Hallo Ralf,
im Jahre 1945 hat der Züchter KIHARA die Kreuzung aus Ps. krameriana x Ps. papilio als Ps. Kalihi registrieren lassen.
1972 wurde die Kreuzung Ps. Mariposa aus Ps. papilio x Ps. Kalihi von RUBEN zur Registrierung angemeldet. Man nennt solche Kreuzung aus einer Hybride mit einem Elternteil auch Rückkreuzung.
Irgendwann wurde ein Sämling der Nachkreuzung Ps. Mariposa ( kann auch Mariposa x Mariposa gewesen sein) zur Blüte gebracht, unter der Klonbezeichnung 'Green Valley' auf einer Ausstellung prämiert und anschließend meristemvermehrt. Damit sind alle im Handel befindlichen Ps. Mariposa 'Green Valley' mit der prämierten Pflanze genetisch identisch.
Wenn Du einmal eine Mariposa aus einer Aussaat erhältst, kannst Du ihr einen Klonnamen geben. Beliebt sind Klonnamen wie 'Vorname der Ehefrau' oder 'Vorname des Erbonkels'. Alle Sämlinge aus dieser Aussaat werden wissenschaftlich als grex bezeichnet, um sie von Klonen zu unterscheiden.
Über Sinn oder Unsinn derartiger Kreuzungen ist schon viel geschrieben worden. Fakt ist, dass nur noch Spezialisten diese Kreuzungen und die Naturarten auseinander halten können. Deshalb ist es auch anzuzweifeln, ob die Eltern bei Psychopsis-Kreuzungen immer korrekt angegeben wurden.
Ich habe Ps.papilio erfolgreich gepflegt, gegenwärtig habe ich eine Ps.Kalihi? mit 7 Blütentrieben, die mit Unterbrechungen schon jahrelang blüht.
Ich kann nicht sagen, ob die Hybriden leichter in der Pflege sind. Schade finde ich, dass alle Psychopsis-Hybriden nicht mehr die schöne Blattzeichnungen der Naturarten haben. Auch wenn sie viel Licht erhalten, bleibt das Blattmuster nur angedeutet.
Ps. papilio findet man in Trinidad, Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Peru. Sie kommt aus Höhen von 800-1200 m, seltener aus tieferen Lagen. Dort wurde sie in bei 460 m in ziemlich hohem dichten Wald gefunden, wahrscheinlich aber doch in der Kronenregion.
Ps. krameriana stammt aus Costa Rica, Panama, Kolumbien und Ecuador. Sie wächst in Wäldern im pazifischen Tiefland zwischen 200 und 500 m auf schlanken Ästen und Lianen entlang von Wasserläufen.
Beide Arten kommen trotz der großen Verbreitungsgebiete nur vereinzelt vor.
M.L.Baker & C.o.Baker geben in ihren Kulturhinweisen einen Lichtbedarf von 1800 – 2500 fc (20000- 27000 Lux) an. Sie empfehlen zuerst wenig Licht zu geben und halten höhere Lichtgaben nur in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit und bei entsprechender Luftbewegung möglich.
Gruß
Christian