Diesen Hinweis hatte ich von Herrn Zeuner, der anfangs ohne Ventilation große Ausfälle bei dieser Art hatte.
Die Pflanzen stehen dort in einer tiefen Schale, die mit Seramis gefüllt ist, das ständig feucht sein sollte, um eine Luftfeuchte von wenigstens 60 % rel. zu gewährleisten. Besser sind 70 - 80 % rel., Schwankungen und kurze Trockenheit werden aber gut toleriert. Das Substrat ist eine Mischung aus feiner Borke mit wasserspeicherndem Schaumstoff. Es sollte nie ganz austrocknen.
Gegossen wird während des Wachstums täglich mit schwach aufgedüngtem Permeat, eine vitale Bemoosung des Substrates oder der feinen Wurzeln ist ein guter Indikator für die richtige Substratfeuchte. Die Pflanze selbst sollte wegen der Empfindlichkeit gegen Pilze nicht direkt begossen oder besprüht werden oder sehr schnell abtrocknen können! Die Scheinbulben sollten stets prall und weitestgehend glatt aussehen, Runzeln deuten auf eine Wasserunterversorgung hin.
Hat die Pflanze ihre maximale Größe erreicht, sterben die blattlosen Rückbulben ab. Also keine Panik, wenn ab fünf bis sieben Scheinbulben die älteste braun wird und eintrocknet, das ist kein Pflegefehler. Um Fäulniserregern den Nährboden zu entziehen, entferne ich diese eingetrockneten Rückbulben durch vorstichtiges Drehen. Das geht ganz leicht, wenn die Rückbulbe komplett abgestorben ist.
Die Infloreszenz bildet sich im Spätsommer und wächst sehr langsam. Blütezeit ist dann etwa im November. Während dieser Zeit verträgt die Pflanze keine zu niedrigen Temperaturen; Kälteeinbrüche, wie sie oft zwischen Sommer und Herbst vorkommen, sollten durch heizen ausgeglichen werden, sonst trocknet der Blütentrieb ein (Das passierte mir im ersten Jahr :dodgy: ).
Um die Zeit herum, wenn die Blüten sich öffnen, in der Regel aber kurz nach der Blüte, trocknet das Laub der aktiven Scheinbulbe ein und fällt ab, das ist normal. Die attraktiven Blüten halten etwa eine Woche. Die Pflanzen gehen nun in eine kurze Ruhephase, während der man die Wassergaben reduzieren sollte und nicht düngt, bis der Neuaustrieb erscheint. Die Temperatur darf während dieser Phase auch unter 18 °C fallen. Die Scheinbulben dürfen in dieser Zeit ganz leicht schrumpfen und geben quasi Hinweise, ob das Substrat die richtige Feuchte aufweist. Wenn der Neuaustrieb erscheint, sollten die Wasser- und Düngergaben wieder langsam erhöht werden.
Leider habe ich noch keine Erfahrung, wie die Pflanzen aufs Umtopfen reagieren. Ich vermute aber, dass sie wegen ihrer wenigen und dünnen Wurzeln möglichst lange ungestört bleiben sollten.
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Leider habe ich noch keine Erfahrung, wie die Pflanzen aufs Umtopfen reagieren. Ich vermute aber, dass sie wegen ihrer wenigen und dünnen Wurzeln möglichst lange ungestört bleiben sollten.
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Nach dieser Deiner Beschreibung ist davon auszugehen.
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[quote='Angelika' pid='22944' dateline='1290335292']
Hallo Oliver,
vielen lieben Dank für deine ausführliche Pflegeanleitung.
Die Kegeliella sieht sehr interessant aus, scheint aber, wenn ich das so lese, wirklich nicht einfach zu sein. Da sind meine Stanhopeen und Gongoren etwas einfacher. Aber wenn ich mal eine in die Finger bekomme könnte ich mir vorstellen dass ich schwach werden würde.
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[quote='Daz' pid='22956' dateline='1290350127']
Hallo Angelika,
habe ich gerne gemacht, dauerte bloß ein paar Tage länger als geplant, bis ich es auf die Reihe bekam
Ich gebe Dir Recht, dass die Art empfindlich ist aber der erhöhte Aufwand lohnt sich, weil die Blüten doch sehr elegant aussehen. Sie ist trotzdem eine empfehlenswerte Pflanze für den amitionierten Orchideenliebhaber, weil sie bei korrekter Pflege ein zuverlässiger Blüher zu sein scheint. Die Ruhephase ist ja erst nach der Blüte und es scheint keinen speziellen Auslöser für die Blütenbildung zu geben, außer das richtige Maß an Nährstoffen.
Ich hoffe, dass es Mal jemanden geben wird, der mein Pflegerezept für ein Gewächshaus adaptieren kann, wo sie eigentlich hinein gehört. Mein Pflänzchen ist ausgewachsen und bekommt trotzdem nur kleine Blütentriebe aber ich weiß von Fotos, dass sie in der Lage ist deutlich mehr als zwei oder drei Blüten an einem Trieb zu machen.
Ich habe dabei auch schon größere Exemplare mit mehreren Blütentrieben gesehen aber ich vermute, man hat da mehr als eine zusammen in den selben Topf gepflanzt. Vielleicht schaffe ich es ja eines Tages, dass sie sich verzweigt.
Leider hatte ich mit Stanhopeinae bisher wenig Glück aber ich bin ja derzeit dabei meine Erfahrungen zu sammeln. Aus Platzgründen habe ich mich bis jetzt auf wenige klein bleibende beschränkt. Außer Kegeliella gefallen mir die Paphinias sehr gut aber die haben sich bei mir zu Tode geblüht und sind dann weggefault. Ich will es aber noch einmal mit der Gattung probieren, da ich vermute, dass die Pflege bis auf den Temperaturbereich wie bei Kegeliella kupperi ist.
Auch neu in der Sammlung ist eine kühl zu haltende Houlletia spec. aus Kolumbien, die ich aber erst noch hochpäppeln muss, weil es sich dabei um ein frisch importiertes, wurzelnacktes Teilstück handelt. Zwei Blüten der Pflanze kann ich bald zeigen, wenn nichts mehr daneben geht und ich hoffe, dass sie dann jemand identifizieren kann, falls es sich um einen seltenen Exoten handelt.
[/quote]
[quote='Leni' pid='25102' dateline='1310206955']
Hallo Oliver
Sehr schöner Bericht von dir, den ich gerade gelesen habe. Zu Kegeliella ist fast nichts mehr anzufügen.
Zu deiner Houlletia spec interessiert mich schon, wie der Stand der Dinge ist.
Bedenken hat mir beim Durchlesen bereitet, die Zuordnung zum Kühlen Bereich, denn ich kenne keine einzigste Houlletia, die es kühl mag. Sie sind alle gut im temperierten Bereich angesiedelt, manche sogar mit einem leichten Hang zur Wärme.
Houlletia ist ein Orchideengattung, die schon heikel ist. Allerdings, aus meiner Erfahrung, beschränkt sich deren Zickigkeit einzigst auf die Anwachsphase.
Houlletien sind so gut wie gar nicht etabliert zu erwerben, man erhält sie meistens als Importpflanzen.
Einige Arten wachsen zum Bsp. in Columbien an der Alten Strasse in den Hängen im Gras, ein sehr spezieller Standort. Dieser Standort ist überwiegend Busch und Graslandschaft, der sehr feucht ist, weshalb sehr starke Moospolster diese Hänge durchsetzen. In der Regel ist der Standort "Batsch Nass". Die Nässe wird allerdings durch die Steilheit sofort abgeführt.
Andere Standorte zeigen Houlletien auch terrestrisch im lichten Wald auf vermodernden Bäumen. Auf Grund des Standortes an der alten Strasse kultivierte der BoGa Heidelberg sehr lange die Houlletien auf einem mit Moss bewachsenen Lavabrocken, der in einer Schale Wasser stand, sehr erfolgreich.
Diese Kulturmethode ist allerdings für den normalen Orchideenliebhaber fast nicht realisierbar. Ich habe über Jahre immer wieder versucht, einen andere Methode zu entdecken, die erfolgreich und einfach ist. Erst ein Gespräch mit Alex aus Ecuador brachte den Durchbruch. Er erzählte mir, dass er seine Houlletien in einem Gemisch aus Lava und Spaghnum hält. Wichtig sei, dass die Houlletie tiefer!!!! gepflanzt wird, also der Bulb zur Hälfte im Substrat verschwindet.
Da ich eine Abneigung gegen Spaghnum habe, habe ich es durch Kokoschips mittlerer Körnung ersetzt und beide Substratbestandteile im Verhältnis 1:1 gemischt.
Im Ergebnis kann ich sagen, dass jede Houlletie seit dem ohne Probleme die erste Phase schafft und nachezu ohne Probleme gedeiht.
Zudem sollte man darauf achten, dass der Nährstoffbedarf hoch ist. Zum Standort temperiert, luftfeucht bei guter Zirkulation, keine Ruhezeiten. Stehende Nässe an Neutrieben führt schnell zum Abfaulen wie bei vielen Stanhopea Verwandten.
LG
Leni
[/quote]
[quote='Daz' pid='25112' dateline='1310306801']
Hey Oliver,
in der Tat gibt es Neues in diesem Thema zu berichten. Kurz angemerkt sei, dass die Kegeliella derzeit ein Rekonvaleszent ist und dieses Jahr wohl nicht blühen wird. Ich musste bis auf die jüngste Scheinbulbe alle älteren amputieren, weil sie anfing bakteriell zu faulen. Jetzt erholt sie sich im Aquarium umgetopft, wo ich hoffe, dass sie mit der dort etwas geringeren Luftbewegung zurecht kommt. Sie hat es dort drin aber wärmer und sehr viel feuchter. Derzeit macht sie allerdings zwei neue Leittriebe, die bis auf ganz leichte Pilzflecken am sehr empfindlichen Laub, die sich aber bei der Kultur in geschlossenen Räumen bei der Art wohl nicht völlig vermeiden lassen, gut gedeihen. Wenn sie sich soweit erholt hat, dass sie aus dem hoch luftfeuchten Milieu wieder heraus kann, stelle ich sie wieder an ihr altes Plätzchen. Es sei den es gefällt ihr im Aquarium besser.
Dieser Beitrag enthält Kommentare anderer Nutzer aus dem ehemaligen Board. Diese sind wohl alle hier. Falls jemand seinen Kommentar hier im Thema zu Unrecht ins neue Forum portiert sieht, bitte ich um Mitteilung, damit ich die Passagen löschen kann.