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Brassia jipijapensis Blütentriebe

5 verfasser

Nach unten  Nachricht [Seite 1 von 1]

Alex

Alex
Orchideenfreund

Hallo,
vor längerer Zeit hatte ich mir o.g. Pflanze aus einem Fachhandel gekauft. Anfänglich war sie etwas klein, dürftig und die Bulben waren teilweise gerissen, so das ich Angst hatte,sie würden faulen. Dem war nicht so und mittlerweile ist sie recht gut gewachsen und stattlich. Allerdings hat sie noch nie geblüht. Deshalb meine Frage: Sie macht eigentlich ständig Neutriebe, die ausgewachsen dann OHNE Hüllblätter sind. Besteht da eine Möglichkeit, das aus diesen Trieben sich ein Blütentrieb entwickelt? Oder sind Hüllblätter ein Muss?
Gerne würde ich sie zum blühen bringen. Derzeit steht sie unter einer Planzenlampe, wobei ich diese schon etwas gedrosselt habe, da die Blätter und Bulben leicht gelblich werden, ein Zeichen für zuviel Licht.
Wie gesagt, die Bulben sind nackt.
Ich danke für hilfreiche Info´s!

Peregrinus

Peregrinus
Globalmoderator

Vielleicht fehlt eine ausreichende Temperaturdifferenz über den Tag. Manche Pflanzen wollen die deutlich spüren.


_________________
herzliche Grüße
Matthias

Alex

Alex
Orchideenfreund

Danke.
So etwas dachte ich mir auch schon. Im Sommer ist das in einer Wohnung leider nur schwer umsetzbar. Jetzt, bei diesem Wetter ist das machbar. Erst gestern habe ich meine Pflanzen neu angeordnet. Heißt, die Brassien Richtung Fenster gerückt.

Christian N

Christian N
Moderator

Hallo Alex,

Wenn das Etikett stimmt, hast Du Dir eine interessante Orchidee zugelegt.

Diese Art ist die einzige Brassia, die aus einer trockenen Umgebung kommt.
Sie bewohnt Trockenwälder in Ekuador in Höhenlagen von bis 100 m üdM und ist deshalb ganzjährig warm zu halten.
In ihrer Heimat pendeln die Temperaturen ganzjährig zwischen 30° und 18° im Tag/Nacht-Rhytmus.
Nennenswerte Niederschläge gibt kaum, besonders wenig sind es im Spätwinter und Frühling. Die Luftfeuchte dagegen ist relativ hoch, sie pendelt ganzjährig zwischen 72 und 81%.
Feuchtigkeit erhalten die Pflanzen hauptsächlich über Nebel in der Nacht und am Morgen.
Die Nebelbildung scheint auch der Grund dafür zu sein, daß die Angaben zur heimatlichen Lichtmenge spärlich sind.
Daraus lässt sich aber schließen, daß die Pflanzen es zwar hell mögen, aber keine direkte Sonne erhalten sollten.
Blütezeit ist der frühe Winter, die Blüten entstehen an der Basis der ausgereiften Bulbe.

Daß Deine Pflanze ständig Neutriebe macht und nicht blüht, ist in Anbetracht ihrer Herkunft nicht außergewöhnlich.
Für sie ist bei Dir immer Frühling!
Das bedeutet auch, daß sie offensichtlich für Deine Bedingungen gut geeignet ist.

Wichtig ist jetzt, daß die Pflanze eine Ruhezeit bekommt.
Im Winter sollten die Wassergaben reduziert werden. Nur Wässern, wenn das Substrat ausgetrocknet ist, dann aber nicht lange damit warten.
Das Gießen /Tauchen einstellen und nur täglich sprühen halte ich nicht für empfehlenswert.
Wichtig für eine Blüte ist auch, daß die Bulben groß und kräftig sind, also auch während des Wachstums regelmäßig gedüngt wird.

Fingerspitzengefühl und Erfahrung sind beim Einhalten der Ruhezeit im Einklang mit dem Wachstumsrhytmus, den Wässerungsperioden und der richtigen Düngermenge gefragt.

Aber das bekommst Du mit der Zeit immer besser hin.
Entscheidend ist, daß Du den Zustand der Pflanze richtig beurteilt.
Wenn Du dabei weiterhin Hilfe brauchst, ist unser Forum für Dich da.



Gruß
Christian

sphingidae und Lorna Gefällt dieser Beitrag

Alex

Alex
Orchideenfreund

Hallo Christian,
vielen Dank für deine Infos und die Ermutigung.
In der Tat ist es wirklich so, das ich den Zustand bzw.den Entwicklungsstand der Pflanze schlecht beurteilen kann. Dafür fehlt mir die Erfahrung. Ich werde mich jetzt einfach mal an deine Empfehlung hinsichtlich der Wassergaben halten.
Ich denke mal, dass die Angaben zur Pflanze stimmen und diese auch "echt" ist. Gekauft habe ich sie [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

Alex

Alex
Orchideenfreund

Christian N schrieb:Hallo Alex,

Das Gießen /Tauchen einstellen und nur täglich sprühen halte ich nicht für empfehlenswert.
Gruß
Christian

Hallo Christian,
darf ich dich noch einmal um ein ganz kurze Rückmeldung bitten?
Diesen einen Satz habe ich nicht ganz verstanden.
Tauchen und Giessen einstellen (hab ich bereits) und NUR täglich sprühen? Oder ist BEIDES nicht empfehlenswert?

Vielen Dank und freundliche Grüße
Alex

Christian N

Christian N
Moderator

In der Natur erhält diese Orchidee für 3-4 Monate ihre Wasserzufuhr nur über die Taubildung infolge Nebel.

Diese Bedingungen in Kultur nachzuahmen, bedeutet, die ganze Pflanze durch Sprühen mehrere Stunden täglich feucht zu halten und nicht zu gießen oder tauchen.
Dies ist auf der Fensterbank kaum machbar und auch nicht erforderlich.

Zimmerpflanzen richten ihr Wachstum so aus, daß sie ihre Wasserzufuhr über ihre Wurzeln erhalten.
Daran ändert gelegentliches Übersprühen auch nichts.
Regelmäßiges Sprühen in Verbindung mit niedrigen Temperaturen führt aber bei Orchideen durch verbleibendes Restwasser in Blattachseln und Neutrieben oft zu Fäulnis.

In der Ruhezeit muß das Substrat und damit auch die Wurzeln kurzzeitig abtrocknen können.
Nur so bilden die allgegenwärtigen pilzlichen und bakteriellen Fäulniserreger keine permanente Gefahr für die Orchideen.

Andererseits sollten die Wurzeln nicht längere Zeit völlig austrocknen und die Bulben möglichst nicht schrumpfen.
Die Wasserzufuhr erfolgt am einfachsten, indem das Substrat getaucht wird, bis keine Luftblasen mehr auftauchen.
Je länger dieser Vorgang dauert, desto länger dauert der Zeitraum in dem er wiederholt wird.
Spätestens nach 1 Woche sollte das Substrat völlig trocken sein, ansonsten ist das Substrat zu wasserhaltend.

Orchideen in der Ruhezeit erfolgreich mit der Kanne zu gießen, erfordert vom Hobbygärtner, daß er sich über einen längeren Zeitraum voll auf seine Pflanze eingestellt hat und ist für den Anfänger nicht zu empfehlen.

Was ich bisher dargelegt habe, bildet das A und O einer erfolgreichen Orchideenkultur.

Fingerspitzengefühl für Pflanzen ist ein Talent, das man nur bedingt erlernen kann.
Deswegen wird den Hobbygärtnern, die es haben, ein "grüner Daumen" nachgesagt.

Aber Erfahrungen kann jeder sammeln, es ist nur eine Frage der Geduld.
Wer von Orchideen fasziniert ist, läßt sich auch durch Fehlschläge nicht entmutigen.

In der Regel beginnen die Anfänger in der Orchideenkultur mit Phalaenopsen.
Die haben ihren Siegeszug auf die Fensterbänke dem Umstand zu verdanken, daß sie noch am ehesten mit der üblichen Zimmerpflanzenpflege gedeihen.

Wenn dann das Interesse für die unüberschaubare Vielzahl der anderen Orchideen wächst, wird es schwierig, gemeinsame Kulturregeln zu finden.


Ich hoffe, ich habe dazu einen kleinen Beitrag geliefert.



Gruß
Christian



Zuletzt von Christian N am 19.09.24 8:49 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Angabe präzisiert)

Usitana, BrigitteB, sphingidae, Lorna und Mara Gefällt dieser Beitrag

Alex

Alex
Orchideenfreund

Besten Dank!
Ich gebe mir redlich Mühe, die "Kunst" der Bewässerung zu verstehen. Klar gibt es auch bei mir Phaleonopsis, jedoch kann ich mich auch für Brassia begeistern. Zugegeben, manchmal ist es zuviel des Guten. Gerade eben habe ich wieder festgestellt, das ich am Ende wohl doch etwas zuviel giesse. Eine frisch umgetopfte Pflanze ist umgekippt und ich musste feststellen, das das Innere doch recht feucht war, obwohl oberflächlich trocken.
Gut, besagte Brassia wird in der Regel in eine Schüssel gestellt und dann mit vorbereiteten (Osmose) Giesswasser mittels Becher über das Substrat großzügig bewässert. Seit kurzem bläst ein Noctua NF- A14 ULN dezent in Intervallen ein laues Lüftchen über die Pflanzen. So hoffe ich, die Feuchtigkeitsschäden zu minimieren. Einige, vornehmlich Brassia, haben etliche kleine dunkle Flecken/Pünktchen, die zwar laut Internet "normal" seien, aber wohl der Feuchtigkeit zugeschrieben werden. Und....... zu allem Übel.... habe ich gestern auch an einer Pflanze winzige Tierchen entdeckt, wohl Weichhautmilben. Die wurde gestern abend noch mit Kiron behandelt, heute früh abgespült und wird heute nach dem Abtrocknen wieder an ihren Platz gestellt. Ich denke, die Nacht draußen bei 14°C dürften nicht geschadet haben (Brassia Senne rex).

Befi

Befi
Orchideenfreund

Hallo Alex, nach einiger Zeit wird der richtige Gießintervall zur Rutine.

Wenn eine Pflanze Weichhautmilben hat, solltest du auch die anderen genau untersuchen.
Die Viecher verbreiten sich ziemlich schnell.

Alex

Alex
Orchideenfreund

Ja das habe ich wohl gemacht. Bisher zum Glück nichts weiter gefunden.
Wobei ich mir nicht sicher bin, was das für Krabbeltiere sind. Winzig klein, fast nur mit der Luper erkennbar und dennoch recht flink aus den winzigen Füßen unterwegs. Den behandelten Topf habe ich gestern nochmal wortwörtlich unter die Lupe genommen. Am Blattwerk und direkt an der Pflanze war nichts mehr zu sehen, nur auf einem Rindenstückchen im Substrat krabbelte noch eins der Ungezieferchen.

Befi

Befi
Orchideenfreund

Mit den Weichhautmilben wirst du vermutlich richtig liegen Alex.
Du musst die Behandlung nach ca. 14 Tagen mit einen Akarizid mit anderen Wirkstoff wiederholen, damit
keine Resistenzen entstehen, sonst überleben die frisch geschlüpften Milben.

Alex

Alex
Orchideenfreund

Danke.
Das mit der Resistenz verstehe ich natürlich. Aber andererseits kann man(n) ja nicht von jedem Mittelchen 3,4 verschiedene zuhause haben. Ich hab schon zwei verschiedene gegen Pilze und ähnliche Sachen. Was würde denn noch gegen diese Milben helfen? Wie gesagt, jetzt war es Dr. Stählers Kiron. Neemöl mit Emulgator hab ich noch nen Kanister. Das soll ja auch gegen allerlei Beschwerden bei Pflanznen helfen. Allerdings möchte ich nicht allzuviel von dem.......ÖL..... aufbringen.

Befi

Befi
Orchideenfreund

Neemöl funktioniert auch, dass benutze ich aber höchstens 2 Mal im Jahr.
Als Alternative gibt es Bio Insekten-frei Neem von Compo, dass enthält kein Öl.
Als zweites Mittel könntest du Kanemite verwenden.

Alex

Alex
Orchideenfreund

Na jaaa........ Kanemite hat einen stolzen Preis!
Und anders spekuliert..... wenn das Ungeziefer nach einmaliger Anwendung resistent wird gegen das Mittel, dann würden die Giftmischer ja gar nicht mehr hinterherkommen mit ihren Spritzmitteln.

Befi

Befi
Orchideenfreund

Die Mittel werden abwechselnd angewendet Alex.
Was meinst du warum es immer schwerer wird die Viecher zu bekämpfen, eben weil sie Resistenzen
entwickelt haben. Darum muss du abwechselnd unterschiedliche Wirkstoffe verwenden.
Ich habe mittlerweile 6 davon im Giftschrank.

Alex

Alex
Orchideenfreund

Alex schrieb:Na jaaa........ Kanemite hat einen stolzen Preis!
Und anders spekuliert..... wenn das Ungeziefer nach einmaliger Anwendung resistent wird gegen das Mittel, dann würden die Giftmischer ja gar nicht mehr hinterherkommen mit ihren Spritzmitteln.

.... ich nochmal....
Der "stolze Preis" bezog sich auf einen Kanister bei E...y erhältlich für 459 Euro.
Ich vermute, es gab mal was von Dr. Stähler, was auch "Kanemite" hieß, aber nicht mehr zugelassen ist. Denn es ist nirgendwo mehr erhältlich, bestimmt auch aus [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]

plantsman

plantsman
Orchideenfreund

Moin,

zu dem Thema Weichhautmilben muss ich auch noch etwas beitragen.

Diese Milbengruppe ist sehr klein, höchstens 0,3 mm groß und sie krabbeln leider nicht herum. Man sieht eigentlich nur das Schadbild, meist verkrümmte und verwachsene Neutriebe und die Tierchen erst unter dem Mikroskop. Auf älteren Blättern oder dem Substrat sind sie eigentlich nie zu finden. Höchstwahrscheinlich hast Du keine Weichhautmilbe auf Deinen Pflanzen entdeckt. Auch andere pflanzenschädliche Milben-Arten sind eher schlecht zu Fuß.

Somit stellt sich die Frage, ob es tatsächlich ein Pflanzenschädling ist, den Du gesehen hast. Mich würden ja Bilder dieser Tierchen interessieren.

https://www.plantsmans-pflanzenseite.de/

Alex

Alex
Orchideenfreund

Danke.
Nun ja, Bild ist schwierig. Sie sind aber größer als 0,3 mm. Eher um die 0,8 mm bis 1 mm und auch ziemlich flugs unterwegs. Und sie krabbeln auch auf dem Substat, bzw. vorwegend auf dem Substat und den Wurzelansätzen.

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