Diese Art wurde von Lindley 1842 als Oncidium serratum erstbeschrieben und dann von Kränzlin 1917 in die Gattung Cyrtochilum überführt.
Sie kommt aus Peru und Ecuador, wo sie entlang von Flüssen und in Nebelwäldern in Höhen von 1300 m bis 3600 m vorrkommt,
und wächst auf Bäumen und an steilen Klippenwänden.
Am Standort betragen die Temperaturen ganzjährig im Schnitt 24-27°C tags und 11-13°C nachts.
Aufgrund der großen Höhenunterschiede ist die Art relativ temperaturtolerant und sollte im kühlen Teil
des temperierten GWH bei kräftiger Luftbewegung kutiviert werden.
Die LF beträgt in der Natur die meiste Zeit 75-80% und fällt für 2 Monate im Winter auf 60-65%.
Dann sind dort auch die größten Tag-Nacht-Temperaturdifferenzen.
Deshalb sollten die Pflanzen im späten Herbst etwas trockener gehalten werden und im Winter soviel Licht erhalten,
wie möglich, ohne daß die Blätter verbrennen.
(Angaben von Baker&Baker)
Meine Pflanze erwarb ich bei Befort 2019 in Dresden als Cyrtochilum macranthum.
Da vegetativ kein Unterschied zwischen beiden Arten besteht, war ich bis vor kurzem noch der Meinung, diese Art zu besitzen.
Als der Blütentrieb wuchs und kein Ende nehmen wollte, entschloß ich mich zur Dressur.
Ich wollte keinesfalls, daß er sich wie bei anderen Orchideenfreunden durch das ganze GWH schlängelt und bog immer, wenn wieder ein Stück gewachsen war, den Blütentrieb abwärts und klemmte ihn am Draht fest.
Als der Kreis vollendet war, hatte der Trieb die Nase voll und entschloß sich, Seitenäste mit Knospen hervor zu bringen.
Meine Verblüffung war groß, als es sich nicht um macranthum, sondern um serratum handelte.
Aber auch diese Art ist wunderschön und stand auf meiner Wunschliste.
Außerdem habe ich noch ein C. macranthum von Peruflora, bei denen stimmt das Etikett hoffentlich.
Eine Besonderheit weist die Blüte dieser Art auf:
Wie auf den Fotos zu sehen ist, sind die Enden der Petalen wie gefaltete Hände zusammen gefügt.
Die fein gefransten Ränder bilden eine Art Reißverschluß.
Bei Harry Zelenko sind Blüten dieser Art auch so abgebildet, aber auch welche mit offenen Blüten.
Ich habe die Petalen bei einer Blüte geöffnet und werde sehen, ob diese sich ausbreitet.
Ausgebreitet hat die Blüte einen Durchmesser von ca. 7 cm.
Bisher hat diese Orchidee bei mir auch im Sommer in der Kultur keine Schwierigkeiten und ich hoffe auf eine große Pflanze,
auch wenn der kletternde Wuchs einige Mühe damit verspricht.
Gruß
Christian