Ich habe nochmal nachgelesen und einen Artikel von Frank Cervera gefunden, er sagt er habe den schlimii Komplex am Standort untersucht, alle Varianten seien gleich autogam, fischeri existiere am Standort nicht sondern nur chaotische Varianten. Er bezeichnet schlimii und abgeleitete Arten als Beispiel für eine Ochlospecies.
Dazu passt nur nicht so richtig dass der Begriff sich ursprünglich nicht auf die Probleme autogamer Arten bezieht. (Cronk nennt übrigends Schizochilus zeyheri nach Linder als Beispiel für eine Ochlospecies, ich vermute aber hier irrt er sich??)
Nun finden wir aber bei Phrag. Lindenii (das nach Bateman durch Pelorie aus wallisii hervorgegangen ist) und auch humboldtii pelorische Varianten,
was wieder an Ophrys apifera erinnert mit seiner häufigen Pelorie. Interessant ist auch diese Parallele:
Wie bei den Ochlospecies findet man die Varianten von apifera geografisch nicht geichmässig verteilt sondern wie ein Schachbrettmuster, zB an einem Standort gar keine Varianten, woanders kleine Populationen davon.
„Species such as these are a nightmare to the taxonomist, though when aspects of their biology other than taxonomy are considered they may have much to offer to general, and, in particular, to evolutionary studies.“ White, 1998.
Vanini nennt humboldtii eine Ochlospecies.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Cronk 1998: Ochlospecies:
„White's ochlospecies, which represents a particular type of species problem distinct from those resulting from familiar complications of hybridisation, autogamy or apomixis. An ochlospecies is a polymorphic species with chaotic infraspecific variation which is intractable to formal taxonomic treatment“
„Species which show variation that is strongly polymorphic but only weakly polytypic 2. Character-state distribution shows only partial correlation with geography and ecology (checkerboard variation). 3. Characters vary independently, and not in a correlated fashion. 4. Complexity of variation is not due to hybridisation between currently recognisable species, or to a specialised breeding system (i.e. an ochlospecies is not a hybrid swarm or an aggregate of apomictic microspecies).“
„Es gibt Arten, die variabel sind, aber auf eine leicht verständliche Weise, zum Beispiel, weil die Variation gut hierarchisch ist man also Unterarten und varianten definieren kann, weil mehrere Merkmale Korrelationen aufweisen oder weil es ein klares geografisches Muster gibt.
Und dann gibt es noch die undefinierbaren Arten, die Variationen zeigen, aber keine klare Struktur haben, keine definierbaren Unterarten . Varianten nicht geografisch getrennt sondern überall oder Schachbrettmusterartig, Mehrere entscheidende Charaktere scheinen unabhängig voneinander zu variieren, kein geografisches Muster, nur ein Durcheinander. Das sind dann die Ochlospezies. „
gruss Jürgen