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Fernreisen: Eine Schiffsreise auf dem
Amazonas und weiter in die Karibik. Es war eine der schönsten meiner Urlaubsreisen!
Flug von Frankfurt nach
Manaus mit Tankstop (4 Stunden) in der Dominikanischen Republik. Manaus, die Hauptstadt des Amazonasgebietes, liegt am Zusammenfluß des Rio Negro mit dem Amazonas. Es führt keine Straße ins Binnenland! Die Versorgung erfolgt per Flugzeug oder per Schiff. Die einzige Straßenverbindung geht nördlich nach Venezuela (geschätzt 1000 km) durch indogenes Gebiet und darf nur für wenige Stunden am Tag nach Anmeldung benutzt werden.
Brasilien - etwa 24 mal größer als Deutschland - hat riesige Entfernungen. Ein "Wegweiser" mit den km-Angaben zeigte uns das! Brasilien ist das einzige Land in Amerika, wo Portugiesisch gesprochen wird.
Von Manaus ging die Reise weiter mit der
AIDA Vita stromabwärts, dem kleinsten Schiff der Flotte. Der Amazonas ist zwar sehr wasserreich und teilweise sehr viele Kilometer breit, ändert aber seinen Verlauf durch die Regenfälle ständig und das Schiff hat manchmal nur 2 m Wasser unter dem Kiel. Lotsen sind ständig an Bord.
Unsere Reise war die letzte, die mit der Vita gemacht wurde. Wir hatten Glück! Für die Reederei wurde es zu teuer, da der gesamte Proviant - außer Frischfrüchten - per Zubringer aus Hamburg herangeschafft werden mußte. Wir haben die Verladung gesehen. Gern würde ich eine Reise den Amazonas von Manaus stromaufwärts machen! Die MS Hamburg fährt dort manchmal. Sonst nur amerikanische Schiffe.
Wir hatten einen Tag in Manaus zur freien Verfügung. Es herrscht hier feucht-tropisches Klima (Feuchte nachts > 95 %, T tagsüber 30-40 Grad, nachts 20-30 Grad). Jahreszeiten gibt es hier am Äquator nicht, nur Regen- und Wenig-Regenzeit.
Bemerkenswert sind die Elektro-Freileitungen in der Stadt (jeder deutsche Elektriker hätte sofort alles abgerissen) und die teilweise bis 30 cm hohen Bordsteinkanten. Es machte manchmal richtig Mühe, die Straße zu überqueren. Uns interessierte natürlich das berühmte
Teatro Amazonas. Gebaut 1897, als die Stadt im Kautschukboom war. Alles Baumaterial - außer der Edelhölzer - wurde damals aus Europa eingeschifft. Meine Frau hatte per Mail nach Karten für eine Vorstellung an diesem Tag angefragt. Die Antwort kam prompt (auf deutsch)! Leider wurde an diesem Tag nicht gespielt, so daß wir das Haus nur besichtigen konnten: Gebaut im Stil der italienischen Renaissance, etwa 700 Plätze. Die Instandhaltung kostet sehr viel wegen der sehr hohen Luftfeuchte und öfteren Termitenbefall.
An den Bäumen entlang einer Straße begrüßten uns gleich einige schöne Blüten:
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Teatro Amazonas:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Weiter ging es stromabwärts nach
Santarém (etwa in der Mitte zwischen Manaus und der Flußmündung in Belém. Unterwegs war der Fluß teilweise so breit, daß man zu beiden Seiten kein Ufer sehen konnte. Manchmal gab es mit Schilf und wenigen Bäumen bewachsene winzige Inseln, die bei Wasserhochstand überflutet sind.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Ein Ausflug in den Busch:
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Der Waldboden hier im Urwald hat nur eine sehr dünne Humusdecke (nur sehr wenige Zentimeter), da alles organische Material im feucht-heißen Klima sofort verrottet. Darunter ist Lehm und Sand ohne jede Nährstoffe. Für die landwirtschaftliche Nutzung ist der Amazonas deshalb ungeeignet. Trotzdem gibt es Brandrodungen. Wir haben vom Schiff aus solche gesehen.
Die Wurzeln der Bäume liegen nur ganz flach unter der Bodendecke. Besondere Wurzelformen bei einigen Bäumen sind hier die "Brettwurzeln":
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]Wird fortgesetzt.
LG Friedrich