Dendrobium auriculatum [Ames et Quisumbing 1931]
Vorkommen: Die Philippinen. Man findet die Pflanzen in der Provinz Bulacan auf der Insel Luzon und in der Provinz Davao auf der Insel Mindanao als ein 30-80 cm großer sympodialer Epiphyt oder Lithophyt.
Standort: Sie wachsen gewöhnlich auf Felsen und Bäumen in 900-1000 m Höhe.
Bulben: 30-80 cm lang. Der dünnen glatte Stängel ist grünlich-gelb.
Blätter: Viele. Die linealisch-lanzettlichen Blätter (wechsel-gegenständig) befinden sich am unteren Teil jedes Triebes. Junge Bulben sind voll beblättert.
Blütenstände: Die Blüten befinden sich in der Regel am endständigen, blattlosen Teil des Stängels. Auch junge beblätterte Bulben können an der Spitze eine Blüte tragen.
Blüten: 1 pro Blütenstand. Die auffälligen Blüten sind 6 cm groß. Die Blüten haben weiße Blütenblätter und eine weiße Lippe mit violetter Färbung an der Basis. Der Sporn und die seitlichen Kelchblätter sind grünlich weiß. Die Blüten duften schwach würzig. Sie schließen sich abends bei Einbruch der Dunkelheit etwas und öffnen sich früh wieder.
Licht/Luftbewegung: 18000-24000 cd. Diffuses oder leicht gedämpftes Licht ist angezeigt.
Temperatur: Während des ganzen Jahres liegen die Tagestemperaturen im Durchschnitt bei 24-28 °C und die Nachttemperaturen bei 15-18 °C, mit einer täglichen Schwankungsbreite von 7-11 °C.
Wasser: Vom späten Frühjahr bis zum Herbst gibt es viel Niederschlag, aber im Winter sind die Bedingungen 3-4 Monate lang trocken. Kulturpflanzen sollten während des aktiven Wachstums feucht gehalten werden, aber im Spätherbst sollte die Bewässerung allmählich reduziert werden.
Luftfeuchte: 80-85 % im Sommer und Herbst, im Winter und Frühjahr 70-75 %.
Dünger: ¼-½ der empfohlenen Stärke, wöchentlich ausgebracht. Ein stickstoffreicher Dünger ist vom Frühjahr bis zum Hochsommer von Vorteil, im Spätsommer und Herbst sollte jedoch ein phosphatreicher Dünger verwendet werden.
Haltung: Die Pflanzen können in jedes offene, schnell durchlässige Medium getopft werden. Das Medium sollte feucht, aber nicht nass sein. Das Substrat in kleinen Töpfen sollte mit feinem Splitt angereichert sein.
Umpflanzen: Das Umtopfen erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr, wenn die neuen Wurzeln wachsen.
Ruheperiode: Die Wachstumstemperaturen sollten das ganze Jahr über beibehalten werden. Die Niederschlagsmenge ist im Winter 3-4 Monate lang gering, aber durch häufigen, starken Tau ist zusätzliche Feuchtigkeit vorhanden. Beim Anbau sollte die Bewässerung reduziert und die Pflanzen zwischen den Wassergaben austrocknen gelassen werden. Sie sollten jedoch nicht für längere Zeit trocken stehen. Auch die Düngung sollte reduziert oder ganz eingestellt werden, wenn das Wasser reduziert wird. Im Lebensraum ist das Licht im Winter am größten.
Bemerkungen: Die in der Klimatabelle angegebenen Blütezeiten beruhen auf Sammlungsberichten. Die angegebenen Klimadaten beziehen sich auf den kältesten und trockensten Teil des Verbreitungsgebiets. Im Lebensraum der Mindanao-Inseln sind die winterlichen Tiefsttemperaturen um 2-3 °C wärmer, und die Niederschlagsverteilung weist keine winterliche Trockenperiode auf.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Quelle: OrchAtlas V.3.3.1
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Eine kleine Pflanze ist mir vor Jahren eingegangen, doch ich bekam Anfang vorigen Jahres ein kleines wurzelnacktes Abrißstück von einem Freund geschenkt und habe es kultiviert (sehr kleiner Topf von 4 cm; Substrat wenig Rinde und viel Splitt; Standort immer im GW). Dort hat sich die Pflanze prächtig etabliert, hat jetzt sieben Bulben (max. 18 cm), von denen die älteste eine Blüte trägt.
Die pflanze fing an zu blühen, als ich für 10 Tage im Urlaub war, und ich hatte sie zum Fotografieren in den WG geholt. Die 6 cm große weiße Blüte leuchtete in der Sonne. Früh, am nächsten Tag, wollte ich sie fotografieren, doch da war die Blüte zusammen gefaltet! Ich dachte schon: Jetzt ist sie verwelkt. Im GW lag die max. Temperatur bei 16 Grad, der WG heizte sich an diesem Tag bis 30 Grad auf. Doch im Verlaufe des Tages öffnete sich die Blüte wieder, und dies passierte jeden Tag. Wenn abends die Dämmerung kommt, schließt sich die Blüte; früh kommt das Licht und sie geht wieder auf! Diesen Effekt kannte ich bisher nur bei einigen Gartenpflanzen.
Die blütenragende Bulbe muß man stützen, da sie sich infolge der schweren 6 cm großen Blüte neigt.
D. auriculatum zählt zwar nach der Nomenklatur des Forums nicht zu den Mini-Orchideen, ich könnte sie mir aber wegen ihrer Zartheit gut in einer warmen Vitrine vorstellen. Eine ausgesprochene Winterruhe hatte sie bei mir in meinem GW nicht gehabt. Durchkultivieren geht also. Sie scheint auch freiblühend zu sein.
Anbei auch ein Bild vom Substrat und der ganzen Pflanze. Jede Bulbe treibt frisch an der Spitze. Aus dem kleinen Anzuchttopf muß ich sie wohl bald umsetzen. Das Wurzelgewirr ist gewaltig.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
LG Friedrich
Vorkommen: Die Philippinen. Man findet die Pflanzen in der Provinz Bulacan auf der Insel Luzon und in der Provinz Davao auf der Insel Mindanao als ein 30-80 cm großer sympodialer Epiphyt oder Lithophyt.
Standort: Sie wachsen gewöhnlich auf Felsen und Bäumen in 900-1000 m Höhe.
Bulben: 30-80 cm lang. Der dünnen glatte Stängel ist grünlich-gelb.
Blätter: Viele. Die linealisch-lanzettlichen Blätter (wechsel-gegenständig) befinden sich am unteren Teil jedes Triebes. Junge Bulben sind voll beblättert.
Blütenstände: Die Blüten befinden sich in der Regel am endständigen, blattlosen Teil des Stängels. Auch junge beblätterte Bulben können an der Spitze eine Blüte tragen.
Blüten: 1 pro Blütenstand. Die auffälligen Blüten sind 6 cm groß. Die Blüten haben weiße Blütenblätter und eine weiße Lippe mit violetter Färbung an der Basis. Der Sporn und die seitlichen Kelchblätter sind grünlich weiß. Die Blüten duften schwach würzig. Sie schließen sich abends bei Einbruch der Dunkelheit etwas und öffnen sich früh wieder.
Licht/Luftbewegung: 18000-24000 cd. Diffuses oder leicht gedämpftes Licht ist angezeigt.
Temperatur: Während des ganzen Jahres liegen die Tagestemperaturen im Durchschnitt bei 24-28 °C und die Nachttemperaturen bei 15-18 °C, mit einer täglichen Schwankungsbreite von 7-11 °C.
Wasser: Vom späten Frühjahr bis zum Herbst gibt es viel Niederschlag, aber im Winter sind die Bedingungen 3-4 Monate lang trocken. Kulturpflanzen sollten während des aktiven Wachstums feucht gehalten werden, aber im Spätherbst sollte die Bewässerung allmählich reduziert werden.
Luftfeuchte: 80-85 % im Sommer und Herbst, im Winter und Frühjahr 70-75 %.
Dünger: ¼-½ der empfohlenen Stärke, wöchentlich ausgebracht. Ein stickstoffreicher Dünger ist vom Frühjahr bis zum Hochsommer von Vorteil, im Spätsommer und Herbst sollte jedoch ein phosphatreicher Dünger verwendet werden.
Haltung: Die Pflanzen können in jedes offene, schnell durchlässige Medium getopft werden. Das Medium sollte feucht, aber nicht nass sein. Das Substrat in kleinen Töpfen sollte mit feinem Splitt angereichert sein.
Umpflanzen: Das Umtopfen erfolgt am besten im zeitigen Frühjahr, wenn die neuen Wurzeln wachsen.
Ruheperiode: Die Wachstumstemperaturen sollten das ganze Jahr über beibehalten werden. Die Niederschlagsmenge ist im Winter 3-4 Monate lang gering, aber durch häufigen, starken Tau ist zusätzliche Feuchtigkeit vorhanden. Beim Anbau sollte die Bewässerung reduziert und die Pflanzen zwischen den Wassergaben austrocknen gelassen werden. Sie sollten jedoch nicht für längere Zeit trocken stehen. Auch die Düngung sollte reduziert oder ganz eingestellt werden, wenn das Wasser reduziert wird. Im Lebensraum ist das Licht im Winter am größten.
Bemerkungen: Die in der Klimatabelle angegebenen Blütezeiten beruhen auf Sammlungsberichten. Die angegebenen Klimadaten beziehen sich auf den kältesten und trockensten Teil des Verbreitungsgebiets. Im Lebensraum der Mindanao-Inseln sind die winterlichen Tiefsttemperaturen um 2-3 °C wärmer, und die Niederschlagsverteilung weist keine winterliche Trockenperiode auf.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Quelle: OrchAtlas V.3.3.1
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
Eine kleine Pflanze ist mir vor Jahren eingegangen, doch ich bekam Anfang vorigen Jahres ein kleines wurzelnacktes Abrißstück von einem Freund geschenkt und habe es kultiviert (sehr kleiner Topf von 4 cm; Substrat wenig Rinde und viel Splitt; Standort immer im GW). Dort hat sich die Pflanze prächtig etabliert, hat jetzt sieben Bulben (max. 18 cm), von denen die älteste eine Blüte trägt.
Die pflanze fing an zu blühen, als ich für 10 Tage im Urlaub war, und ich hatte sie zum Fotografieren in den WG geholt. Die 6 cm große weiße Blüte leuchtete in der Sonne. Früh, am nächsten Tag, wollte ich sie fotografieren, doch da war die Blüte zusammen gefaltet! Ich dachte schon: Jetzt ist sie verwelkt. Im GW lag die max. Temperatur bei 16 Grad, der WG heizte sich an diesem Tag bis 30 Grad auf. Doch im Verlaufe des Tages öffnete sich die Blüte wieder, und dies passierte jeden Tag. Wenn abends die Dämmerung kommt, schließt sich die Blüte; früh kommt das Licht und sie geht wieder auf! Diesen Effekt kannte ich bisher nur bei einigen Gartenpflanzen.
Die blütenragende Bulbe muß man stützen, da sie sich infolge der schweren 6 cm großen Blüte neigt.
D. auriculatum zählt zwar nach der Nomenklatur des Forums nicht zu den Mini-Orchideen, ich könnte sie mir aber wegen ihrer Zartheit gut in einer warmen Vitrine vorstellen. Eine ausgesprochene Winterruhe hatte sie bei mir in meinem GW nicht gehabt. Durchkultivieren geht also. Sie scheint auch freiblühend zu sein.
Anbei auch ein Bild vom Substrat und der ganzen Pflanze. Jede Bulbe treibt frisch an der Spitze. Aus dem kleinen Anzuchttopf muß ich sie wohl bald umsetzen. Das Wurzelgewirr ist gewaltig.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
LG Friedrich