Moin,
wie es schon bei meinem Avatar steht, sind mir die terrestrischen Orchideen die Liebsten. Darunter hab ich dann noch ein paar Favoriten. Erstens die asiatischen Calanthe und Verwandte, Habenaria und Co., Pterostylis sowie ein paar Südafrikaner, darunter Satyrium.
Vor allem von den geophytischen Südafrikanern werden, ausser vielleicht Disa uniflora und ihre Hybriden, nicht viele kultiviert. Dabei behaupte ich, das es nicht die Schwierigkeit der Kultur sondern einfach die Möglichkeit der Beschaffung ist, die die Grenzen der Artenvielfalt in unseren Sammlungen setzt. Man ist auf Samen angewiesen und das sie jemand aussäen kann. Bei mir laufen gerade Aussaat-Versuche mit zwei Disa-Arten. Es gibt aber eine Gärtnerei in Deutschland, wo man ein paar dieser Sonderlinge erwerben kann: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können].
Meine Kultur findet neben den südafrikanischen Zwiebeln und Knollen, wie z.B. Lachenalia und Gladiolus, statt. Die Pflege und Ansprüche sind fast identisch: ein meist sehr nährstoffarmes, oft saures, eher mineralisches, gut durchlässiges Substrat mit etwas Rohhumus für den Pilz, mit dem sie immer noch zusammenleben. Wenn man dann noch beachtet, das ein Großteil dieser Knollenorchideen Winterwachser sind, also im Sommer, wenn sie eingezogen sind, ziemlich trocken gehalten werden möchten, klappt es eigentlich ganz gut.
Satyrium erectum ist im Kap-Gebiet recht weit verbreitet und bewohnt recht trockene Landstriche. Hier sind Jahres-Niederschläge von 200 - 400 mm keine Seltenheit. Oft hat sie Sukkulenten als Begleitflora und wenn man sich ihre Blätter selber mal genauer ansieht, dann merkt man, dass sie für eine Knollenpflanze ganz schön fest sind.
Auffällig ist dazu noch, das beide Blätter flach auf dem Boden aufliegen. Diese Blatthaltung findet sich bei unterschiedlichen Pflanzenfamilien besonders oft in den Trockengebieten Afrikas. Es ist tatsächlich eine Anpassung an die Trockenheit, dann unter diesen dicht aufliegenden Blättern verdunstet Wasser, wenn es denn mal regnet deutlich langsamer als daneben und somit kann die Pflanze länger davon profitieren.
Die Kultur erfolgt bei mir im Kalthaus in einer Mischung aus dem Kakteensubstrat Vulkatec (2 Teile) und einer torffreien Blumenerde auf Holzbasis (1 Teil). Aus dieser Mischung siebe ich dann noch die ganz feinen und ganz groben Bestandteile heraus, das ich schlussendlich eine Körnung von ca. 3 bis 4 mm habe. Da die Art eine sehr große Wurzelknolle ausbildet, kultiviere ich sie in einem tiefen Rosentopf.
In der Wachstumszeit wird sie mäßig gegossen und steht bei so viel Licht, am besten Sonne, wie möglich. In der sommerlichen Ruhezeit husche ich dann nur gelegentlich mal beim Giessen etwas über den Topf. Gedüngt wird nie, dafür aber jährlich umgetopft.
So blüht sie jetzt seit drei Jahren regelmäßig und wächst auch gut, auch wenn eine natürliche Knollenteilung bei dieser Art noch nicht stattgefunden hat. Eine andere ist da etwas produktiver. Aber Gärtner haben ja Geduld.
Satyrium haben Blüten, die nicht resupiniert sind, die Lippe ist also oben in der Blüte zu finden. Ausserdem gehört sie zu den wenigen Orchideen, die an der Lippe zwei Sporne ausbilden. Das ist auch der Ursprung des wissenschaftlichen Gattungsnamen "Satyrium", weil die Sporne Olof Swartz, den Erstbeschreiber, an einen Satyr, die gehörnten Dämonen der griechischen Mythologie, erinnert hat.
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wie es schon bei meinem Avatar steht, sind mir die terrestrischen Orchideen die Liebsten. Darunter hab ich dann noch ein paar Favoriten. Erstens die asiatischen Calanthe und Verwandte, Habenaria und Co., Pterostylis sowie ein paar Südafrikaner, darunter Satyrium.
Vor allem von den geophytischen Südafrikanern werden, ausser vielleicht Disa uniflora und ihre Hybriden, nicht viele kultiviert. Dabei behaupte ich, das es nicht die Schwierigkeit der Kultur sondern einfach die Möglichkeit der Beschaffung ist, die die Grenzen der Artenvielfalt in unseren Sammlungen setzt. Man ist auf Samen angewiesen und das sie jemand aussäen kann. Bei mir laufen gerade Aussaat-Versuche mit zwei Disa-Arten. Es gibt aber eine Gärtnerei in Deutschland, wo man ein paar dieser Sonderlinge erwerben kann: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können].
Meine Kultur findet neben den südafrikanischen Zwiebeln und Knollen, wie z.B. Lachenalia und Gladiolus, statt. Die Pflege und Ansprüche sind fast identisch: ein meist sehr nährstoffarmes, oft saures, eher mineralisches, gut durchlässiges Substrat mit etwas Rohhumus für den Pilz, mit dem sie immer noch zusammenleben. Wenn man dann noch beachtet, das ein Großteil dieser Knollenorchideen Winterwachser sind, also im Sommer, wenn sie eingezogen sind, ziemlich trocken gehalten werden möchten, klappt es eigentlich ganz gut.
Satyrium erectum ist im Kap-Gebiet recht weit verbreitet und bewohnt recht trockene Landstriche. Hier sind Jahres-Niederschläge von 200 - 400 mm keine Seltenheit. Oft hat sie Sukkulenten als Begleitflora und wenn man sich ihre Blätter selber mal genauer ansieht, dann merkt man, dass sie für eine Knollenpflanze ganz schön fest sind.
Auffällig ist dazu noch, das beide Blätter flach auf dem Boden aufliegen. Diese Blatthaltung findet sich bei unterschiedlichen Pflanzenfamilien besonders oft in den Trockengebieten Afrikas. Es ist tatsächlich eine Anpassung an die Trockenheit, dann unter diesen dicht aufliegenden Blättern verdunstet Wasser, wenn es denn mal regnet deutlich langsamer als daneben und somit kann die Pflanze länger davon profitieren.
Die Kultur erfolgt bei mir im Kalthaus in einer Mischung aus dem Kakteensubstrat Vulkatec (2 Teile) und einer torffreien Blumenerde auf Holzbasis (1 Teil). Aus dieser Mischung siebe ich dann noch die ganz feinen und ganz groben Bestandteile heraus, das ich schlussendlich eine Körnung von ca. 3 bis 4 mm habe. Da die Art eine sehr große Wurzelknolle ausbildet, kultiviere ich sie in einem tiefen Rosentopf.
In der Wachstumszeit wird sie mäßig gegossen und steht bei so viel Licht, am besten Sonne, wie möglich. In der sommerlichen Ruhezeit husche ich dann nur gelegentlich mal beim Giessen etwas über den Topf. Gedüngt wird nie, dafür aber jährlich umgetopft.
So blüht sie jetzt seit drei Jahren regelmäßig und wächst auch gut, auch wenn eine natürliche Knollenteilung bei dieser Art noch nicht stattgefunden hat. Eine andere ist da etwas produktiver. Aber Gärtner haben ja Geduld.
Satyrium haben Blüten, die nicht resupiniert sind, die Lippe ist also oben in der Blüte zu finden. Ausserdem gehört sie zu den wenigen Orchideen, die an der Lippe zwei Sporne ausbilden. Das ist auch der Ursprung des wissenschaftlichen Gattungsnamen "Satyrium", weil die Sporne Olof Swartz, den Erstbeschreiber, an einen Satyr, die gehörnten Dämonen der griechischen Mythologie, erinnert hat.
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