Dendrobium subacaule [Reinwardt ex Lindley 1858]Vorkommen: Weit verbreitet. Die Pflanzen wachsen in den Bergen von Neuguinea, auf der Insel Tidore auf den Molukken und auf Guadalcanal auf den Salomoninseln. In Irian Jaya (West-Neuguinea) werden Pflanzen von der Vogelkop-Halbinsel, dem Mt. Jaya (Mt. Carstensz) und den Cyclop- und Orion-Bergen gemeldet. In Papua wachsen die Pflanzen in den Provinzen West Sepik, Enga, Southern Highlands, Western Highlands, Eastern Highlands, Madang, Morobe, Central und Milne Bay.
Ein 2-4 cm großer sympodialer Epiphyt. Die winzigen Pflanzen bilden Matten, die oft 20-30 cm groß werden.
Standort: Die Orchideen wachsen in der Regel in einer Höhe von 750-2500 m auf kleinen, moosbedeckten Zweigen und Ästen, gelegentlich findet man sie aber auch im Moos auf Felsen und auf der Bodenoberfläche.
Wissenswertes: Reeve und Woods führen D. begoniicarpum [J. J. Smith], D. zaingense [J. J. Smith], D. oreocharis [Schlechter] und D. tricostatum [Schlechter] als Synonyme. Lewis und Cribb führen nur die beiden letztgenannten Namen als Synonyme auf.
Bulben: 0,5-1,0 cm lang. Die Pseudobulben sind rötlich braun.
Blätter: 2-3 pro Trieb. Die ovalen, sommergrünen Blätter sind 0,5-1,0 cm lang. Die Oberseite ist dunkelgrün und die Unterseite ist violett gefärbt.
Blütenstände: 1,3 cm lang. Zahlreiche Blütenstände stehen an blattlosen Pseudobulben. Die Blüten sind einander zugewandt. Einzelne Pseudobulben blühen 2 Jahre lang oder länger.
Blüten: 2 pro Blütenstand, aber die Pflanzen sind oft vollständig mit Blüten bedeckt. Die Blüten sind 0,8-1,0 cm groß, groß für die Größe der Pflanze. Sie halten sich oft 6 Monate oder länger. Die Sepalen und Petalen mit bewimperten Rändern können ziegelrot oder leuchtend scharlachrot sein. Die spatenförmige Lippe, die oben liegt, ist meist gelb oder orange, besonders an der Spitze.
Licht/Luftbewegung: 20000-25000 cd.
Temperatur: Während des ganzen Jahres liegen die Tagestemperaturen im Durchschnitt bei 25-26 °C und die Nachttemperaturen bei 14-15 °C, mit einer täglichen Schwankungsbreite von 10-11 °C. Da die Pflanzen in einer so großen Bandbreite von Höhenlagen vorkommen, sollten sie sich an Temperaturen anpassen, die 4-6 °C wärmer und kühler sind als oben angegeben.
Klima-Station für die Tabelle: Goroka, Papua-Neuguinea, auf 1567 m. Die Extremtemperaturen liegen bei 31°C und 6°C.
Wasser: Fast das ganze Jahr über fallen mäßige bis starke Niederschläge, aber im Winter ist es drei Monate lang etwas trockener. Die hohe relative Luftfeuchtigkeit und die große Temperaturspanne führen zu häufigen starken Tauablagerungen. Zusätzliche Feuchtigkeit ist in Form von Nebel und tief hängenden Wolken vorhanden. Kulturpflanzen sollten feucht gehalten werden und nie ganz austrocknen. Im Sommer kann bei heißem, trockenem Wetter eine tägliche Bewässerung erforderlich sein. Zusätzliches Gießen am frühen Morgen kann von Vorteil sein, besonders an hellen, sonnigen Tagen.
Luftfeuchte: 70-75% die meiste Zeit des Jahres, im Spätwinter und im Frühjahr sinkt sie auf fast 65%.
Dünger: ¼-½ der empfohlenen Stärke. Ein ausgewogener Dünger sollte während des ganzen Jahres wöchentlich bis zweiwöchentlich ausgebracht werden.
Haltung: Die Pflanzen können auf Baumfarnen oder Korkplatten gezogen werden, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist und die Pflanzen im Sommer mindestens einmal täglich gegossen werden. Wenn die Pflanzen getopft werden, kann jedes offene, schnell durchlässige Medium verwendet werden.
Umpflanzen: Die Pflanzen können umgetopft werden, sobald neue Wurzeln wachsen.
Ruheperiode: Die Wachstumstemperaturen sollten das ganze Jahr über beibehalten werden. Die Bewässerung sollte im Winter reduziert werden, insbesondere bei Pflanzen, die in den gemäßigten Breitengraden unter dunklen, kurztägigen Bedingungen kultiviert werden; die Pflanzen sollten jedoch nie vollständig austrocknen. Die Düngung sollte bis zum Frühjahr reduziert oder ganz eingestellt werden. Am Standort ist die Lichtintensität im Winter wahrscheinlich am höchsten.
Bemerkungen: Die in der Klimatabelle angegebene Blütezeit basiert auf Anbaudaten. Die Pflanzen sind in der Kultur nur schwer am Leben zu erhalten. Hervorragende Drainage und starke Luftzirkulation sind offensichtlich kritische Elemente. Northen gibt an, dass die Pflanzen „kühl, feucht und gutes Licht“ benötigen.
Synonyme: Dendr. oreocharis [Schlechter 1912]
Dendr. tricostatum [Schlechter 1912]
Dendr. begoniicarpum [J. J. Smith 1912]
Dendr. begoniicarpum var. parviflorum [J. J. Smith 1913]
Dendr. delicatulum [Kraenzlin ex Warb. 1892]
Dendr. junzaingense [J. J. Smith 1934]
Dendr. begoniicarpum [(J. J. Smith) Rauschert 1983]
Dendr. junzaingense [(J. J. Smith) Rauschert 1983]
Dendr. oreocharis [(Schlechter) Rauschert 1983]
Pedilonum tricostatum [(Schlechter) Brieger 1981]
Pedilonum junzaingense [(J. J. Smith) Rauschert 1983]
Pedilonum oreocharis [(Schlechter) Rauschert 1983]
Callista subacaulis [(Reinw. ex Lindley) Kuntze 1891]
Pedilonum subacaule [(Reinw. ex Lindley) Rauschert 1983]
Quelle: OrchAtlas V.3.3.1.2Eine sehr schöne jedoch auch heikle Miniatur; bei uns wohl eine typische Vitrinenpflanze. Bei mir würde sie nicht wachsen.
LG Friedrich