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Funde 2019

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Uhu
pmmGarak
BrigitteB
Sabine O
schizodium
9 verfasser

Nach unten  Nachricht [Seite 1 von 1]

1Funde 2019 Empty Funde 2019 31.12.19 2:45

schizodium

schizodium
Orchideenfreund

Liebe Orchideenfreunde,

ich zeige hier einige Schnappschüsse fast alle aus der Saison 2019


An diesen nahegelegenen Standort war ich bestimmt 20 Jahre nicht mehr,
ein Nordhang hinter einer Buschreihe, mit Orchis purpurea und Gymnadenien

Gibts doch gar nicht,  
da standen 2 Cypripedien,
vermutlich Hybriden.

Sieht ganz so aus als wären die da aus Samen gewachsen.
Ich dachte immer bei uns wäre es für Cypripedien zu warm.
Aber es ist ja ein Nordhang.
Immerhin gibt es bei uns in der Gegend auch so wärmeliebende Arten wie Limodorum,
Schwer vorstellbar wenn beide zusammen auf der selben Wiese blühen würden.
Nun würde es mich aber nicht mehr wundern.


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Coeloglossum viride ist bei uns sehr selten,
findet man nicht jedes Jahr. Hier auf einer eher trockenen Wiese auf Muschelkalk mit morio, wächst aber besser wenn feucht.
Es gibt auch Ökotypen
die auf leicht sauren Standorten eher feucht wachsen.

Das ist die einzige Dactylorhiza mit Nektar im Sporn.
Viride hat auch Ähnlichkeiten der Blütenmorphologie mit der vorderasiatischen iberica, die in so besonderen Eigenschaften wie den fusiformen Knollen und Stolone ebenfalls ungewöhnlich für Dactylorhiza ist.


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Dactylorhiza fuchsii wächst oft vollsonnig an trockenen Hängen mit Gymnadenien und Ophrys,
aber auch wechselfeucht  im richtigen Schatten und am Wegrand im Wald
auf Muschelkalk,
An solchen trockenen und schattigen Standorten würden andere Dactylorhizen eingehen.

Der Bestand im Wald mit ehemals Hunderten bis Tausenden Exemplaren ist fast ganz vernichtet, der Wald wurde gelichtet, viele Bäume auch von selbst umgefallen, dann sind die fuchsii unter wuchernden Brombeerbüschen verschwunden, die Flächen um die Brombeeren drumherrum von Wildschweinen komplett umgegraben. Unkontrollierte Wildschweinbestände sind das Ende jeder Orchideenpopulation.



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Himantoglossum in einem öffentlich zugänglichen Garten bei mir um die Ecke
das Exemplar hat beim Mähen noch mal Glück gehabt.

Immer öfter finde ich neuerdings Himantoglossum im Schatten unter Bäumen.
Das war früher nicht so.



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Orchiaceras


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Ophrys fuciflora mit Listera auf einer ungedüngten Wiese die als Flughafen für Gleitschirme dient und unregelmässig gemäht wird.

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Ophrys fuciflora am Hang einige meter unterhalb eines Rapsfelds.

Immer wieder habe ich dieses Phaenomen beobachtet:
auf Hängen die nicht gemäht und nicht beweidet werden findet man nur wenige Orchideen,
und die nur ganz weit oben am Hang nahe dem landwirtschaflichen Feld,
dort oben am Hang ist das Gras seltsamerweise niedriger als unten am Hang.
Möglicherweise Glyphosat?



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Foto Standort fuciflora: links oben Raps,
Die fuciflora stehen auf den oberen metern,
sonst gibt es auf dem recht grossen Hang darunter keine Orchideen
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gruss Jürgen

2Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 31.12.19 10:43

Gast

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Gast

Hallo Jürgen,
danke für die schönen Bilder. ja1 Es ist immer wieder erstaunlich was die Natur wachsen lässt, wenn der Mensch nicht eingreift.

3Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 31.12.19 10:52

Sabine O

Sabine O
Orchideenfreund

Hallo Jürgen,

danke für die schönen Naturfotos. Ich staune, was so alles an Orchideen in der Natur vorkommt. Bin selbst begeistert, wenn ich selbst im Urlaub in Bayern Orchideen auf Wiesen entdecke.

4Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 31.12.19 14:59

BrigitteB

BrigitteB
Orchideenfreund

Hallo Jürgen,
danke für die Bilder! Ich freu mich schon auf die kommende Saison.

5Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 31.12.19 16:32

pmmGarak

pmmGarak
Orchideenfreund

Wirklich ein paar sehr schöne Funde - wobei mich das mit den Hybridcypripedien echt plättet, damit hätt ich nie gerechnet!

6Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 02.01.20 12:56

Uhu

Uhu
Orchideenfreund

Tolle Bildetr ja1
Du wohnst in einer schönen Gegend. Das die Cypris den Weg alleine ins Biotop gefunden haben glaube ich kaum. Da dürfte wohl ein 2-Beiner beteiligt gewesen sein.

7Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 06.01.20 10:12

Gast

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Gast

Wunderschöne Fotos aus einer begnadeten Gegend.
Das rosa Cypripedium ist sicher angesalbt, jedenfalls in D und A nicht heimisch.
Besonders interessant finde ich die Hybride Orchis militaris x anthropophora.

8Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 06.01.20 13:40

pmmGarak

pmmGarak
Orchideenfreund

luliuma4 schrieb:
Das rosa Cypripedium ist sicher angesalbt,

angesalbt im Sinne von jemand pflanzt eine 20-30€-Orchidee auf gut Glück mitten in die Landschaft? Ich dachte, ich hätte schon zu viel Geld für Experimente... oder hätte das Ausstreuen von Samen irgend welche Erfolgsaussichten?

9Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 06.01.20 14:53

plantsman

plantsman
Orchideenfreund

Moin,

in solchen Fällen wie der Ansalbung von gärtnerischen Hybriden ist es eventuell günstig, sich mit der örtlichen Naturschutz-Behörde in Verbindung zu setzen und zu beraten, ob man diese Pflanze nicht entfernt. In einem Garten kann sie dann ja, wenn sie es überlebt, gerne weiterwachsen.
Falls es in der Nähe jedoch wilde Cypripedium calceolus geben sollte, könnten deren Bestände genetisch "verunreinigt" werden, da es den Bestäubern meist ziemlich egal ist, wie die Pflanze heisst oder welche Herkunft sie hat.

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht, siehe "Viktoria-Barsch".

https://www.plantsmans-pflanzenseite.de/

10Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 06.01.20 22:08

manne

manne
Orchideenfreund

kritischer wäre es, wenn jemand das c. kentukyense oder pubescens einkreuzen würde.

11Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 07.01.20 7:26

pmmGarak

pmmGarak
Orchideenfreund

hmm. Ehrlich gesagt bin ich in dieser Hinsicht gespalten - ist die Reinhaltung der Arten wirklich ein Wert in sich? Grade bei Cypripedium hat man den Eindruck, die Arten sind hochspezialisierte Einzelkämpfer, und da unsere Welt zunehmend nichts mehr mit der Welt zu tun hat, an die sie sich angepasst haben, stehen sie auf verlorenem Posten. Die Hybriden dagegen sind robust genug, auch hilflosere Gärtner zu überleben - für eine Kulturlandschaft sind sie wesentlich besser vorbereitet.

Anders formuliert: haben die Spezialisten langfristig eine Überlebensperspektive mit den kleinen Inseln, die wir ihnen lassen (können)? ist das populationsgenetisch nicht zum scheitern verurteilt?

Lorna Gefällt dieser Beitrag

12Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 07.01.20 19:52

plantsman

plantsman
Orchideenfreund

Moin,

@pmmGarak, das ist, in meinen Augen, eine eher philosophische Frage. Wie "pur" möchte man die Natur, die man kennt, erhalten?

Der Natur an sich ist es mit Sicherheit egal und so sehe ich es auch, weil die Evolution stete Veränderung bedeutet. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Wir Menschen haben schon so viele Pflanzen und Tiere in Bereiche eingeschleppt, das es schon fast unsinnig erscheint, etwas von den Lokal-Spezialisten zu erhalten. In ein paar tausend Jahren sind diese Neophyten und Neozooen wahrscheinlich sowieso derart integriert und beginnen ebenfalls sich an die Ökosysteme vor Ort anzupassen und in diverse Nischen aufzuspalten, das nach einiger Zeit die Biodiversität wieder zunimmt. Die Natur wird die Gegebenheiten so gut es geht ausnutzen. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Leider bekommen wir davon nichts mehr mit.

Deshalb fände ich es aktuell schade, wenn durch derart unbedachte Maßnahmen dem Ganzen auch noch Vorschub geleistet wird.

Deine Gedanken kann ich aber sehr gut nachvollziehen. Sorgen mach ich mir um die Natur nicht, aber das Vorhandene zu schützen, damit so viele Arten wie möglich erhalten bleiben, finde ich trotzdem wichtig. Wäre doch blöd, wenn zukünftige Generationen nur noch Riesen-Knöterich, Robinie oder Drüsiges Springkraut kennen und von dem, was es hier mal, bis auf ein paar anspruchslose Generalisten, die überlebt haben, gab, nichts mehr sehen und erleben können.

So weit mein Off-Topic.

https://www.plantsmans-pflanzenseite.de/

13Funde 2019 Empty ansich nix neues 11.01.20 0:14

niemand

niemand
Orchideenfreund

es gibt schon leute die da ansalben ,lustiges wort übrigens
Ich kannte da jemand der sich das zur lebensaufgabe gemacht hat ,also per samen
z.b um Aceras wieder anzusiedeln hat er ca 500 reife Blütenstände in Montenach in frankreich abgeschnitten
zum spass hat er dann mal die vierfach .Hybride aus allen 4 Ophrysarten gemacht ...die war gigantisch gross

das Cypri ist fast zu schön um aus samen gewachsen zu sein ,naja gibt eben Leute die sich sowas
beim  Dehner zum spass kaufen und da könnte ich mir schon vorstellen das da mal einer auf die Idee kommt
damit es nicht kaputtgeht ,es versuchshalber auszupflanzen ....vor 2 oder 3 Jahren hatte es bei Dehner die tollsten
Cypris ..teilweise Naturarten aber auch Hybriden ....für die Liebhaber von sowas lohnt es sich also
dort man ende april anfang Mai vorbeizugucken
Irgendwelche Firmen haben da also da den Trick raus solche schwierigen Pflanzen effektiv zu vermehren
also als ich das gesehen habe habe ich schon gestaunt ..ich habe die im Labor nie hinbekommen

leider nimmt ja die forstwirschaft keinerlei Rücksicht auf garnix ..bei Donaueschingen gabe es direkt an der Bundesstrasse einen Tannenwald mit einem grossen Bestand an Cypripedium ,irgendwann war ich mal wieder dort
extra wegen der Pflanzen ,aber die waren alle am sterben oder schon tot,da man einen totalen Kahlschlag gemacht hatte ,kein Baum stand mehr und die Pflanzen standen nun in voller sonne

eine grosses übel für die orchideen ist ,dass viele gebiete zwar unter Naturschutz stehen ,aber nicht mehr von
schafen beweidet werden ,so dass das Gras zu gut wächst und zu gross wird ,so dass die orchideen verschwinden ,auch die Überdüngung vernichtet die Orchideen ,was man Alpen überall sieht
auf den wiesen werden  im frühjahr Unmengen Jauche entsorgt ,zudem dann noch der Boden
von den Kühen zertreten ...ich kannte bei Zürs z.b eine Wiese ( ich vermute ein teil der Piste)
mit unmengen stengellosem Enzian ...dieses Jahr hat jemand eingezäunt ...und Kühe draufgestellt ...aus

14Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 11.01.20 0:50

schizodium

schizodium
Orchideenfreund

Seit Gartenorchideen in Massen in den Handel gebracht wurden
können auch Samen von neuen Hybriden vom Wind aus den Gärten in die Natur (oder das was von der Natur übriggeblieben ist) geweht werden.
vor allem Dactylorhiza weil die reichlich Samen ansetzen.

Bei Cypripedien ist das nicht relevant.

Die gezeigten 2 Cypripedium Hybriden haben keine Samen gebildet,
ist auch nicht zu erwarten, Deshalb sind Cypripedien wohl so selten
schlechter Samenansatz.
Werden nicht einfach so von irgendwelchen Insekten bestäubt.

Selbst bei gezielter Bestäubung wären fertile F2 Hybriden mit einer weiteren Art wohl nicht ohne weiteres zu erwarten.
Cypripedien im Garten bilden selten ohne Handbestäubung Samen.
Wer einen nicht zu trockenen Garten mit kalkhaltigem Boden hat kann bei Dactylorhizen und Epipactis palustris mit reichlich Sämlingen rechnen.

Handbestäubte Kapseln von Cypripedien aber sähen sich im Garten nicht gut aus, da müsste man Glück haben an der richtigen Stelle zu wohnen oder sich schon anstrengen, brächte man schon guten Boden, nicht zu trocken, keine vollsonnige Südlage etc. und man müsste eher lange warten bis die blühen.

Bei vielen Cypripedien ist aber auch in der Natur der Samenansatz gering,
laut Literatur bei Cypripedium calceolus meist um 10 Prozent auch an grossen intakten Standorten in Osteuropa.

Cypripedien genau wie die meisten anderen europäischen Orchideenarten sind keine Nektarblumen sondern sowas wie nonrewarding flowers,
werden in der Literatur meist als Täuschblumen bezeichnet.
Und nur bestimmte Bestäuber werden von Cypripedien angelockt durch ein spezielles Pheromonprofil der Blüte.
Die Pflanzen kennen also die Pheromone von Bienen und ahmen diese nach. Das erfordert schon ein wenig Koevolution, wenn 2 Lebewesen so kooperieren kann man eigentlich nicht mehr die Bezeichnung Täuschblumen rechtfertigen.
Bei manchen Arten ist der Bestäuber hochspezifisch .
Sie werden oft nur von heute seltenen Insekten Arten bestäubt.
zB werden das japanische C rebunense und C japonicum von bestimmten asiatischen Hummelköniginnen bestäubt.
Je nach Gebiet gibt es ganz verschiedene Bestäuber von C calceolus
oft heutzutage seltene kleine solitär lebende Wildbienen die die nicht sehr weit herumfliegen.

Bei  C. calceolus  Andrena Sand oder Erdbienen
zB  Andrena haemorrhoa  Rotschopfige Sandbiene

aber auch die bekannte Andrena nigroaenea  Erzfarbige Düster-Sandbiene

Sandbienen ernähren sich von Pollen, man geht aber davon aus dass sie den Cypripedienpollen nicht essen können weil sie in der Kesselblüte nicht dran kommen.
Solche Bienen wie nigroaenea müssen in der Nähe des Orchideenstandortes vorkommen
Fortpflanzung der Erdbienen erfolgt in selbstgegrabenen Nestern in eher mineralischem eher trockeneren sandig lehmigen und lehmigen Böden an mehr oder weniger geneigten Flächen.
Zitat wikipedia „Die bestäubenden Sandbienen bei calceolus sind auf schütter bewachsene Sandböden bzw. Sand-Lehmböden angewiesen. Zudem soll die Entfernung zwischen zwei Frauenschuhstandorten 500 Meter nicht überschreiten“

Andrenabienen das ist die Gattung die auch Ophrys sphegodes bestäubt.
Nur werden Cypripedien fast immer nur von den Andrena Weibchen bestäubt
bei Ophrys sphegodes sind es nur die Männchen

Durch das zunehmende Aussterben der heute seltenen, oder zumindest dort wo sphegodes blüht seltenen Andrena nigroaenea in Mitteleuropa hat Ophrys sphegodes so wenig Samenkapseln.
Leider leben die meisten relevanten Arten wie nigraenea und zB Eucera longicornis (der Hauptbestäuber von Ophrys fuciflora) nicht in Insektenhotels. Der Bestäuber muss irgendwo in der Erde seine Nester bauen.


Zuletzt
zitiere ich noch einige Bodenanalyse von calceolus Standorten aus Estland aus der Literatur.
Die Angabe hier sogar in ppm also mg pro kg

nicht in mg pro 100g
nicht P2O5, K2O, MgO sondern umgerechnet.
N hier als Nitrat.

Wie immer in solchen Arbeiten ist die genaue Analysenmethode und Probevorbereitung einfach nicht angegeben.
Man kann möglicherweise davon ausgehen dass der pH in Wasser gemessen 0,5 bis 1 Einheit höher wäre.

Man erkennt dass reichlich Nährstoffe vorhanden sind, reichlich Mangan, Kalium, Mg und Calcium
Durch den Anteil an organischem Material an Calceolusboden ist der gebundene Gesamtstickstoff
der hier nicht analysiert wurde
sicher nicht sehr niedrig,
aber der lösliche oder verfügbare? Stickstoff hier errechnet aus Nitrat erscheint mir ebenfalls nicht sehr niedrig.


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Bei nachfolgender Bodenanalyse in mg pro liter aus England ist Nitrat niedriger
einzig der Leitwert scheint unplausibel 10x so hoch wie erwartet
möglicherweise wurde hier mit Säure extrahiert.
<<<<<<
soil analysis (horticultural) carried out by the Agricultural Development and Advisory Service in 1994 from the remaining site of the plant in England, the pH was 7.9 and mean values (mg l–1) of the major elements were:
nitrate‐N 4,
P 6,
K 89
and Mg 63
conductivity was 2050 µS cm–1.
Calcium carbonate ranged up to 33% and particle size was predominately 2000–200 µm.



Gruss Jürgen

15Funde 2019 Empty glyphosat 11.01.20 1:25

niemand

niemand
Orchideenfreund

eine vielleicht etwas verrückt erscheinende Methode um orchideenstandorte effektiv ohne viele arbeit
von schnellwachsendem gras und ähnlichem zu befreien ( es gibt ja keine schafe mehr und mähen ist extrem aufwendig ) wäre Glyphosat zu spritzen ...man muss nur verschiedenes beachten
Ich habe das selber bei mir im Garten in deutschland ausprobiert, weil die orchideen vom Girscht völlig
überwuchert waren ....allerdings hat es beim erstenmal nicht funktioniert als ich die übliche menge genommen habe
erst die 3 fache Überdosierung brachte den Erfolg

dass die Cypris extrem schlecht bestäubt werden habe ich auch beobachtet
bei Ophrys ist es ähnlich ,,vor allem dann wenn es in der blütenphase kaltes ,regnerisches Wetter hatte

16Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 11.01.20 4:25

schizodium

schizodium
Orchideenfreund

Schnitt durch eine Orchideenwiese auf Muschelkalk.
Hier wurde eine Strasse saniert
die mitten durch eine Orchideenwiese führt.
Man erahnt die gigantische Schichten an lehmigem Muschelkalk


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Am besten wachsen Ophrys nicht auf Wiesen
sondern dort wo Gras nicht wachsen kann
wie hier auf rein mineralischem Boden.


"The orchid grows where others cannot
enduring the hardships of hunger and thirst,
with all the difficulty of its life,
the orchid graces the world with beauty

This is like the life of the true gentleman,
who sets himself to learn self-discipline,
and whose character shines
no matter where he is
or what he experiences"

(Confucius)




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Das Substrat ist an diesem ungewöhnlichen Standort kein Lehm,
sondern sieht eher aus wie lockerer, gut durchlüfteter körniger Gips,

Mit überraschend viel unzersetztem organischem Material.

Die alten Blätter im Hintergrund die man auf dem Boden sieht
sind noch vom letzten Herbst!

Das Verhältnis C zu N ist also hoch,
d.h. N wird eher fixiert und nicht als Salz frei
Durch N Mangel ist der Abbau von C zu CO2 verzögert.


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ich beobachte einen enormen Rückgang an Ophrys
weil viele ehemalige Ophryswiesen durch Änderung
der Pflegepriorität zugunsten von Schmetterlingen nicht mehr gemäht werden

Lorna Gefällt dieser Beitrag

17Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 11.01.20 9:53

Christian N

Christian N
Moderator

Danke für die interessanten Beiträge.
Es gibt leider nicht viele Orchideenfreunde, die sich tiefschürfend mit Orchideen, die bei uns frei wachsen, beschäftigen und kaum einer macht sich die Mühe, sein Wissen so umfassend zu teilen.

Gruß
Christian

18Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 12.01.20 4:22

niemand

niemand
Orchideenfreund

super die Bilder ...Jürgen
ich hatte schon vermutet ,dass Du das bist ...die Orchideenwelt ist ja klein
es freut mich sehr ,dass ich dich hier lesen kann ...
seht interessanter standort der Ophrys
ich kenne eine recht ähnlichen vom Lechtal dort hat es O.insectifera in Mengen
sowas habe ich sonst so noch nirgends gesehen ...auch fast kahler boden mit leichtem moosbewuchs in einem lichten Kiefernwald direkt an der Haupstrasse zudem hat es noch andere Orchideenarten und viel stengellosen Enzian
diese standorte ohne bewuchs kenne ich auch von Kreta
das thema mit dem Glyphosat hatten wir ja schon mal vor Jahren also erfolgversprechend besprochen
ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder ...da meine Mutter ja verstorben ist häufen sich nun die Probleme
in deutschland ...so dass ich wohl mal länger dort sein muss ,wobei meine Orchideen hier wieder grossen schaden erleiden werden ...da giesst dann keiner mein pflanzen naja du kennst die Probleme ja
gerade  blüht die Tolumnia die du mit geschenkt hast .nochmal vielen dank ...erinnerst du dich an den Namen ??
ich habe dann gleich mal 4 Pflanzen daraus gemacht ,die wachsen ja hier fast wie Unkraut
Ich hoffe dir geht es soweit gut
viele Grüsse
Albi

19Funde 2019 Empty Re: Funde 2019 12.01.20 10:53

pmmGarak

pmmGarak
Orchideenfreund

niemand schrieb:
eine grosses übel für die orchideen ist ,dass viele gebiete zwar unter Naturschutz stehen ,aber nicht mehr von
schafen beweidet werden ,so dass das Gras zu gut wächst und zu gross wird

Dieses Übel gibt es zum Glück auf der Schwäbischen Alb nicht, da gehören die Schafe noch selbstverständlich zur Pflege der Wacholderheiden - wobei es auf den ersten Blick direkt nachdem die Schafe durch sind nicht wirklich nach Pflege aussieht Rolling Eyes

Was das mit dem Schwächen der Gräser angeht hab ich da für "normale" Blumenwiesen schon mal den Tipp aufgeschnappt, Klappertöpfe auszusähen, weil die sich sogar gegen recht gesundes Gras durchsetzen können - davon sollte man eigentlich überall in D im umkreis von wenigen Kilometern lokale populationen finden um nichts fremdes einzutragen. Klingt für mich plausibel, schon weil die lokalen Orchideenwiesen die ich kenne alle von ettlichen Orobanchaceae besiedelt sind - neben den Klappertöpfen auch Wachtelweizen, Augentrost bis hin zu den Sommerwurzen selbst.

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