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Problem mit der Zisterne

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Nach unten  Nachricht [Seite 1 von 1]

1Problem mit der Zisterne Empty Problem mit der Zisterne 05.02.21 13:57

Gast

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Gast

Hallo miteinander,

ich habe unter meinem GH eine Kunststoffzisterne mit ca 1,6 cbm, die über eine unterirdische Leitung mit Regenwasser gespeist wird, das aus der Regenrinne eines Ziegeldachs stammt. Das Wasser wird von einer Tauchpumpe ins GH hochgepumpt und hat normalerweise rund 60 Mikrosiemens, mal etwas mehr, mal etwas weniger.

Heute habe ich beim zufälligen Nachmessen festgestellt, dass das Wasser deutlich über 400 Mikrosiemens hat. Um auszuschließen, dass das Messgerät spinnt, habe ich die Regentonne nachgemessen, sie hat nach wie vor 60 mS.

Das Wasser, das momentan in der Zisterne ist, ist für meine Pflanzen (vor allem Pleuro-Verwandtschaft) natürlich nicht brauchbar. Ich werde es wohl wegleeren.

Mir ist nicht klar, wo die Quelle der Verunreinigung liegt. Meine Vermutung ist, dass nach den starken Regenfällen und der Schneeschmelze in der letzten Woche Wasser aus dem Boden über irgendwelche nicht vorgesehenen Wege in die Zisterne eingedrungen ist, - vielleicht ist das Erdreich rund um die Zisterne so mit Wasser gesättigt gewesen, dass dort Wasser von außen eingedrungen ist.

Meine Frage: habt Ihr sowas auch schon mal gehabt? Wenn ja, wie seid Ihr damit umgegangen? Was würdet Ihr an meiner Stelle machen?

Grüße

Wilfried

Blackrudy

Blackrudy
Orchideenfreund

Hallo Wilfried,

ich habe hinter dem Haus eine gesetzte Zisterne, die auch das komplette Wasser von den Flachdächern und der Terrasse aufnimmt.
Das sind rund 160m² Fläche. Da bleibt es nicht aus, dass in der Zisterne nicht nur Wasser, sondern auch Schmutz und Pflanzenreste landen. Wir haben teilweise eine begrünte Terrasse.
Ich nutze das Regenwasser zum Gießen und Vernebeln. Dazu sollte das Wasser ohne Schwebestoffe sein, da sonst die Hochdruckpumpe leidet.
Dazu benutze ich eine Osmoseanlage. Über ein 3-stufiges Filtersystem wird das Wasser von den Schwebeteilchen befreit und das Wasser wird durch eine feinporige Membran gepresst, die auch die Salze und entfernt. Das Wasser fange ich in einem 200l-Fass im Keller auf. Das Wasser hat dann einen Leitwert von 30μS.
Osmoseanlagen gibt es in unterschiedlichen Größen (Durchlauf in l/Tag) und mit unterschiedlichen Filtersystemen. Ich habe ein Gerät der Firma Aquacare. (Einstiegspreis 250,-€) Aber diese Investition lohnt sich, da man kaum Probleme mit Kalkablagerungen und Versalzung von Substrat hat.
Der Umkehrosmose ist die Wasserqualität relativ egal, das Ergebnis ist immer das gleiche. Je nach Wasserqalität muss man Filter und Osmosekartusche öfter tauschen.

Gast

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Gast

vielleicht ist eine Maus mal reingefallen.

Gast

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Gast

Igor, das hätte er beim ersten öffnen wohl gerochen... dazu erhöht eine kleine gammelnde Maus den Leitwert von 1600l Wasser nicht so stark.

Edit: Zum Vergleich, man müsste 320g Kochsalz hinzufügen, damit man bei 1600l Wasser und 23 Grad auf 400yS kommt. Wenn ich mich nicht verrechnet habe.

Gast

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Gast

Igor schrieb:vielleicht ist eine Maus mal reingefallen.

Das ist immer mein Albtraum (wobei ich vor den organischen Verbindungen, die eine gammelnde Maus abgibt, mehr Angst hätte als vor den anorganischen). Insofern bin ich dankbar für Leos Berechnung, dass selbst eine Maus, die aus reinem Kochsalz bestünde, den Leitwert nicht derart in die Höhe treiben würde.

Update zur Situation: Ich habe vorgestern die Zisterne ganz leer gepumpt. Gestern waren, obwohl es bei uns nicht geregnet hatte, schon wieder 50 bis 100 Liter in der Zisterne (500 μS), die ich dann ebenfalls abgepumpt habe. Heute hat es fast den ganzen Tag geregnet, aber das Wasser in der Zisterne hat wieder an die 500 μS. Mich bestärkt das in meinem Verdacht, dass Zisterne oder Zuleitung undicht sind und aus dem durch Starkregen und Schneeschmelze wassergesättigten Erdreich irgendwo auf einem unvorhergesehenen Weg Wasser in die Zisterne trielt.

Momentan behelfe ich mich mit Wasser aus der Regentonne, - im Winter braucht man ja nicht so viel. Mal sehen wie es weitergeht; vielleicht lege ich die Zisterne still und steige tatsächlich auf eine Osmoseanlage um.


Grüße

Wilfried

6Problem mit der Zisterne Empty Rückfrage 07.02.21 22:21

max4orchids

max4orchids
Orchideenfreund

Moin!

Wenn Du in der Regentonne nur 60 µS gemessen hast, in der Zisterne aber über 400 µS, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, dass die Zuleitung zur Regentonne über ein Feinsieb gefiltert wird und deswegen dort nur 60 µS  ankommen, wohingegen das Gros des Wassers direkt bzw. ungefiltert in die Zisterne gelangt, also dem entspricht, was vom Dach herunterkommt.

Das wäre zumindest eine Erklärung, weswegen Du die Ursache nicht unter, sondern über der Erde suchen müsstest. Vom Dach könnten natürlich auch höhere Werte kommen, sei es, weil von dort immer noch überproportional viele Partikel vom trockenen Sommer und Herbst herunterkommen, insbesondere jetzt bei stärkerem Regen, sei es, weil von Industrie oder Kaminrauch herstammende Aerosole mit den Regentropfen auf dem Dach niedergehen, also belastetes Wasser auf das Dach und von dort in die Zisterne gelangt. Auch eine Möglichkeit.

Sollte tatsächlich das Wasser, welches in die Zisterne geleitet wird, lediglich 60 µS haben, dann stellt sich die Frage, ob die Zisterne frisch gestrichen oder irgendwie mit Dichtmittel behandelt worden ist - und erst ganz am Schluss, ob der unwahrscheinliche Fall einer Undichtigkeit entstanden sein kann.

So oder so, die Anschaffung einer Osmoseanlage könnte hier Wunder wirken: Das Osmosewasser geht direkt in eine Zwischentonne von ca. 100 Litern, das dabei anfallende Brauchwasser in die Regentonne oder zurück in die Zisterne (einer modernen Osmoseanlage dürfte es letztlich egal sein, ob aus der Zisterne Wasser mit 400 oder 600 µS kommt, sie wird daraus in jedem Fall im Verhältnis 1:1 Osmosewasser  von 10-20 µS und Brauchwasser von etwa 800 bis 1200 machen, welches in der Zisterne den Wert des dortigen Wassers [solange mehr vom Dach kommt als aus der Osmoseanlage zurück] nur unwesentlich verschlechtert). Aber natürlich kann das Brauchwasser auch gleich in den Garten gelangen bzw. in der Regentonne bleiben, um die Qualität des Regenwassers in der Zisterne nicht wesentlich zu verschlechtern (etwa durch Anreicherung von Schadstoffen; was aber nur für den Garten ein Problem wäre, nicht jedoch für die Orchideen, da die ja so oder so Osmosewasser erhalten würden).

Letzteres nur als Hinweis, wie man das sinnvoll lösen könnte: Anstelle aufwendiger Buddelarbeiten und Kosten für den Handwerker, lieber in eine vernünftige Osmoseanlage investieren (mit ca. 400-500 € bekommst Du eine sehr gute Anlage, die genug Osmosewasser produziert). Und dann kann vom Dach kommen was wolle.

Viel Erfolg!

Christian N

Christian N
Moderator

Seitdem ich Orchideen kultiviere, benutze ich Regenwasser.
Auch für meine Aquarien habe ich immer wieder mal Regenwasser benutzt, weil wir hier in Berlin und Umgebung sehr hartes Leitungswasser haben.
Selbst als wir den sauren Regen hatten, konnte man das Regenwasser für Orchideen unbehandelt verwenden, wenn man nicht gleich den ersten Regen verwendet hat.
Seitdem ich am Stadtrand wohne und das Regenwasser vom Dach meines eingeschossigen Wohnhauses auffange, habe ich jedoch Probleme mit der organischen Belastung des aufgefangenen Regenwassers.
Wegen der geringen Traufhöhe kann ich alle Regenrinnen ohne großen Aufwand reinigen.
Und das ist auch dringend erforderlich.

Abgesehen vom Laub, Rindenstücken und kleinen Zweigen, die von den nahe gelegenen Bäumen aufs Dach fallen, treten im Frühjahr periodisch starke Belastungen durch Baumpollen (“Schwefelregen“) aber auch Blütenresten ( Birken!) auf.
Diese Einträge werden in den Dachrinnen regelrecht kompostiert.
Zuerst habe ich gedacht, die Regenwürmer in den Dachrinnen sind versehentlich von Vögeln fallen gelassen worden.
Beobachtungen haben ergeben, daß die Regenwürmer bei feuchter Witterung die Fallrohre hoch kriechen.Auf jeden Fall sind sie ständig zu finden, ebenso wie Ameisen und anderes Getier.
Die Krönung sind Walnüsse, Knochenreste und tote Vogeljunge, die von den Krähen in dieRegenrinnen gebracht werden.

Das macht die Gewinnung sauberen Regenwassers sehr aufwändig.
Aber selbst klares Regenwasser kann jede Menge schädliche Organismen enthalten und ich mache diese für einige Infektionen an den Orchideen verantwortlich.

Nachdem ich mehrfach bei Neueinrichtung von Aquarien mit Regenwasser Trübungen hatte, die ich mit herkömmlichen Mitteln nicht beseitigen konnte, habe ich mir eine Green Killing Machine (UV-Klärer) besorgt und mit Erfolg eingesetzt.
Jetzt werde ich mein Regenwasser im GWH damit behandeln.

Auf Dauer halte ich aber die vorgeschlagene Osmose-Wasseraufbereitung für sinnvoller und plane deren Anschaffung.


Gruß
Christian

max4orchids

max4orchids
Orchideenfreund

Nachtrag: Es ginge natürlich auch, die Osmoseanlage ganz normal an das Leitungswasser anzuschließen. Dann geht das Osmosewasser ins GWH und das Brauchwasser in die Zisterne. Hätte den Vorteil, dass garantiert immer genug Osmosewasser vorhanden wäre, unabhängig vom Wasserstand in der Zisterne. - In meinem GWH habe ich es so eingerichtet, dass ich wählen kann zwischen Leitungswasser, Zisternenwasser und Tonnenwasser - und auch, ob die Osmoseanlage das Wasser aus der Zisterne oder aber aus der Leitung erhält. Mit Tonnenwasser meine ich eine 100 Liter Tonne, in der ich das Wasser bei Bedarf aufmischen kann mit Dünger, Stärkungsmittel, usw. - und von da saugt es ein Hauswerk an und speist es wahlweise in Handsprüher, Nebelanlage oder automatische Beregnung.

Gast

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Gast

Hallo Wilfried,
Kannst Du den Zulauf der Zisterne absperren? Und dann alles abpumen. Und dann schauen ob Wasser von außen eintritt.
Schöne Grüße
Christian

Angi

Angi
Orchideenfreund

Ich hab eine Frage an Wilfried:
Hast du im Zulauf zu der Zisterne einen Filter?  Evtl. habe ich das auch überlesen; aber wenn nicht: das Wasser in meiner Zisterne stammt vom Dach und wird gefiltert in die Zisterne geleitet. Falls du einen Filter hast: ist er evtl. beschädigt oder muss gesäubert oder erneuert werden?

https://bordercollie-niko.jimdo.com/

max4orchids

max4orchids
Orchideenfreund

Moin!

Wenn ich richtig mitgelesen habe, dann hat Wilfried im Update doch schon geschrieben, dass er die Zisterne leergepumpt hat, das Problem aber fortbesteht.

Wilfried, könntest Du mal den Zulauf beschreiben? Gibt es da im Fallrohr/Zulauf ein (Fein-)Sieb oder gar einen Filter?

Da die Zisterne aus PVC ist, dürfte doch unwahrscheinlich sein, dass unterirdisch Wasser oder Dreck in sie gelangt, es sei denn sie wäre gefrohren und geplatzt?!!! Wie tief ist sie denn unter der Erde?

Konntest Du beim Auspumpen feststellen, ob Sedimente bzw.
Schlammpartikel mit herausgelangen? Oder hineinleuchten und sehen, wie der Boden aussieht?

Das klingt doch insgesamt recht merkwürdig. Irgendwo ist da ein systematischer Fehler! Und denk daran: Bei Regen Wasser aus dem Fallrohr auffangen, nicht aus der Tonne, und - ja, warum nicht, Regenwasser selbst in einer sauberen Schüssel auch - wäre doch verhext, wenn Du der Ursache nicht auf die Spur kämst!

Viel Erfolg!

Gast

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Gast

Ja das ist schon klar. Aber da ist ja vom Dach wieder Wasser rein geflossen. So kann er nicht feststellen ob eine Undichtheit besteht. Ich habe ihn gefragt ob er den Zulauf absperren kann. Weil dann würde sich die eventuell schadhafte Zisterne nur mit einsickerndem Wasser füllen. Also eine Dichtheitsprüfung gegen Druck von Außen.
Deine anderen Punkte sind sehr gut und sollten auch geprüfte werden. Aber Dichtheitsprüfung steht an erster Stelle. Weil die anderen Punkte eventuell zutreffen können, aber nicht die Ursache des hohen Leitwerts sein müssen.

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