Weichhautmilben?

Hallo zusammen,

leider habe ich mir (vermutlich über eine Orchidee) diese kleinen Plagegeister eingeschleppt. Sie sind extrem schwer zu sehen, da wirklich winzig (ich schätze keine 0.5 mm), relativ flink und vielleicht sogar lichtscheu (siehe Fotos).

Über die letzten Wochen habe ich beobachtet, wie der Blütentrieb einer Tolumnia immer weiter verkümmert ist, konnte aber keine Ursache ausmachen - bis ich schliesslich die Biester entdeckt habe. Nach meiner Recherche könnte es sich dabei um Weichhautmilben handeln. Da man im örtlichen Baumarkt anscheinend keinen (chemischen) Pflanzenschutz mehr erwerben kann, musste ich online bestellen. Hier war Kiron Milben Ex (Fenpyroximat) verfügbar, das laut Recherche wirkungsvoll sein soll.

Da ich eine Woche auf das Präparat warten musste, habe ich in der Zwischenzeit mit Schmierseife behandelt, was den Befall scheinbar zumindest etwas dezimiert hat. Gestern habe ich dann mit Fenpyroximat gespritzt (1.5 mL / 1 L Wasser, nach Vorgabe). Ich habe sichergestellt, dass sämtliche Pflanzen sowie das Material auf dem sie aufgebunden sind von oben bis unten vollständig benetzt sind. In der Zwischenzeit habe ich die Vitrine mit 70% Isopropanol desinfiziert. Nach dem Abtrockenen die Pflanzen dann wieder eingeräumt. Heute konnte ich dann wieder viele Milben sehen, die scheinbar unbehelligt umherlaufen.

Hat jemand Erfahrung, wie lange es dauert bis Fenpyroximat wirkt? Habe ich es hier vielleicht mit resistenten Plagegeistern zu tun? Wie würdet ihr hier weiter vorgehen?

Eure Erfahrungswerte sind sehr willkommen!

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Dass muss schon Zufall sein. Gerade heuteabend habe ich an eine Masdevalia-hybride die gleichen? Milben entdeckt.
Ich habe jetzt einige Schachtel Raubmilben bestellt. Ich habe noch keine Erfahrung mit Raubmilben und bin also gespannt wie das ausgehen wird.

Hallo

Also ich hatte letztes Jahr mal wieder Spinnmilben in meinem GWH.
Und das als es kühler wurde und ein Abtrocknen schwierig wurde. Da hab ich eine Tüte Raubmilben gekauft und ausgebracht. Bis jetzt habe ich keine Milben mehr gefunden. Ich finde es wirkt besser als erwartet.

Danke für die Antworten.

Ich habe jetzt mit Floramite gespritzt und hoffe, dass das den gewünschten Erfolg bringt. Raubmilben wären zwar eine Möglichkeit, dabei wird sich aber wohl lediglich ein biologisches Gleichgewicht einstellen, oder?

Die erste Frage ist, was hast Du für einen Kulturraum, GWH oder Fensterbank?

Acarazide eignen sich nicht für den Wohnraum, nur für GWH, und müssen zweimal - also in 14 Tagen Rythmus (nur 2 x im Jahr) gespritzt werden, dann sollte man auf ein anderes Präparat umstellen;

Gebot Nr. 1: die Luftfeuchtigkeit mind. 60 %;

Zu den Raumbilben: sie brauchen auch eine hohe Luftfeuchtigkeit - ab 70% -
und sie gehen auch gern an den Pollen blühender Pflanzen!! nicht so angenehm, daher sollte man andere blühende Pflanzen anbieten

ja, sie bringen nur einen biologisches Gleichgewicht, also wie ein Seiltanzakt, in der Praxis schwer zu halten und recht kostspielig, da man ständig neue Generationen besorgen muss.

Ich habe eine Vitrine - Luftfeuchtigkeit zwischen 80% und 90%, Temperatur etwa 25°C. Also optimale Bedingungen für die Biester.

Habe also alles ausgeräumt, von allen Seiten gespritzt, Vitrine mit 70% iPrOH desinfiziert und alles wieder eingeräumt.

Laut Datenblatt soll Floramite nach 4 Tagen zu einem "Knockdown" führen und kann nach 7 Tagen ein zweites Mal gespritzt werden. Das werde ich dann vermutlich so umsetzen.

Wenn möglich würde ich die LF tagsüber absenken, so mache ich das im Wintergarten.
Sprühen der Pflanzen nur morgens, und wöchentlich einmal Fizimite ins Wasser.
Das ist ein Fertilizer und nicht giftig.
Bei starkem Befall hilft auch Kiron, ein Akarizid. Auch Milbeknock hilft, ein Insektizid und Akarizid.
Außerdem habe ich Neemöl eingesetzt, hilft auch gut. Ist aber eben ein Öl, dass höchstens zwei mal im
Jahr anwenden! Hinterlässt leider auch einen klebrigen Film auf den Scheiben.

Vor allem ist wichtig, die Akarizide zu wechseln, um Resistenzen zu vermeiden!

Ich hab eine entdeckt!

Die sind so winzig das kann Monate dauern eine zu finden aber ich hab es geschafft ein Bild zu nehmen.

Meine Fingerspitze daneben um den Grössenvergleich zu zeigen und warum es so schwer ist die zu entdecken. Die sind auch erstaunlicherweise schnell. (und machen viel Schaden)

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Ich sehe leider immer noch lebendige Exemplare, wobei ich das Gefühl habe, dass es nach der Floramite Behandlung besser geworden ist. Entsprechend der Herstellervorgaben werde ich also am Samstag ein zweites Mal behandeln.

Wenn dann noch etwas zu sehen ist, werde ich wohl Milbeknock oder Vertimec versuchen.

Kiron war ja schon erfolglos leider, vermutlich sind die Biester bei mir schon ziemlich resistent.

tut mir leid das zu hören dude. Und ja resistänt auf jeden Fall. Wollte dich fragen wie das Floramite funktioniert da ich das auch hier habe nur noch nie für meine Orchideen es getraut habe zu benutzen..

Ich habe Floramite laut Datenblatt angewandt: 400 µL pro 1L deionisiertes Wasser, alles tropfnass eingesprüht und abtrocknen lassen, bevor ich es wieder in die Vitrine geräumt habe. Zum Abmessen dieser kleinen Mengen eignet sich (falls keine richtige Pipette zur Verfügung steht) eine 1mL Spritze aus der Apotheke.

Dabei schadet auch entsprechende Schutzausrüstung nicht (Handschuhe, lange Kleidung, ggf Maske gegen Aerosole).

Befi schrieb:Wenn möglich würde ich die LF tagsüber absenken, so mache ich das im Wintergarten.
Sprühen der Pflanzen nur morgens, und wöchentlich einmal Fizimite ins Wasser.
Das ist ein Fertilizer und nicht giftig.
Bei starkem Befall hilft auch Kiron, ein Akarizid. Auch Milbeknock hilft,  ein Insektizid und Akarizid.
Außerdem habe ich Neemöl eingesetzt, hilft auch gut. Ist aber eben ein Öl, dass höchstens zwei mal im
Jahr anwenden! Hinterlässt leider auch einen klebrigen Film auf den Scheiben.

Vor allem ist wichtig, die Akarizide zu wechseln, um Resistenzen zu vermeiden!

Absenken der Luftfeuchtigkeit ist schwierig, aber ich versuche es. Weißt du, was die Inhaltsstoffe von Fizimite sind? Ich konnte online nicht viel finden, nur das es sich wohl um Surfactant handelt. Ist das vergleichbar mit Physan 20 (also auch quartarnäre Ammoniumsalze)?

Keine Ahnung was da genau drin ist.
Es schäumt jedenfalls und hat seifige Konsistenz.
Auf dem Etikett ist auch nicht viel zu finden.
Ich habe den Eindruck, das den Pflanzen das Mittel gut tut.
Und noch sind keine neuen Weichhautmilben zu finden.

Die Behandlung war ziemlich langwierig und die meisten Mittel haben nur mäßig geholfen.

Ein Mittel hatte ich vergessen Bio Insekten-frei Neem, da ist kein Öl drin, und Resistenzen sind auch
nicht zu befürchten. Wirkt aber erst richtig nach Wochen!!!

Mehr Infos gibt die Flasche nicht her!

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Vielen Dank! Schade, dass nicht mehr zu den Inhaltsstoffen zu erfahren ist.

Ich habe die Orchideen nun letzte Woche mit einer Mischung Abamectin und Bifenazat behandelt. Bis jetzt keine lebendigen Milben mehr gesehen - ich es bleibt dabei.

Ich drücke die Daumen für einen Erfolg dude!

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Für mich sieht das nach normalen Vorratsmilben (Mehlmilben) aus.

Probiert es doch einmal mit Kampfer-Spiritus (" Franzbranntwein": Äthanol, Kampfer, ätherische Öle). Es riecht etwas nach "Altersheim", doch nicht unangenehm, und es wirkt gegen Milben und derartige Weichhäuter. Ich sprühe es in der Wohnung.

LG Friedrich

OF-Willi schrieb:Probiert es doch einmal mit Kampfer-Spiritus (" Franzbranntwein": Äthanol, Kampfer, ätherische Öle). Es riecht etwas nach "Altersheim", doch nicht unangenehm, und es wirkt gegen Milben und derartige Weichhäuter. Ich sprühe es in der Wohnung.

LG Friedrich

Ich versuche mein Glück gerade mit einer Geraniol-Mischung gegen Milben in der Wohnung ( Wg. Stauballergie). Geruch gut, aber noch stark, ich hoffe das verduftet wieder. Milbenspray verwende ich lieber nicht, zum Teil werden da immer noch (Trotz Meldung) Mittel mit dem nicht mehr zugelassenen Wirkstoff Esbiothrin verkauft. Andere sind wiederum für Katzen tödlich giftig wegen Permethrin.

Wie wendest du diesen Kampfer- Spiritus an den Pflanzen an? Kann mir vorstellen dass man die nicht unbedingt damit gießen darf.

Hallo Tanja,

das Mittel wird unverdünnt in einen kleinen Handsprüher gefüllt und dann sprühe ich, auch in das Substrat. Wenn die Viecher sich im Wurzelbereich befinden, sollte man mit Zeitabstand die Behandlung wieder ausführen.
Alkohol ist in fast allen Desinfektionsmitteln enthalten (dort Isopropanol, wahrscheinlich weil billiger). "Weichtiere" können nicht in Alkohol überleben. Der im Franzbranntwein enthaltene Kampfer ist ein wirksames Mittel gegen Milben. Der auf den Blattteilen entstehende Film aus ätherischen Ölen (Fichtennadelöl udgl.) erstickt zudem die Kleinlebewesen. Der Pflanze schadet es nicht. Ich hatte kürzlich (wohl in dem Thread "Ich bekomme sie nicht los" von Eli) darüber berichtet. Das Mittel wirkt auch gegen Woll-Läuse, die sich oft in unzugänglichen Ecken verstecken.
Wie gesagt, der Wurzelbereich ist schwieriger. Doch dort werden sie nicht lange bleiben und suchen wohl eher das Blattwerk.
Es geht auch reiner Brennspiritus, der ist etwas konzentrierter als der Franzbranntwein. Bei diesem wirkt jedoch noch der Kampfer-Milbentod.
Franzbranntwein gibt es preiswert in Apotheken und Drogerien.

LG Friedrich

Ultraschall- Stecker wäre evtl. auch noch eine Möglichkeit. Leider gibt es noch keine genauen Studien die die Wirksamkeit beweisen. Wäre aber sehr praktisch wenn man Milben vertreiben könnte ohne die Pflanze direkt zu behandeln. Die werden natürlich hergestellt um Staubmilben aus Allergiker-Haushalten zu vertreiben, aber könnte ja auch für Gärtner nützlich sein.

Ergänzung zum Franzbranntwein: Hatte gestern meinen Vorrat ergänzen müssen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es unter dem Namen "Franzbranntwein" verschiedene Angebote im Handel gibt.

Franzbranntwein war ursprünglich ein in Frankreich (bei den "Franzmännern") hergestellter reiner Weinbrand. Der ginge natürlich auch: Wenn genügend davon trinkt, sieht man die Läuse nicht mehr.

Achtet bitte beim Einkauf des Mittels zur Läusebekämpfung, dass es Kampfer enthält (ist nicht ein jedem Angebot enthalten)! Ätherische Öle sind immer drin und die Sorte ist fast gleichgültig (Thymianöl, Fichtennadeln, Minze, Eukalyptus etc.). Der Preis liegt unter 3 €/0,5 l.

LG Friedrich

OF Willi,wie heisst das Zeug denn?Gibts da einen Namen dafür? Dann würde ich mir sowas auch besorgen.

Grüssle Andrea

Hallo Andrea,

beim Kauf musst Du darauf achten:
1. Kein Gel, sondern Flüssigkeit!
2. Ethanol, 2-5 g Campher/100 ml, Latschenkiefernöl u.a. Alle anderen Zutaten sind gut bei Einreibungen, nützen jedoch bei Läusen nicht.
3. Franzbranntwein werden sie alle genannt.

Die Drogerien haben das Präparat von wechselnden Herstellern; bei Amazon ist die Auswahl größer.
Beispiel: Fa. Sunlive bei Amazon (6 €/0,5 l.
Ich habe gekauft bei dm: Fa. Mivolis für 2,25 €/0,5 l (gibt es manchmal nur als Gel).
Bei den Discountern ist Franzbranntwein hin und wieder im Angebot und auch preiswert, doch die Lieferanten wechseln. Man muss genau lesen, was drin ist. Bei Amazon kommen gelegentlich auch noch die Versandkosten hinzu. Du siehst also, die Preisspanne ist gewaltig, doch mit 1/2 l kommt man weit.

Ich besprühe die Pflanzen auf dem Balkon, dann kommen sie gleich wieder in die Wohnung.

LF Friedrich

danke Friedrich,dann mach ich mich mal auf die Suche.

Grüssle Andrea