Liebe Orchideenfreunde,
ich wollte einige Bilder teilen, die ich vor allem im chinesischen Internet gefunden habe.
Hoffe das ist von Interesse.
China 1975:
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China heute:
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Kultur Korea:
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japanische Methode:
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Die grüne oder gelbe oder rote Kartoffelorchidee Gastrodia elata bildet bis mehrere kg schwere Blühknollen, Tianma
Wird in China, Korea, Japan als Allheilmittel verehrt, vergleichbar mit Ginseng
wird dazu z.B. als Zutat zu Hühnersuppe verkocht.
Ist reine Heilpflanze, Zubereitung eben aber Suppe.
Meist werden die Knollen nach der Ernte gekocht, mit Schwefel begast, getrocknet und dann als Trockenware verkauft. Die hohe Sulfitbelastung der Trockenknolle, vergleichbar hoch wie bei Trockenobst, widerspricht der Funktion als Heilpflanze und hat Auswikungen auf die Inhaltsstoffe. Es wird in China deshalb auch sulfitfreies Tian ma angeboten.
Die Pflanze hat mehrere Sorten Knollen,
nur einige davon vor allem die Zentralknollen sind mit den Rhizomorphen des Hallimasch in Kontakt und sind innen damit infiziert. Diese Zentralknolle oder Nährknolle oder Mutterknolle genannt ist mit der Blühknollen verbunden,
und den vegatativen Knollen die heranwachsen und zu Zentralknollen werden.
Eina Art Firewall gegen den Hallimasch, nur die Zentralknolle ist in Gefähr.
Auf Abbildungen anderer Gastrodiarten habe ich so was wie Wurzeln gesehen, hier nicht.
Blätter gibt es nicht.
Als Endprodukt verarbeitet wird nur die grosse längliche bis richtig rundliche und viel grössere Blühknolle (im Bild FT)
Aus abgetrennten länglichen Tochterknollen (im Bild DT) wachsen neue längliche Zentralknollen (im Bild MT) heran.
Vermehrtt man viele Jahre nur vegetativ aus Tochterknollen, so degenerieren die Pflanzen, sehen krank aus, die Blühknolle hat dann innen schwarze Stellen, um das zu verhindern werden sie regelmässig aus handbestäubten Samen nachgezogen, bessere Qualität, deshalb in der Abbildung die Bezeichnung superior
Der Samenansatz ist auch am Standort nicht besonders hoch, manchmal als extrem gering angegeben 0,01 Prozent
Samenreife: unglaubliche 17 Tage nach Bestäubung.
Topft man die abgetrennte Blühknolle in Sand und hält sie feucht bei 24 Grad, blüht sie nach 3-5 Wochen
Gastrodia elata wächst auch zB in Nordkorea bis in die Berge und bis Sibirien,
ist also sehr winterhart.
Wegen der hohen Nachfrage reichen Wildsammlungen und Ersatzstoffe wie synthetisches oder biotechnologisches Gastrodin (oder das vitaminoid ergo-thionein oder vanillyl alcohol) nicht aus,
deshalb wird die Art auch in China (und Korea, Taiwan und Vietnam) seit etwa 1970 kommerziell angebaut, inzwischen auch im industriellen Stil aber auch von vielen Kleinbauern in den Bergen,
auf Feldern in Mischung aus Erde und organischem Material zB Heu und Holzstämmen, vermischt mit Holzstückchen die zuvor mit speziellen Hallimaschisolaten besiedelt wurden.
Bei uns glauben ja viele heute noch
solche Arten seien unkultivierbar.
Die Keimung erfolgt mit Mycena Isolaten zB vom Flockigen Helmling, ist aber auch mit etwa 10 auch ganz anderen Pilzen gelungen,
Armillaria Arten wie der Hallimasch unterdrücken die Keimung, sind aber nach der Keimung für den Zuwachs an Masse notwendig. Man verwendet wenig aggressive Isolate die auf totem Holz leben, diese werden als nicht pathogen für lebende Bäume bezeichnet, möglicherweise sagt man das auch nur wegen Widerständen aus der Holzindustrie die den Hallimasch traditionell hasst, möglicherweise wird Gastrodia deshalb in Japan nicht kommerziell angebaut.
Experimente zu naheliegenden Fragestellungen
zB wie bei Cyrtosia gemacht
darüber ob ein direkter Kontakt zu Mycena gegeben sein muss oder nicht habe ich keine gefunden. Entfernt man das Holz mit dem Hallimasch kümmern die Pflanzen jedenfalls laut Literatur, gehen nach wenigen Jahren ein.
Der Hallimasch ist ja in der Lage extrazelluläre Enzym abzugeben. Extrazellulläre Verdaung im Boden und Holzsubstrat. Zerlegt also sogar das chemisch extrem resistente Lignin in seine Bestandteile.
Der Hallimasch ist vermutlich der von seiner Mycelmasse grösste Pilz überhaupt, und wird gezähmt durch eine kleine Orchidee.
UmUmata H, Ota Y, Yamada M, Watanabe Y, Gale SW. 2013.
Germination of the fully myco-heterotrophic orchid Cyrtosia septentrionalis
is characterized by low fungal specificity
and does not require direct seed-mycobiont contact. Mycoscience 54: 343–35
Bücher zum Gastrodia farming gibt es leider nur in Chinesisch:
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gruss, Jürgen
ich wollte einige Bilder teilen, die ich vor allem im chinesischen Internet gefunden habe.
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japanische Methode:
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Die grüne oder gelbe oder rote Kartoffelorchidee Gastrodia elata bildet bis mehrere kg schwere Blühknollen, Tianma
Wird in China, Korea, Japan als Allheilmittel verehrt, vergleichbar mit Ginseng
wird dazu z.B. als Zutat zu Hühnersuppe verkocht.
Ist reine Heilpflanze, Zubereitung eben aber Suppe.
Meist werden die Knollen nach der Ernte gekocht, mit Schwefel begast, getrocknet und dann als Trockenware verkauft. Die hohe Sulfitbelastung der Trockenknolle, vergleichbar hoch wie bei Trockenobst, widerspricht der Funktion als Heilpflanze und hat Auswikungen auf die Inhaltsstoffe. Es wird in China deshalb auch sulfitfreies Tian ma angeboten.
Die Pflanze hat mehrere Sorten Knollen,
nur einige davon vor allem die Zentralknollen sind mit den Rhizomorphen des Hallimasch in Kontakt und sind innen damit infiziert. Diese Zentralknolle oder Nährknolle oder Mutterknolle genannt ist mit der Blühknollen verbunden,
und den vegatativen Knollen die heranwachsen und zu Zentralknollen werden.
Eina Art Firewall gegen den Hallimasch, nur die Zentralknolle ist in Gefähr.
Auf Abbildungen anderer Gastrodiarten habe ich so was wie Wurzeln gesehen, hier nicht.
Blätter gibt es nicht.
Als Endprodukt verarbeitet wird nur die grosse längliche bis richtig rundliche und viel grössere Blühknolle (im Bild FT)
Aus abgetrennten länglichen Tochterknollen (im Bild DT) wachsen neue längliche Zentralknollen (im Bild MT) heran.
Vermehrtt man viele Jahre nur vegetativ aus Tochterknollen, so degenerieren die Pflanzen, sehen krank aus, die Blühknolle hat dann innen schwarze Stellen, um das zu verhindern werden sie regelmässig aus handbestäubten Samen nachgezogen, bessere Qualität, deshalb in der Abbildung die Bezeichnung superior
Der Samenansatz ist auch am Standort nicht besonders hoch, manchmal als extrem gering angegeben 0,01 Prozent
Samenreife: unglaubliche 17 Tage nach Bestäubung.
Topft man die abgetrennte Blühknolle in Sand und hält sie feucht bei 24 Grad, blüht sie nach 3-5 Wochen
Gastrodia elata wächst auch zB in Nordkorea bis in die Berge und bis Sibirien,
ist also sehr winterhart.
Wegen der hohen Nachfrage reichen Wildsammlungen und Ersatzstoffe wie synthetisches oder biotechnologisches Gastrodin (oder das vitaminoid ergo-thionein oder vanillyl alcohol) nicht aus,
deshalb wird die Art auch in China (und Korea, Taiwan und Vietnam) seit etwa 1970 kommerziell angebaut, inzwischen auch im industriellen Stil aber auch von vielen Kleinbauern in den Bergen,
auf Feldern in Mischung aus Erde und organischem Material zB Heu und Holzstämmen, vermischt mit Holzstückchen die zuvor mit speziellen Hallimaschisolaten besiedelt wurden.
Bei uns glauben ja viele heute noch
solche Arten seien unkultivierbar.
Die Keimung erfolgt mit Mycena Isolaten zB vom Flockigen Helmling, ist aber auch mit etwa 10 auch ganz anderen Pilzen gelungen,
Armillaria Arten wie der Hallimasch unterdrücken die Keimung, sind aber nach der Keimung für den Zuwachs an Masse notwendig. Man verwendet wenig aggressive Isolate die auf totem Holz leben, diese werden als nicht pathogen für lebende Bäume bezeichnet, möglicherweise sagt man das auch nur wegen Widerständen aus der Holzindustrie die den Hallimasch traditionell hasst, möglicherweise wird Gastrodia deshalb in Japan nicht kommerziell angebaut.
Experimente zu naheliegenden Fragestellungen
zB wie bei Cyrtosia gemacht
darüber ob ein direkter Kontakt zu Mycena gegeben sein muss oder nicht habe ich keine gefunden. Entfernt man das Holz mit dem Hallimasch kümmern die Pflanzen jedenfalls laut Literatur, gehen nach wenigen Jahren ein.
Der Hallimasch ist ja in der Lage extrazelluläre Enzym abzugeben. Extrazellulläre Verdaung im Boden und Holzsubstrat. Zerlegt also sogar das chemisch extrem resistente Lignin in seine Bestandteile.
Der Hallimasch ist vermutlich der von seiner Mycelmasse grösste Pilz überhaupt, und wird gezähmt durch eine kleine Orchidee.
UmUmata H, Ota Y, Yamada M, Watanabe Y, Gale SW. 2013.
Germination of the fully myco-heterotrophic orchid Cyrtosia septentrionalis
is characterized by low fungal specificity
and does not require direct seed-mycobiont contact. Mycoscience 54: 343–35
Bücher zum Gastrodia farming gibt es leider nur in Chinesisch:
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gruss, Jürgen