Moin,
aus Platzgründen sind die Taxa der sogenannten "reedstemmed", also schilftriebigen, Epidendrum nicht so oft in den Sammlungen zu finden. Verständlich, denn einige dieser Arten können mehrere Meter lange, ziemlich ungekämmte Gestrüppe bilden. Die Blütenfarben sind dagegen die auffälligsten in der ganzen Gattung. Da knallt es in allen Gelb- bis Lilatönen.
Leider macht Epidendrum xanthinum, was die Größe angeht, keine Ausnahme. Zwei Meter schafft diese Art.
Schwierig wird es, wenn man Arten dieser Artengruppe bestimmen möchte. Eric Hagsater hat die Gattung zwar eingehend bearbeitet, bisher aber, so viel ich weiß, noch keinen umfassenden Bestimmungsschlüssel dazu veröffentlicht. So muss man Informationen noch immer mühsam zusammenkratzen. Dabei wurde eine Pflanze, die wir in den Gruson-Gewächhäusern als Epidendrum elongatum bekommen haben, als Epidendrum xanthinum nachbestimmt. Ein gewisser Zweifel bleibt aber immer.
So kommen dann wegen der taxonomischen Ungewissheit wahrscheinlich auch die verschiedenen Angaben zur Verbreitung der Art zustande. Einige zitieren Vorkommen im nördlichen Südamerika, auf dem Guyana-Schild und in Süd-Brasilien, andere halten diese Art für einen Endemiten Süd-Brasiliens. Im Norden würde sie dann am Rand des Paramo wachsen, im Süden in den Restingas, Küstenwälder über saurem Sand und im Bereich des Guyana-Schildes auf den Bergen. Egal also, wie weit sie verbreitet ist, die Temperatur- und Bodenansprüche scheinen immerhin überall ziemlich ähnlich zu sein.
So komme ich pflegerisch zu folgendem Schluss:
- Kulturraum ist das Kalthaus mit winterlichen Nachttemperaturen von 6 - 8° C, mit starken täglichen Schwankungen, ein sommerlicher Freiland-Aufenthalt wäre sicher nicht verkehrt
- Stand sonnig bis leicht absonnig
- viel frische Luft
- von März bis Oktober hohe Luftfeuchte, ansonsten morgens nebeln
- gute bis sehr gute Wasserversorgung von Frühjahr bis Herbst mit Trockenruhe im Winter
- Schalenkultur mit sehr nährstoffarmem und saurem Substrat, wir nutzen eine Mischung aus feiner Pinienrinde, Quarzsand und Torf im Verhältnis 1:3:1.
Aus Sicherheit werde ich unsere Pflanzen aber in zwei unterschiedlich temperierten Häusern beobachten, vielleicht sind sie ja doch falsch bestimmt.
aus Platzgründen sind die Taxa der sogenannten "reedstemmed", also schilftriebigen, Epidendrum nicht so oft in den Sammlungen zu finden. Verständlich, denn einige dieser Arten können mehrere Meter lange, ziemlich ungekämmte Gestrüppe bilden. Die Blütenfarben sind dagegen die auffälligsten in der ganzen Gattung. Da knallt es in allen Gelb- bis Lilatönen.
Leider macht Epidendrum xanthinum, was die Größe angeht, keine Ausnahme. Zwei Meter schafft diese Art.
Schwierig wird es, wenn man Arten dieser Artengruppe bestimmen möchte. Eric Hagsater hat die Gattung zwar eingehend bearbeitet, bisher aber, so viel ich weiß, noch keinen umfassenden Bestimmungsschlüssel dazu veröffentlicht. So muss man Informationen noch immer mühsam zusammenkratzen. Dabei wurde eine Pflanze, die wir in den Gruson-Gewächhäusern als Epidendrum elongatum bekommen haben, als Epidendrum xanthinum nachbestimmt. Ein gewisser Zweifel bleibt aber immer.
So kommen dann wegen der taxonomischen Ungewissheit wahrscheinlich auch die verschiedenen Angaben zur Verbreitung der Art zustande. Einige zitieren Vorkommen im nördlichen Südamerika, auf dem Guyana-Schild und in Süd-Brasilien, andere halten diese Art für einen Endemiten Süd-Brasiliens. Im Norden würde sie dann am Rand des Paramo wachsen, im Süden in den Restingas, Küstenwälder über saurem Sand und im Bereich des Guyana-Schildes auf den Bergen. Egal also, wie weit sie verbreitet ist, die Temperatur- und Bodenansprüche scheinen immerhin überall ziemlich ähnlich zu sein.
So komme ich pflegerisch zu folgendem Schluss:
- Kulturraum ist das Kalthaus mit winterlichen Nachttemperaturen von 6 - 8° C, mit starken täglichen Schwankungen, ein sommerlicher Freiland-Aufenthalt wäre sicher nicht verkehrt
- Stand sonnig bis leicht absonnig
- viel frische Luft
- von März bis Oktober hohe Luftfeuchte, ansonsten morgens nebeln
- gute bis sehr gute Wasserversorgung von Frühjahr bis Herbst mit Trockenruhe im Winter
- Schalenkultur mit sehr nährstoffarmem und saurem Substrat, wir nutzen eine Mischung aus feiner Pinienrinde, Quarzsand und Torf im Verhältnis 1:3:1.
Aus Sicherheit werde ich unsere Pflanzen aber in zwei unterschiedlich temperierten Häusern beobachten, vielleicht sind sie ja doch falsch bestimmt.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]